Glücklich sein ist eine Entscheidung. Unglücklich sein auch. Wenn ich zurückschaue auf Zeiten, in denen ich unglücklich war, dann sehe ich einen jungen Mann, der in mehrere Fallen getreten ist. Manche der Fallen hatte ich selbst errichtet, andere lagen ohne mein Zutun auf meinem Weg. Hereingetreten bin ich aber immer selbst, genauso, wie ich mich später auch selbst befreit und mir dafür auch Hilfe gesucht habe. Viele der Fallen kennst Du sicher, entweder aus unglücklichen Phasen in Deinem eigenen Leben oder denen Deiner Mitmenschen.
Sieben Fallen habe ich hier zusammengetragen. Ich werde vermutlich immer mal wieder in eine treten. Sie zu kennen heißt jedoch: sie erkennen und Mittel anwenden zu können, mit denen man sich aus den Fallen befreien kann.
1. Zu wenig Selbstverantwortung übernehmen
… als würde man Dir beim Mittagessen die Wahl zwischen aufgewärmter und kalter Scheiße lassen.
– Charles Bukowski
Wenn wir unglücklich sind, fühlen wir uns oft machtlos. So, als würde uns das Leben Unappetitliches vorsetzen und als hätten wir keine andere Wahl als es herunterzuschlucken.
Diese Wahl haben wir jedoch immer – wir müssen sie allerdings selbst treffen. Dazu gehört auch die Wahl, uns auf das Positive statt auf das Negative zu konzentrieren.
Es gibt Situationen, in denen uns das Leben stinken mag. Dann geht es darum, sich die Nase selbst zuzuhalten und den Gestank selbst zu durchschreiten. Zentimeter für Zentimeter und Meter für Meter. Tun wir das nicht, ersticken wir irgendwann.
Der Erlöser wird nicht kommen.
Er ist bereits da.
Du selbst.
Du kannst Dich jederzeit auf das Positive anstatt das Negative konzentrieren. Du kannst jederzeit beschließen, aufzustehen und für Dein Glück zu kämpfen. Und Du kannst Dir jederzeit Hilfe holen.
2. Kurzfristigen Vergnügen hinterherjagen statt langfristige Ziele verfolgen
Das Leben plätschert in kleinen Wellen dahin
Die Menschenwesen unter ihren Regenschirmen
Suchen einen Ausweg
Zwischen Panik und Langeweile
– Michel Houellebecq
Wir neigen dazu, sehr kurzfristig zu handeln.
Je angestrengter wir dem schnellen Glück / der schnellen Erleichterung hinterherjagen, umso wuchtiger schlägt das langfristige Unglück zurück.
Die Jumbo-Tüte Chips, die heute gut schmeckt und uns spätestens morgen frustriert sein lässt über unser Gewicht oder die eingeschränkte Vitalität. Der Seitensprung im Suff, mit dem wir eine lange Beziehung aufs Spiel setzen. Der Kauf auf Pump. Der ungeliebte Job, der heute bequem scheint und uns in den nächsten Jahren bis zum Tode aussaugt. Die Fahrerflucht nach einem Unfall, die uns später für lange Zeit ins Gefängnis und für noch längere Zeit in die Reue treibt. Die tägliche Kopfschmerztablette, die rasch hilft und den Gang zum Arzt erübrigt, aber langfristig einen Hirntumor unerkannt bleiben lässt.
Es gibt keine magische Pille, kein Geheimrezept, keinen einfachen, bequemen Ausweg aus Panik und Langeweile.
Wenn wir rauchen, saufen, fressen und vögeln … statt diszipliniert zu gesunden, mit verletzbar offenem Herzen zu lieben und im Schweiße stehend zu schaffen, wenn wir unser kurzes Leben dem blinden Vergnügen opfern, müssen wir leer und unglücklich werden.
Um im Bild des Zitats von Houellebecq zu bleiben: es ist besser, wenn auch zu beginn anstrengender, ein Haus zu bauen, als mit einem luftigen Regenschirm permanent ausweichen zu müssen.
