Teile diesen Beitrag "Dein Leben ist die Geschichte, die Du Dir erzählst"
Wir Menschen erzählen uns Geschichten über alles Mögliche und Unmögliche. Darüber, was wir können und angeblich nicht können, was für uns drin und was angeblich unerreichbar ist.
Und in diesen Geschichten sind wir der Held … nur leider sind wir einer, der sich zu viel nicht zutraut, der zu oft zu schnell aufgibt.
Stell Dir vor, andere Helden hätten das auch so gemacht:
Frodo aus Herr der Ringe hätte gesagt: „Hier, Sauron, nimm Du den Scheiß-Ring, ich will lieber Playstation spielen und ein paar Bilder bei Instagram hochladen.“
Hensel und Gretel hätten gesagt: „Wir haben eh keine Chance, die Hexe ist stärker, komm wir legen uns selbst in den Ofen.“
Unsere Geschichten knechten uns. Aber nur solange wir sie nicht hinterfragen.
Es gibt da diesen Klassiker unter den Zen-Geschichten:
Ein japanischer Meister mit dem Namen Nan-in hat im 19. Jahrhundert einen Professor empfangen, der ihn befragte zum Zen-Buddhismus, nachdem er selbst so viele Universitäts-Theorien dazu gelesen hatte.
Nan-in holte eine Tasse für seinen Gast und schenkt ihm dann ein aus seiner Tee-Kanne.
Er machte die Tasse voll, so richtig schön voll und dann schüttete er einfach weiter … und der Tee lieef über den Rand und der Professor riss sich erst noch zusammen und dann konnet er nicht anders: „Alter, siehst Du das nicht: das Ding ist mehr als voll, da passt nichts mehr rein!“
Und der Meister antwortete: „Wie diese Tasse … bist Du voll mit Meinungen und Spekulationen. Wie soll ich Dir Zen zeigen, bevor Du Deine Tasse leerst?“
Das ist ein anderes Bild für den Blick in den Rückspiegel, denn die Zukunft ist eine leere Tasse, da ist alles möglich, da könnte Schwarztee rein oder grüner Tee oder Pipi oder sogar Erdbeermilch. Wenn wir nicht den alten, abgestandenen Tee drin lassen und so tun, als müsste der da für immer drin sein.
Es hilft also, wenn wir uns erstmal genau anschauen, was in der Tasse ist und sie dann ein bisschen ausschütten und Platz für Neues machen.
Welche Geschichten erzählst Du Dir?
Was hält Dich angeblich davon ab, Dein Ziel zu erreichen, Deinen Traum zu verwirklichen?
Was fehlt Dir angeblich, um das zu schaffen, was andere schon geschafft haben?
Ist es etwas wie:
„Ich hab einfach nicht genug Disziplin, um was durchzuziehen“
„Ich bin nicht in ner reichen Familie aufgewachsen, da war von vornherein alles verbaut“
„Ich bin unkreativ.“
„Ich hab nicht genug Talent.“
„Ich bin nicht attraktiv“
„In meiner Familie gibt’s keine glücklichen Beziehungen“
„Ich hab’s nicht verdient, dass es mir wirklich gut geht.“
„Wenn’s mir mal gut geht, werde ich sofort vom Leben bestraft.“
Wenn wir solche Geschichten aufspüren, können wir sie hinterfragen.
Zum Beispiel mit zwei Fragen, die auch Byron Katies Technik The WORK nutzt und die so alt wie die Philosophie sind:
Frage Nummer 1: Kann ich wirklich wissen, dass es wahr ist?
Die Antwort darauf ist fast immer Nein.
Kannst Du wirklich wirklich, wirklich wissen, dass Du nicht kreativ genug bist oder nicht das Zeug dazu hast, Deine großen Ziele zu erreichen?
(Siehe auch Von Leid befreien mit einer einfachen Frage.)
Frage Nummer 2: Wer wäre ich ohne diesen Gedanken?
Diese Frage deckt etwas auf, das man „Krankheitsgewinn“ nennen kann. Geschichten, die uns klein halten, haben ja ganz nebenbei oft auch einen großen Vorteil: Wir müssen es gar nicht erst versuchen. Wir gehen kein Risiko ein. Wir können nicht scheitern … wobei es gar nicht erst zu wagen natürlich das größte und einzig relevante Scheitern ist. Wir fühlen uns mit anderen Leuten verbunden, die sich ähnliche, trübsinnige Geschichten erzählen, am Tresen von Marianne’s Eckkneipe mit dem Bierchen in der Hand. Die sich gegenseitig damit anweinen, wie ungerecht das alles ist, dass sie nichts in der Hand haben und wie ätzend die nächsten Jahrzehnte bestimmt werden.
Vielleicht werden sie das. Vielleicht aber auch nicht. Die Geschichten entscheiden darüber, die Du Dir erzählst.
Wie Du alte Geschichten loslassen kannst, erfährst Du im Buch Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt.
Und mehr zum Thema gibt’s in dieser Folge vom myMONK Podcast:
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Photo (oben): Stock Photos von Mangostar/ Shutterstock
Genau, das ist voll in und eigentlich bin ich auch dankbar für bestimmte Dinge: noch am Leben, Dach übern Kopf (noch) und meine Katze lebt noch. Aber der rest? soll ich dafür dankbar sein, dass ich scheiss Gene bekommen habe, immer Pech im Leben habe, nie Erfolg, auch wenn ich noch so hart arbeite, immer abgelehnt werde (suche seit drei Jahren einen Job), noch nie glücklich war oder mich mal in meinem Körper wohlgefühlt habe etc etc.