Teile diesen Beitrag "So erkennst Du einen negativen Glaubenssatz (3 Anzeichen)"
Träumst Du von etwas, hast aber bisher nichts (oder nur Halbherziges) unternommen, bist nicht losgegangen auf Dein Ziel oder hast für jeden halben Schritt nach vorn wieder einen ganzen zurückgemacht? Oder hast Du das Gefühl, dass Du gleichzeitig mit einem Fuß auf dem Gaspedal bist und mit dem anderen auf der Bremse stehst?
Dann könnte das sehr gut daran liegen, dass zwischen Dir und dem Ziel ein Glaubenssatz steht. Nicht mehr und nicht weniger.
Es ist ja so: Wenn wir etwas haben wollen, das wir noch nie hatten, müssen wir so handeln, wie wir’s nie getan haben … und dafür müssen wir zunächst mal so denken, wie wir’s noch nie getan haben, also mehr möglich halten als bisher.
„Mit Glauben allein kann man sehr wenig tun, aber ohne ihn gar nichts.“, hat der Schriftsteller Samuel Butler der Jüngere gesagt.
Wenn wir an unseren Glaubenssätzen arbeiten wollen, müssen sie uns zunächst mal bewusst sein. Aber woran genau erkennt man einen negativen Glaubenssatz?
Die 3 Arten negativer Glaubenssätze
Es gibt drei Arten von einschränkenden Glaubenssätzen:
- Glaubenssätze über die Welt
„Ich kann mich jetzt nicht selbstständig machen, die Wirtschaft ist so schlecht!“
„Ich komme zu Fuß niemals nach Laos, weil die Erde eine Scheibe ist und ich unterwegs bestimmt runterfalle.“
- Glaubenssätze über andere Menschen
„Alle Menschen sind gemein und egoistisch und keiner will heute wirklich noch Geld ausgeben für was richtig wertvolles“
„Der süße Kerl im Gebüsch ist bestimmt beschäftigt und hat außerdem sicher schon ein Auge auf eine andere geworfen.“
- Glaubenssätze über uns selbst
„Ich hab einfach nicht das Zeug dazu, mich selbstständig zu machen.“
„Ich bin einfach zu doof, um eine Fremdsprache zu lernen und auszuwandern.“
Oft haben wir wirklich schon eine Ahnung oder ne klare Vorstellung davon, welche Glaubenssätze das sind, die uns gerade abhalten. Manchmal sind wir uns aber vielleicht noch nicht so ganz sicher.
So erkennst Du Glaubenssätze, die Dich einschränken
In diesem Fall gibt’s ein paar Hinweise darauf, wann wir’s mit einem negativen Glaubenssatz zu tun haben, von denen Jeremy Dean im Buch Making Habits, Breaking Habits schriebt:
Punkt 1: Schwarz-Weiß-Denken: Wenn wir aus einer schlechten Erfahrung schlussfolgern, dass es immer so laufen muss. Und dass wir niemals eine Sprache lernen werden, nur weil wir in der 5. Klasse mal sitzen geblieben sind, weil wir das englische Wort „I“ nicht aussprechen konnten (oder das TH, aber wenn das so wäre, dann wäre ich jetzt immer noch in der 5. Klasse und bestimmt einer von den Coolen mit Lederjacke und eigenem Schlüssel für zuhause, auf die die anderen aufschauen). Oder wenn wir glauben, dass alle Frauen fremdgehen, nachdem wir da eine sehr unschöne Erfahrung gemacht haben. Die Wahrheit ist ja, dass nichts Schwarz oder Weiß ist, nichts immer so oder so (die Wörter „immer“ oder „niemals“ sind übrigens echte Hinweisschilder für einschränkende Glaubenssätze).
Punkt 2: Personalisieren: Wenn wir die Schuld für etwas Schlechtes, das passiert ist, auf uns nehmen, obwohl Zufälle oder andere Leute dafür verantwortlich sind. Das ist auch eine der ganz großen und üblen Fallen, die ich manchmal beim „positiven Denken“ du vor allem beim Gesetz der Anziehung sehe. Falls Du bei einem Verkehrsunfall verletzt wurdest, weil der LKW-Fahrer beim Abbiegen nicht nach rechts geschaut hat – dann liegt das nicht an Dir und daran, dass Du vorher nicht oft genug positiv visualisiert hast, wie Du unbeschadet über eine Straße läufst. Solche Sachen passieren tragischer weise einfach. Und das gilt für alle Bereiche, manchmal überfährt uns das Leben einfach. Das ist sehr oft nicht persönlich gemeint.
Punkt 3: Katastrophisieren: Wenn wir vom Schlimmsten ausgehen, obwohl’s dafür kaum Hinweise gibt. Klar könnte es theoretisch sein, dass wir mit unserer Selbstständigkeit scheitern, aber so manche Horrorszenarien, wie wir innerhalb von wenigen Monaten unter der Brücke landen, nur noch zugedröhnt sind, um das auszuhalten und dann von einem Fremden im Schlaf mit allen sexuell übertragbaren Krankheiten gleichzeitig angesteckt werden … ja, dann katastrophisieren wir womöglich.
Mehr über die negativen Glaubenssätze und wie wir sie loswerden kannst Du im myMONK-Podcast hören:
- Zum Streamen klicke einfach auf Play (oder hier)
- Hör Dir den Podcast bei iTunes an
- Lade den Podcast als MP3 herunter, indem Du hier rechts klickst und dann „Speichern unter“ wählst
Photo (oben): Stock Photos von WAYHOME studio/ Shutterstock
Danke für den interessanten Beitrag! Und ganz besonderen Dank auch für Punkt 2! Diese Falle sehe ich auch und sie wird relativ selten angesprochen, finde ich. Ich beobachte oft, dass Menschen bei jedem Unfall, jeder Krankheit versuchen, herauszufinden, welche „hinderlichen“ Gedanken, Glaubenssätze oder Muster sie noch haben, dass ihnen das passieren konnte und wie sie diese auflösen müssten, damit sie so etwas nicht mehr erleben. Sicherlich gibt es oft persönliche Gründe, wie etwa Erschöpfung, warum man krank oder so unkonzentriert ist, dass Unfälle leichter passieren. Aber dein Beispiel beschreibt sehr schön, dass es eben auch gar nichts damit zu tun haben muss. Wie so oft gilt auch hier: Es gibt Yin und Yang ;-). Danke und liebe Grüße aus Wien
Angela
Die Macht der Gedanken sollte niemand unterschätzen. Denn jeder grundlegende Gedanke setzt in uns eine Kettenreaktion in Bewegung, die eine positive oder eine negative Wirkung haben kann. Positive Glaubenssätze können uns beflügeln und voranbringen, negative Glaubenssätze behindern uns in vielen Dingen und halten uns davon ab, glücklich zu sein. Aber es ist manchmal so kompliziert gar keine negativen Glaubenssätze zu haben..
Hi Tim! Gelungener Podcast mit schönen Beispielen. Mir haben die kognitiven Ansätze immer gefallen auch weil ich ein Fan der Stoa bin. Man sagt dieser Art Methode mittlerweile leider eine geringe Nachhaltigkeit nach.
«[T]here is nothing either good or bad, but thinking makes it so.» – Hamlet
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe in diesem beitrag sich selbst gefunden und muss leider zugeben, dass ich eine negative Denkweise habe.
Danke für den Beitrag,habe mich sehr damit identifiziert 🙂