3. Das Leben von Angst regieren lassen
Mut ist, wenn man Todesangst hat, aber sich trotzdem in den Sattel schwingt.
– John Wayne
Das Leben von Angst regieren zu lassen, heißt: aufgeben.
Oft schon vorm ersten Versuch.
Alle Menschen haben Angst, alles Neue macht Angst und alles, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Die glücklichen und die unglücklichen unterscheidet, wie sie mit ihren Ängsten umgehen.
„Feel the fear and do it anyway“ („Spüre die Angst und tue es trotzdem“) heißt eines der berühmtesten Bücher zum Thema Angst. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, der Titel sagt das Wichtigste.
Auf’s Pferd mit Dir, Cowboy. Oder Cowgirl.
4. Sich verbiegen, um anderen zu gefallen
Das Große ist nicht dies oder das zu sein, sondern man selbst zu sein.
– Sören Kierkegaard
Im Leben geht es nicht darum, andere um jeden Preis, auch den der Selbstaufopferung, glücklich zu machen.
Verbiegen macht auf Dauer immer unglücklich.
Sei einfach Du selbst. Oder schwierig. Hauptsache, Du bist nicht nur das, was andere sich wünschen.
Das gilt nicht nur für das Sein, sondern auch für das Werden. Unsere Mitmenschen versuchen, uns einzuengen, denn wenn wir aus unserer Komfortzone heraustreten, werden sie automatisch mit aus ihrer katapultiert. Stehen wir auf und sagen: „mir reicht’s, ich ändere etwas“, dann ändert sich auch etwas für unsere Umwelt. Alte Mittel der Manipulation wirken nicht mehr, alte Verlässlichkeiten brechen weg.
Sei Du selbst und greife nach Deinem Glück, Deine Strahlen werden Deine Mitmenschen viel besser wärmen als jede Unterwürfigkeit.
5. Mit durch und durch negativen Menschen leben
Der Unglückliche empfindet Lachen bereits als Kränkung.
– Lateinische Lebensweisheit
Wenn Deine Freunde, Dein Partner oder Deine Familie in einer Welt der Trauerklopsigkeit leben, wirst Du niemals unbeschadet davon kommen. Ganz im Gegenteil. Das Negative, das selbstkreierte Drama, kann Deine Träume, Dein Glück, Deine Lebendigkeit auffressen.
Manchmal ist daher die (schwere) Zeit gekommen, zu gehen.
Unglückliche Menschen bleiben.
6. Leben im Woanders und Wannanders / Nicht akzeptieren, was ist
Nur weil du das, was du akzeptieren musst, nicht akzeptieren willst, quälst du dich.
– Kodo Sawaki
Der Unterschied zwischen unvermeidbarem Schmerz und vermeidbarem Leid ist unsere Ablehnung dessen, was ist. Anstatt den Schmerz voll zuzulassen und bewusst zu spüren, bis er kleiner und kleiner wird, versuchen wir manchmal ihn in eine dunkle Ecke zu verdrängen, in der er mit Angst gefüttert wächst und wächst und uns irgendwann aus der Dunkelheit anspringt und die Knochen bricht.
Es gibt Dinge, die wir akzeptieren müssen, wenn wir nicht unser Unglück besiegeln wollen. Das Leben wird nie so perfekt sein, wie Du es Dir wünschst. Es wird in diesem Moment aber immer perfekt sein, so, wie es ist.
Mir hilft es, daran zu denken: Alles geht vorüber, auch der Schmerz. Aber nur, wenn wir uns nicht an ihm festkrallen – sei es durch Leugnung des Schmerzes noch durch das Suhlen darin.
7. Richten
Die Welt der Kleinbürger ist toleranter als die der Aussteiger.
– Michel Houellebecq
Das Richten über andere Menschen ist ein Bumerang.
Früher bin ich U-Bahn gefahren und habe mich permanent beobachtet und von anderen abgewertet gefühlt. In Gedanken schoss ich zurück, ich suchte die Fehler der anderen, versuchte, mich über sie zu stellen, um mich weniger angreifbar zu fühlen.
