Längst vorbei sind sie, die Zeiten einer jahrzehntelangen Anstellung bei einem Unternehmen. Wer darauf baut und sich in Sicherheit wiegt, der kann schnell am Abgrund stehen.
Deshalb setzen mehr und mehr Menschen auf das Freiberuflertum – notfalls auch gleich auf mehreren Betätigungsfeldern.
Imgriff.com schreibt dazu:
Der Multiple Income Stream
Sara Horowitz ist eine der Gründerin der Freelance Union, einer Nonprofit-Organisation, die die Anliegen und Interessen dieser neuen Arbeiterschicht vertreten will. Die Organisation erfreut sich eines beträchtlichen Wachstums: Mit heute 150’000 Mitgliedern rechnet man in den nächsten 18 Monaten mit rund 100’000 neuen Freelancern. In einem Artikel in The Atlantic beschreibt Horowitz, wie die neue Karriere aussehen wird: «Heute besteht eine Karriere daraus, verschiedene Arten von Arbeit für ganz unterschiedliche Kunden zu erledigen; man muss lernen, sich selbst zu vermarkten und die eigene Buchhaltung zu erledigen und man richtet sich Arbeitsplätze im Schlafzimmer, in Coffee Shops oder in Coworking Spaces ein.»
Für sie ist das «Multiple Income Stream»-Modell kennzeichnend für die neue Arbeitssituation. Jeder und jede von uns hat nicht nur einen Job in einem Praxisfeld. Einige von uns arbeiten als Anwalt und als Küchenchef, als Lehrerin und als Buchautorin – verschiedene Karrieren basierend auf verschiedenen Talenten.
Ich persönlich glaube nicht an zu starke Diversifikation, aus meiner Sicht kann man sich dabei zu stark verzetteln.
Der Fokus auf wenige Tätigkeiten macht es erst möglich, herausragend zu werden. Und das ist immer noch die beste Sicherheit.
Photo: Mat Honan
„Ich persönlich glaube nicht an zu starke Diversifikation, aus meiner Sicht kann man sich dabei zu stark verzetteln.“
Das hängt sicherlich auch von der Person ab. Mir wird sehr schnell langweilig, wenn ich mich nur mit einer Sache beschäftige. Da habe ich lieber mehrere Eisen im Feuer und kann meinen Fokus entsprechend ändern. Dabei bin ich unterm Strich sicherlich produktiver. Natürlich werde ich damit niemals die gleiche Expertise aufbauen, wie jemand, der sich nur auf ein Thema fokussiert. Aber das ist mir persönlich auch nicht wichtig.
Hmm, was ist eine zu starke Diversifikation? Ich arbeite in drei sehr unterschiedlichen Gebieten – das bringt mich gelegentlich durchaus an den Rand des Machbaren. Es geht nur, weil ich viel in Projekten arbeite. D.h. eine bestimmte Zeit mindestens zu 70-80% an einer Sache arbeite und den Rest auf Sparflamme.
Sehr anspruchsvolle Jobs nebeneinander die vielleicht noch besondere Expertise verlangen oder die einen erheblichen Aufwand an ständiger Weiterbildung verlangen, finde ich schwierig. Über längere Zeit sogar unmöglich.
Hi Sebastian, hi Bernd,
Danke für eure Kommentare! Dass ihr die Abwechslung schätzt und braucht, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich kann in erster Linie aus dem Online-Business berichten: dort gibt es viele Menschen, die eine Website nach der anderen aus dem Boden zu stampfen versuchen, und keiner davon kommt dann genug Zeit und Liebe zugute. Dann hat man 100 Websites, und 0 Erfolg. Hat man jedoch verstanden, wie es funktioniert, und die Sache einmal richtig gemacht, lässt es sich das ganze Prozedere vermutlich auf X andere Themen übertragen, dann können fünf Websites auch den Erfolg verfünffachen. Die Ähnlichkeit spielt also aus meiner Sicht ebenso eine Rolle, wie die Anzahl der „Jobs“. Und klar, wie Du schon schreibst, Bernd, auch die Art und die Anforderungen der verschiedenen Aufgaben. Zumindest im Online-Geschäft scheint mir eine zu große Streuung Menschen eher schlittern zu lassen als die gelegentliche Langeweile, die mit weniger Abwechslung einhergeht.
LG, euch einen schönen Abend
Tim
Ich denke nicht, dass es hier darum geht 100 Websites aus dem Boden zu stampfen oder 100 Jobs zu haben. Die Rede ist von Freelancer Jobs, was ja nicht heißt, dass es ausschließlich viele versch. Jobs sein müssen. Sondern auch versch. Auftraggeber.
Wie auch immer: Auch ich habe verschiedene „Jobs“ – ich bin Yogalehrerin, betreue die Yogaplattform und verschönere die Wände mutiger Mitmenschen 🙂
Und keine dieser Tätigkeiten ist irgendwie ähnlich und täglich gelingt mir, wie auch immmer der Spagat. Und ich glaube, dass es Menschen gibt, die viele Interessen haben und sich nicht auf eine Sache fixieren möchten/KÖNNEN. Vor Jahren habe ich mal mein Visionboard gestaltet und na ja, nicht nur ich war ein wenig überfordert 🙂 Viele dieser Dinge sind heute Wirklichkeit.
Kreativen Menschen geht es hier mit Sicherheit ganz anders als weniger kreativen. Es gibt Menschen, die haben nur einen Job und sind zufrieden. Manch andere 5 oder 100, doch die können nicht anders, denn sonst würde etwas in ihnen auf der Strecke bleiben.
Ich zB möchte mich nicht mehr nur auf eine Sache konzentrieren und bin schon gespannt, was noch alles Wirklichkeit wird.