Teile diesen Beitrag "Was soll ich mit meinem Leben anfangen? Die 101-Technik zeigt’s Dir"
Was soll ich mit meinem Leben anfangen?
Das ist eine ziemlich große Frage für alle von uns, die oft schon gar nicht wissen, was sie mit dem heutigen Tag oder Abend anfangen sollen … und dann einfach wieder das tun, was sie immer tun, nach langen Stunden in der Arbeit und vielleicht auch einer langen Fahrt nachhause in U-Bahnen und Bussen mit vielen langen Gesichtern, nämlich: gar nichts. Oder nicht viel. Ne Pizza in den Ofen schieben, Netflix einschalten oder der Ehefrau (/dem Ehemann) beim Putzen der Wohnung zuschauen.
Und während man da so zuschaut, und sich vielleicht auch ein bisschen ärgert über den Krach, der da beim Aufräumen veranstaltet wird und einem irgendwie das unerklärliche Gefühl gibt, dass das der Krach etwas Passiv-aggressives an sich hat … da schaut man so in den Fernseher oder an die Decke und fragt sich:
- Wo ist meine Freude hin? Hatte ich früher nicht mal viel mehr Bock auf all das und alles, was damals noch vor mir zu liegen schien?
- Was kann ich tun, um mich wieder lebendiger zu fühlen, das Leben mit dem großen Löffel aus der Tasse zu löffeln oder am besten gleich total hemmungslos den Kopf in einen Trog tauchen?
- Was will ich und wie kann ich wieder motivierter sein?
Ein Weg, Antworten auf alle diese Fragen zu finden ist eine recht einfache Übung.
101 Goals – Schritt 1
Die Übung heißt „101 Goals“, also 101 Ziele. Sie stammt (glaube ich) vom Autor von Hühnersuppe für die Seele, Jack Canfield.
Sie geht so:
Du nimmst Dir einen Zettel, sagen wir ein A4-Blatt, oder A5 oder A6, wenn Du extrem klein schreibt, und dann nummerierst Du von 1 bis 101.
Hinter jede Nummer schreibst Du ein Ziel, das Du hast … die Reihenfolge ist egal, wichtig ist nur, dass es 101 werden.
Das können verschiedenste Dinge sein wie „heiraten“ oder „mit dem Rucksack durch Ostdeutschland reisen“ bis hin zu „in einem Haus am See wohnen“ oder „finanziell frei werden“ oder „mit dem Promi XY einen Cocktail trinken“ … oder auch mehr, also zum Beispiel zwei Cocktails. Oder „Samba tanzen lernen“.
Man kennt das von den Bucket Lists, also Listen mit all den Zielen, die einem so einfallen, mit allem, was man mal schaffen und gewissermaßen abhaken will, solange man lebt.
Nur gibt’s bei dieser Übung einen großen Unterschied zur Bucket List:
Es geht nicht ums Abhaken von Lebenszielen und nicht darum, durch’s Leben zu rennen wie einer dieser Touristen mit den 3000-Euro-Kameras, der 20 Attraktionen in 12 Stunden abklappert, Hauptsache es ist im Kasten, scheißegal, ob er das, was er da vor der Linse hat, wirklich genießt.
Mich persönlich stressen die klassischen Bucket Listen, die seit ein paar Jahren die Runde machen, eher – das wirkt manchmal auf mich wie eine gigantische To-do-Liste.
Wenn Du jetzt denkst: Na ja 101 Ziele sind ja jetzt auch nicht gerade wenig und arten doch ziemlich in Arbeit aus … dann schauen wir uns jetzt den zweiten Schritt dieser Übung an.
101 Goals – Schritt 2
Im zweiten Schritt schauen wir uns diese 101 Dinge an und gucken mal, ob uns Muster auffallen, Sachen, die zusammengehören, oder in eine ähnliche Richtung gehen oder die man in einen Topf werfen könnte.
Zum Beispiel könnte es sein, dass 28 Deiner 101 Punkte das Reisen betreffen, also eine ganze Menge, einer von mehreren roten Fäden, die sich durch Deine Liste ziehen könnten. Dann ist wahrscheinlich gar nicht so entscheidend, dass Du all diese Orte besuchst und irgendwann voller Reue sterben würdest, falls Du die chinesische Mauer nicht selbst mit eigenen Augen gesehen.