Tatsächlich war es anders herum: ich richtete hart über andere und war mir deswegen sicher, dass sie es mit mir genauso machen.
Heute denke ich entweder über etwas anderes nach oder versuche, ohne Wertung und mit Mitgefühl zu beobachten, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin.
Immer gelingt mir das nicht, aber auch über mich selbst möchte ich nicht allzu hart richten.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass die vermeintlich Freigeistigen und Spirituellen oft die Gnadenlosesten sind. Yogierende oder meditierende, vegetarische oder vegane Henker. So möchte ich nicht sein.
Photo: Augustin Ruiz
Vielen Dank für den Text, in ihm erkenne ich viele Dinge, die ich selbst immer wieder tue und lasse!
Hi Sandra, ich danke Dir! Welche Falle ist denn Dein persönlicher „Liebling“? LG Tim
…wenn Chips, dann Chips, wenn fasten, dann fasten….;-)
sehr frei nach einer ziemlich berühmten katholischen Ordensschwester,deren Name mir gerade nicht einfällt.
Und mal etwas sehr persönliches dazu: manchmal ist es auch ganz,ganz anders,als es Außen aussieht…
Es gibt Menschen, die leben sehr bewusst,essen wahrnehmend und sehr reduziert und sind trotzdem extrem dick. Ja, kann alles sein.
Seid einfach so gut zu euch, wie ihr irgend könnt-und: euer Herz weiß, wie das WIRKLICH geht.
Hey Monika, ja, sehe ich auch so. So wie schon die Zen-Meister sagten: „wenn ich sitze, sitze ich, wenn ich gehe, gehe ich, wenn ich esse, esse ich“. Chips gab’s damals vermutlich noch nicht, sonst wären die bestimmt auch in den Zen-Sprüchen aufgetaucht :). Wünsche Dir nun einen Tag, an dem Du’s Dir besonders gut gehen lässt! LG Tim (ich geh‘ jetzt mal meinen morgentlichen Kaffee auftreiben)
Teresa von Avila ist diese bekannte Ordensschwester. Generell eine sehr interessante Persönlichkeit, mit deren Texten es sich lohnt auseinanderzusetzen.
Deine letzen 2 Sätze Tim, diese Tatsache wie gnadenlos diese Menschen im Namen der Liebe sein können, wenn die Schleier sich lüften,diese Erfahrung war sehr erschütternd für mich ! ok da ist „jetzt auch mein Senf“ dabei aber wie du sagst, so möcht ich auch nicht sein und bin froh und dankbar das ich bin, wie ich bin trotz ewigen, negativem Umfeld bzw. mehr als negativen Erfahrungen!
Mich würde interessieren, was genau dir bei den „vermeintlich Freigeistigen und Spirituellen“ aufgefallen ist. Ich glaube zwar, mir vorstellen zu können, was du meinst, wüsste es dennoch gern genauer.
Ansonsten mal an dieser Stelle ein großes Lob für deine Seite. Ich habe sie vor ein paar Tagen erst entdeckt und schon einige tolle Artikel gelesen. Danke dafür und weiter so 🙂
Hi Elvis (bist Du’s wirklich?), zunächst mal vielen lieben Dank für Dein Lob, freut mich natürlich sehr!
Was Deine Frage angeht: meine Beobachtungen gehen – etwas überspitzt gesagt – da in die Richtung „Alle fleischfressenden Menschen sollten erschossen werden“ oder „hach, die sind ja sooo verblendet, diese Kleingeister, die haben ja noch nie meditiert!“.
Ich kann die Wut der Veganer gut verstehen. Besonders in der Anfangsphase, wenn ihnen klar wird, was da eigentlich geschieht, mit unseren Mitlebewesen und unserer Welt. Weil sie erkennen, wovor die Anderen die Augen und Herzen verschließen.
Dazu kommt, dass diejenigen, die weiterhin Leichenteile essen, ihnen auch noch den Spiegel vorhalten, wie sie selber bis vor kurzem einmal waren.
Ausserdem fühlen sich Fleischesser durch Veganer provoziert und angegriffen, da ihnen ebenfalls ein Spiegel vorgehalten wird.
„Veganer nerven. Sie sind wütend. Man versteht sie nicht. Aber nun verstehe ich sie doch. Sie sind so wütend, weil sie dieses Leid der Tiere sehen können. Weil sie Tag für Tag den Schmerz spüren, den dieses Wissen und Fühlen in einer Welt auslöst, die sich nicht um dass Leid der Tiere schert. Ich versuche, mich in einen Veganer hineinzuversetzen. Ich stelle mir vor, wie ich immer wieder den Verzicht auf Tier anmahne und dafür nur Spott und Häme ernte. Wie ich ausgelacht werde, weil ich Tiere vermenschlichen würde.
Doch ein Veganer ist kein Romantiker. Er ist Realist. Er ist mehr Realist als wir. Wir sind die Romantiker, wir sind es, die an die heile Werbewelt glauben, an glückliche Tiere, an grüne Wiesen. Wir sind die wirklichen Träumer. Und nur weil 75 Millionen etwas Dummes für Richtig halten, wird es dadurch nicht schlauer. Ich wollte den Mythos vom veganen Bessermenschen entzaubern.
Was ich wirklich entzaubert habe ist der Mythos von sauber
er Tierproduktion und heilem Tierkonsum. Veganer sind auch nur Menschen. Sie vertun sich genauso häufig im Ton wie andere. Doch ich verstehe auf einmal, daß es ihnen gar nicht darum geht, sich über andere zu stellen und den Bessermenschen raushängen zu lassen. Sie werden nur so verstanden. Doch sie sprechen nicht über sich, sie sprechen vielmehr für fühlende und leidende Lebewesen, die sich nicht in die Diskussion einmischen können, die aber alles was sie haben hergeben müssen für unser Wohlergehen: ihr ganzes Leben. Veganer und Tierschützer sind Anwälte der Tiere. Ich spüre auf einmal die Last, die auf deren Schulter liegt und dann bleibt ein Gefühl in mir stehen:
Ich schäme mich. Und das tut weh.
Tage später recherchiere ich endlich, wie wichtig Tier für unsere Ernährung ist. Und ich erschrecke. Es gibt nicht eins, nicht ein einziges Argument FÜR Fleischkonsum, das nicht entkräftbar wäre. Dafür hunderte dagegen. Fleischerzeugung verbraucht bis zu zehnmal soviel pflanzliches Material wie als wenn Pflanzen direkt gegessen würden. Nahrung aus Massentierhaltung kommt vor allem aus Drittländern. Vor allem Soja. Für Soja wird Regenwald abgeholzt. Man sagt, daß für einen Hamburger 4 m² Regenwald weichen müssen. Die ganze Landwirtschaft in dritte Welt-Ländern wird zerstört. Die Folge ist Hunger. Millionen Menschen verhungern, weil wir nicht auf unser billiges Schnitzel verzichten wollen. Die Meere werden leergefischt, darüber hinaus wird der Meeresgrund durch Schleppnetze unwiederbringlich vernichtet. Nur weil einmal ein Netz dadrüber reißt. Ich lerne, wie viel Schmerz auch Fische spüren.
Ich werde nie wieder Veganer und Tierschützer verspotten, denn ich verspotte damit nicht sie, sondern ich verspotte damit leidende Tiere und verhungernde Menschen. Ich verspotte damit den Regenwald. Ich verspotte damit die Zukunft unserer Kinder…“
Marsili Cronberg
myMONK: Ich finde ebenfalls nicht, dass alle „fleischfressenden Menschen“ erschossen werden sollten xD (Und esse selbst keins)
Aber der Text von Chris gefällt mir echt gut.
Ganz genauso ist das Chris
Wunderschöne Worte Chris!
Vielen Dank dafür! 🙂
toller Artikel Chris. danke !!
Es ist leicht zu sagen, dass man sich nicht mit einer negativ denkenden Familie umgeben soll. Was aber, wenn diese Familie wie eine Klette an dir hängt und sofort beleidigt ist, wenn man anderer Ansicht ist oder mal „sein eigenes Ding“ machen will?