Sondern dass Dir Deine Sehnsucht noch mal klarer wird danach, mal rauszukommen und was anderes zu sehen, mehr zu erleben. Und dazu braucht es womöglich gar keinen Trip um die ganze Welt, sondern regelmäßigere Ausflüge am Wochenende … und ja, dann zumindest mal den nächsten Sommerurlaub nicht wieder an die Nordsee, sondern nach … was weiß ich … lass es die Ostsee sein und schauen, wie’s Dir geht mit solchen neuen Eindrücken.
Vielleicht sind es auch zahlreiche sportliche Ziele, und in Wahrheit geht es gar nicht darum, dass Du den Iron Man gewinnen musst. Sondern Dir fehlt Bewegung und Deinen Körper zu spüren insgesamt und zwar schon jetzt, hier, heute … und mal mit Yoga anzufangen, oder einmal wöchentlich mit Deinen Kumpels zum Synchron-Schwimmen zu gehen und gemeinsam eine schöne wampig-haarige Blumen-Formation auf die Wasseroberfläche zu zaubern.
Natürlich können manche Ziele auch herausstechen, uns besonders ansprechen und anziehen. Das sind dann Ziele, die wir wörtlich nehmen können. Bei den meisten jedoch geht es um darunter liegende Bedürfnisse, die wir oft schon heute ein kleines bisschen ernster nehmen können.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem myMONK-Podcast. Die ganze Folge mit der Technik kannst Du hier hören:
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Photo: Man von Saviour Mifsud / Shutterstock
Ja eine Aufgabe im Leben ist sehr wichtig, ohne diese fehlt es an Elan und Motivation. Eine gute Idee ist das Betreiben eines tollen Blogs wie diesen hier 🙂
Lieber Tim,
schöner Beitrag. Mich nerven diese ganzen Bucket-Lists etc. auch. Ich fühle mich dadurch gehörig unter Druck gesetzt und habe dann ein schlechtes Gewissen, wenn ich die dort notierten Ziele nicht erreiche.
Die beschriebene 101-Technik hört sich für mich tatsächlich sinnvoll an.
Schade finde ich nur, dass Du sie nicht zu Ende beschrieben hast. Ich lese lieber als Podcasts zu hören. Die rauschen einfach so durch mein Gehirn, da bleibt nicht allzu viel vom Inhalt hängen. Einen geschriebenen Beitrag kann ich mir dagegen ausdrucken, in mein Tagebuch / Bullet Journal kleben, markieren, Notizen hinzufügen und damit arbeiten.
Vielleicht magst Du mir ja doch noch das Ende verraten. Ich würde mich freuen.
Herzliche Grüße
Nola
Lieber Tim,
ich stimme Nola zu: Ich lese lieber einen Beitrag, das kann ich in meinem Tempo machen, und ich kann mir auch leichter einen Überblick verschaffen, ob mich das Thema wirklich interessiert. Ich weiß, daß Podcasts „in“ sind und viele Leute sie gern auf der Fahrt zur Arbeit anhören, und es ist auch nett, wenn man mal reinhören kann, um die Stimme des Blogbetreibers kennenzulernen, aber ich persönlich finde Podcasts, die nicht parallel als Text nachzulesen sind, ziemlich nervig.
Ich stimme aber auch zu, daß die 101-Ziele-Technik hilfreich klingt.
Viele Grüße
Susanne
Lieber Tim,
zunächst mal großes Kompliment und Danke – ich finde toll, was Du machst; viele der Beiträge sind inspirierend und hilfreich für mich. Was die Lesen-oder-Hören-Frage angeht, schliesse ich mich meinen „Vorschreiberinnen“ an: Ich habe die Dinge auch zumeist lieber in Buchstabenform als akustisch vor mir.
Alles Liebe!
DC 🙂
…sorry ich noch mal – es muss „schließe“ und nicht „schliesse“ heißen… vielleicht könnt Ihr das ja verbessern, dann müsst Ihr den zweiten Kommentar gar nicht posten… Danke!
Sehr spannender Beitrag. Früher habe ich auch lieber gelesen als Podcasts gehört. Ich glaube das liegt daran, dass es mich als Kind schon vor Hörspielen grauste 😀 während alle anderen Kinder immer jubelten, wenn sie Bibi Blocksberg hören durften, fand ich das einfach nur doof und langweilig. Doch vor knapp einem Jahr bin ich auf den Geschmack von Podcasts gekommen und höre seitdem regelmäßig Podcasts. Mittlerweile überlege ich mir sogar selbst einen zu starten.
Liebe Grüße
Lina von https://www.petitchapeau.de/