Ich sehe der Artikel ist von 2012. Es ist aber gut, dass du ihn nochmal gepostet hast. Er ermutigt mich auch meinem aktuellen Tief wieder herauszukommen. 🙂
ich denke, es ist wichtig, die unangenehmen Baustellen auch durchaus als Aufgabe zu betrachten und nicht als Last. Sich den Dingen stellen und sie annehmen ist der Weg, nicht das „ich will das nicht“. Ändern braucht immer erst ein JA, von da aus geht es weiter …..Gruß Arnd
Wobei angemerkt werden darf, dass nicht alles dem eigenen PLAN unterliegt, also ich kann auch saufen und rauchen und 90 werden und gesund und „fit“ Leben und mit 60 am Hirntumor sterben. Wir können viel tun und planen, aber in letzter Konsequenz können wir nichts entscheiden. Auch dass darf man akzeptieren.
Hallo Tim,
meine grundlegendes Problem ist folgendes, und ich hoffe du kannst mir helfen bzw. etwas dazu erklären:
Die Dinge, die ich akzeptieren soll, stehen im Konflikt mit dem, was ich mir wünsche.
Daher will ich die Bedingungen, in denen ich Leben muss, ändern.
Um diese Dinge zu ändern, muss ich sie aber akzeptieren, richtig?
Gebe ich aber mit dem akzeptieren der Dinge – nicht auch auf? Ich habe das Gefühl, ich werde aufgefordert, zu resignieren. Und das macht die ganze Situation doch noch hoffnungsloser, weil man das Gefühl hat, nichts ändern zu können.
Kann man nachvollziehen, worin mein Konflikt besteht ?!
Ich danke dir von Herzen im voraus für eine Antwort.
Vielen Dank auch für diese tolle Seite!!!
Ich habe großen Respekt vor Menschen, die zu sich und ihren Fehlern/Problemen etc. stehen und dies dann auch noch mit anderen Menschen teilen wollen. Das ist für mich wahre Größe …
LG, Susn
Hallo Susn!
Du hast Deine Frage an Tim gerichtet. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich meine Gedanken dazu beitrage.
Ich kann Dich gut verstehen, denn ich kenne diesen Konflikt aus eigener Erfahrung.
Akzeptieren würde ich eher als „annehmen“ verstehen. Die Situation, wie sie sich jetzt darstellt, als Teil Deines Weges verstehen.
Du be- oder verurteilst das, was ist, aus Deinem Ego heraus. Aber was weiß das Ego wirklich?
Kannst Du Dir vorstellen, dass alles genau so gut und richtig ist, wie es jetzt ist? Von einer höheren Warte aus gesehen?
Dass diese höhere Warte gerade daran arbeitet, Dich zu Deinen Wünschen zu führen? Und das Beste, was Du tun kannst ist, Dich diesem Fluss (dem Hier und Jetzt) anzuvertrauen. Ohne zu bewerten, ohne festzuhalten, ohne Widerstand zu leisten. Wie Eckhart Tolle es in seinen Büchern so treffend formuliert.
So findest Du den Weg zu innerem Frieden und öffnest die Tür zu Deiner inneren Stimme, der Intuition. Sie kennt die Antworten zu Deinen Fragen.
Annehmen bedeutet, sich mit ihr in Verbindung zu setzen!
Du bist dem richtigen Weg!
Herzliche Grüße aus Portugal,
Helga
Hallo Susn!
Ich denke, dein Problem ist verständlich.
Es sind drei Dinge, die man braucht, um glücklich zu sein:
Die Kraft, die Dinge zu ändern, die man ändern kann.
Die Gelassenheit, die Dinge zu ertragen, die man nicht ändern kann.
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Die Dinge sind so, wie sie sind. Du kannst nicht in die Vergangenheit zu reisen und sie verändern. Das heißt, du musst sie akzeptieren. Es macht dich nur unglücklich, wenn du unablässig daran denkst, wie es sein könnte, wenn dies anders wäre oder das nicht so gelaufen wre, oder, oder.
In solchen Situationen solltest du das Positive sehen, nicht das Negative. Und wenn es nur das gute Wetter ist. Oder das leckere Frühstück.
Aber nur für die Gegenwart. Das letzte, was du tun sollst, ist resignieren. Die Dinge positiv zu sehen, heißt nicht, dass du nicht aufhören sollst, zu träumen. Akzeptiere die schlechten Lebensbedignungen als Teil deiner Gegenwart. SIe gehören zu dir und machen dich zu dem, was du bist. Aber das heißt nicht, dass du sie für die Zukuunft nicht ändern kannst.
Gib niemals auf! Wenn du es schaffst, an den Dingen das Positive zu sehen, also das Gegebene zu akzeptieren, dann gibt dir das Kraft. Das hat mit Resignation nichts zu tun. Denn diese Kraft ist es, die dich immer weiterbringt. Vielleicht kommt bald die Chance, etwas zu verbessern, dann nutze sie!
Susn, diese Frage stelle ich mir auch sehr oft …
Manchmal ist es einfach in Ordnung dem Universum gegenüber „zu kapitulieren“. Du gibst nicht auf, sondern akzeptierst einfach, dass du nicht alles kontrollieren kannst. Aber halte an dem Glauben fest, dass alles wieder gut wird und sich alles in seinen Platz einfügen wird.
Hallo Susn, ich meine akzeptieren heißt nicht, das du das Wünschen und die Motivation wegschieben musst. Es kann beides nebeneinander bestehen. Mit Akzeptanz ist eher ein Zustand gemeint, in dem man den Dingen möglichst wenig Emotionen gibt und mit etwas Zuversicht und Glauben vertrauen kann, dass alles einen sinnvollen Weg nimmt. In einem solchen Zustand können wir auch mehr in Richtung unserer Wünsche bewirken, als in einem Zustand des Unglücklichseins, meine ich.
LG Richard
Hübsch, das hart richtende, wüste Urteil am Ende des Textes – ganz großes Schauspiel 🙁
bitte, ich möchte gerne wissen: woran erkennst DU einen durch und durch negativen menschen?
und woran erkennst DU einen durch und durch positven menschen?
und was macht dann das menschsein für DICH aus?
Na ja, durch und durch negativ ist vielleicht übertrieben, aber es gibt sie leider viel zu häufig, die mit der Trauerklopsigkeit 😉
Kennst du sie nicht, die Menschen, die man zum Frühstück einlädt, alle erscheinen, sich aber nicht darüber freuen, sondern zuerst gleich jammern, weil es sooo früh ist, die Menschen, die sich nicht über einen gedeckten Tisch begeistern, sondern nur sehen, was fehlt, die Menschen, die nach Arbeitslosigkeit oder auch einfach beim Arbeitswechsel nur sehen, was doof ist an der neuen Arbeitstelle und nicht das spannend Neue, die Menschen einfach, die es nicht können den Regenbogen zu sehen, der am Himmel erscheint, sondern nur den Regen?
Ich kenne (leider) ganz viele davon. Familie kann man sich nicht aussuchen, aber Freunde schon und wenn auch meiner Meinung nicht zwingend notwendig ist, dass man sich von diesen Menschen ganz trennt, so habe ich doch für meinen Teil erkennen müssen, dass ich zumindest vorsichtig sein muss, dass mich das nicht auf Dauer „ansteckt“.
Alles Liebe
Hi „d“,
Danke für Deinen Kommentar. Ich glaube auch nicht, dass es „durch und durch negative Menschen“ gibt, aber ich denke, das hat den Punkt, den ich meine, ganz gut bezeichnet.
@Evelyn: so seh ich’s auch!
LG
Tim
Hallo Tim, was ich an Deinen Texten liebe ist Deine schonungslose Ehrlichkeit und Offenheit. Auch ich bin schon in alle Fallen getappt und ich tue bei allen Punkten gerade aktiv etwas, um nicht mehr so oft in sie zu tappen 🙂
Und wie Du siehst, hat es zu Diskussionen und Nachdenken angeregt…also alles richtig gemacht. LG Tanja
Hi Tanja,
vielen lieben Dank – freu mich! 🙂
Ganz liebe Grüße
Tim
fast alles in meinem leben war mist, doch dann habe ich mich drangemacht das alles mal anzugehen, das war wie ne neue geburt.
heute ist es nur noch ganz selten mies bei mir.
alles hängt an dem denken.
Das habe ich glaube ich begriffen.
p.s http://www.zufrieden.org hat mir auch bisschen weitergeholfen
Mein Zufriedenheitsmanager (zufrieden.org) hat mir n Zitat aufn Weg gegeben, das ich gerne hier teilen möchte: „Alles ist gut. Alles. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort, im selben Augenblick. – Dostojewski
Stimmt schon was du schreibst Tim. Und trotzdem dachte ich mir letzte Woche „Fuck! Es ist verdammt anstrengend immer glücklich sein zu wollen! Warum darf ich denn nicht eigentlich unglücklich sein. Wer schreibt mir vor dass ich glücklich sein muss?“
Also ich denke auch solche Phasen gehören dazu ;). Man rappelt sich dann eh wieder hoch, aber ich dennoch erlaube ich mir zwischendurch auch mal richtig unglücklich zu sein und dann geht`s mir auch total gut in meinem Unglück 🙂
Ganz liebe Grüße!
Wieder einmal energetisch betrachtet, hat unsere Absicht und unser Denken natürlich einen Einfluss auf die Energie Mischung in uns und damit darauf, was wir erleben werden und auf die Tendenzen unseres Seinszustandes. Doch was jetzt ist, das wurde vorher bewirkt, und zum Großteil auch nicht einmal durch mich selbst. Und dieses vorher bewirkte Unglücklichsein will nun auch leben und sich auch im Körper durch Gefühle ausdrücken. Schiebst du es weg, dann wird es mehr weh tun und mögliche Gedanken geben ihm noch mehr Energie. Nimmst du es an, wird sich die Energie nach und nach verlieren und sich Erleichterung einstellen können.
Der letzte Punkt heißt Richten. Warum ist denn der letzte satz ein Pauschalurteil über alle Yogis, Spirituellen und Freidenker? Passt für mich nicht.
Sehr gut!
Danke
Sehr guter Artikel. Danke dafür! Bin seit ein paar Woche ein regelmäßiger Leser deines Blogs und finde die Impulse wertvoll. 🙂 Weiter so!
…. diese wunderschönen Texte geben mir unsagbar viel…. Sie stimmen mich so nachdenklich und berühren mich….
Es mag sich komisch anhören, aber ich musste beim Lesen gerade sogar weinen, da ich mich so sehr in dem Text wiedererkannte…. vielen Dank für diese Tiefgründigkeit….
Guter Text. Sprituell Intelektuelle sind die schlimmsten:)
Wunderbare Wahrheiten!!! Eigentlich müsste man diesen Absatz täglich lesen!!!
Der aller letzte Satz…
Was genau meinst du mit – die gnadenlosesten sind Yogis etc.
Die über andere urteilen?
Ist das nicht wieder dein Urteil?
Ist es nicht der innere Zwiespalt. Bumerang eben.
Libe grüsse
Hi Anastasia,
stimmt, ist auch ein ziemlich hartes Urteil.
Vielleicht mit dem Unterschied, dass ich das hart urteilende damit hart verurteile, weil ich an manchen Punkten zu viel Verständnis auch nicht verstehe. Aber vielleicht ist’s auch einfach nur so zu hart. 🙂
LG
Tim
Ich glaube wir können gar nicht objektiv sein, wir sind alle „subjektive“ Wesen . Klingt komisch ,ist aber so . Aber das kann sowohl positiv als auch negativ sein . Wir Menschen sind eben gefühlsgesteuert. Hab gemerkt das ich weder NUR mit Gefühlen noch NUR ohne Gefühle leben kann …
was ist mit negativer selbstverurteilung?
(ich hab gemerkt die gedankenmuster kommen immer wieder)
Hi Kerstin,
ja, sich selbst zu wenig Verständnis und Mitgefühl zu schenken, ist auch ein absoluter Garant dafür, dass man sich schlecht fühlt.
LG
Tim
großartigst! ich kann nur immer wieder Danke sagen! 🙂
Dankeschön liebe Stef, das freut mich! 🙂
Ich muss schon sagen – Hut ab!
Ich weiß ja nicht, woher du deine Einsichten etc. immer nimmst, aber ich bin immer wieder begeistert! Vor allem gefällt mir, neben dem Inhalt natürlich, auch deine Art zu schreiben sehr, sehr gut!
Ich teile deine Posts nahezu regelmäßig auf meiner „Glückszeiten“-Seite und bin schon von Vielen darauf angesprochen worden, die ebenfalls sehr angetan sind!
Danke!
Ich freue mich jeden Tag auf deine Beiträge!
Krass , das ist soooo total richtig …
…..diese Texte geben mir sehr viel…. Sie regen mich zum Nachdenken an.Wahre Worte…. ! Les dich sehr gerne. Liebe Grüße Marion
Ich habe diesen Text grade wieder gelesen. Vor einiger Zeit habe ich dem allen zugestimmt und geglaubt alles richtig zu machen. Jetzt beschäftigt mich Punkt zwei sehr, die Sache mit dem längerfristigen. ich frage mich, was ist langfristig? ich habe so oft gedacht langfristig zu planen, zu handeln, aufzubauen und letztendlich wurde es doch wieder zerstört, so dass ich irgendwann zu dem Punkt gekommen bin, dass eh nichts im Leben längerfristig ist und ich mich umsonst abgemüht habe. Deshalb erfreue ich mich jetzt wenigstens an den kurzfristigen Freuden. Aber wirklich glücklich macht das auch nicht… Ich bin grad echt ratlos….
Falle No 8: Fokussiert auf „tu dies/ tu nicht das“ glücklich werden zu wollen. Und die im eigenen Kontext geglaubte Wirksamkeit zu postulieren.
Hallo,
dein letzter Satz, kann ich zustimmen. Mutig von dir es hier öffentlich zu schreiben!
Wünsche dir viel Kraft!!!
Lieber Tim, so sehr ich Deine Artikel mag und sie mir oft aus der Seele sprechen – Punkt 1 (man müsse sich bloß fürs Glück ENTSCHEIDEN) ist für Menschen mit Depressionen ein Dolch ins Herz.. In depressiver Phase (wie sonst auch) arbeite ich wirklich hart daran, das Positive zu sehen und zu suchen, doch wenn man sich nicht einmal mehr darüber freuen kann, was man sonst über alles liebt (das Eintauchen in die Natur, die Blume am Wegesrand, die Sonnenaufgänge, die kleinen-großen schönen Dinge des Lebens), hört sich solch ein Statement einfach nur zynisch an.. Man entscheidet sich für die Freude, arbeitet aktiv darauf hin, aber sie schwimmt vorbei wie hinter einer Scheibe aus Milchglas..
Hi Tim.
Das ist doch schonmal was sehr selbstrevlektierendes. Gerade das Richten ist eine sehr gefährliche falle.
Ich versuche es zu bemerken und wpnsche dem den ich gerade innerlich zerrichete ein gesegnetes leben zu wünschen.
Und bitte selbst um vergebung.
Tim, das ist jetzt aber ungerecht, du wirfst alle Spirituellen in den selben Topf.
Ich bin auch spirituell und versuche in jedem Menschen das Gute zu sehen, niemand ist nur schlecht, niemand ist fehlerfrei, auch kann man seine Meinung ändern. Niemand ist besser als ein anderer, man darf nicht werten, niemand weiss, was ein anderer für eine Aufgabe im Leben hat.
Wir sind auf der Welt um zu lieben und zwar alle Menschen, das ist nicht einfach doch sehr wichtig.
Emy
Toller, mutmachender Text, danke!
Die klaren Worte tue mir sehr gut. Danke !
Ach ich fand den Text so gut bis ich die letzten Sätze gelesen habe 😀 Aber dazu habe ja schon andere was gesagt