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Sabine Huppert ist „Sport-Mental-Trainerin“, sie hilft also Sportlern dabei, mit der richtigen Mentalität Hindernisse zu überwinden und Ziele zu erreichen. Welche Rollen Talent und Disziplin spielen, und wie man sich jeden Tag auf’s neue zum Joggen, Tennis oder was auch immer motivieren kann, darüber spricht Sabine im myMONK-Interview.

Was lieben Sie am Sport? Und gibt es gerade eine Herausforderung, auf die Sie hinarbeiten?

Sport ist wie das Leben! Ein auf und ab verbunden mit neuen Herausforderungen und Situationen, denen man sich immer wieder neu stellen muss. Es gibt Siege und Niederlagen aus denen man lernen darf und häufig kann man Parallelen vom „Sportler-Mensch“ zum „Alltags-Mensch“ ziehen. Das macht die Beobachtung und Wahrnehmung von Menschen zuweilen sehr spannend …

Meine persönliche Sportler-Herausforderung ist zurzeit mich nach 25 Jahren Leistungssport für meinen Sport (z.B. Biken oder Laufen) neu zu motivieren. Ich durfte einige unterschiedliche Sportarten kennenlernen und habe dadurch viele positive und negative Erfahrungen machen dürfen, so dass ich mir nichts mehr zu beweisen brauche … Daher ist es für mich eine spannende Situation, die Balance zwischen Motivation und sportlichen Genuss zu finden.

Besteht erfolgreiches sportliches Training eher aus anstrengenden kurzen Sprints mit längeren Pausen dazwischen – oder ist es eher ein langandauernder Marathon?

Wer seinen Sport „beherrschen“ und seine Ziele, wie z.B. Meisterschaften gewinnen will, der benötigt Talent, aber vor allem klare Ziele, Disziplin, ein motivierendes Umfeld, gute Trainingsmöglichkeiten und Ausdauer.

Mit der Sicht auf das jeweilige Ziel und den damit verbundenen Aufwand ist es eher ein Marathon, doch selbst beim Marathon legt man Sprints ein, um andere zu überholen. Und ein Training ohne Pausen als Regeneration für Kopf und Körper ist mittlerweile undenkbar. So gesehen ist die Balance zwischen Sprint, Marathon und Regeneration der Schlüssel zum Erfolg.

Was bedeutet „Meisterschaft“ (mastery) im Sport – und wie lange dauert es im Durchschnitt, bis man eine Sportart meisterhaft beherrscht?

Das Wort „Meisterschaft“ ist je nach Interpretation unterschiedlich. In den Medien bedeutet Meisterschaft z.B. Deutscher Meister, Olympiasieger, Weltmeister usw. Für den Einzelnen kann dies der Aufstieg in die Kreisliga sein oder auch die Beherrschung einer bestimmten Technik in seiner jeweiligen Sportart. Die persönliche Bewertung definiert die „Meisterschaft“!

Im Übrigen … lt. wissenschaftlicher Aussage von „Daniel Levitin“ muss man über 10.000 Stunden trainieren, um ein Experte in seiner Sportart zu werden. Wenn man diese Stunden auf Tage umrechnet, so bedeutet das über 10 Jahre lang, jeden Tag mindestens drei Stunden zu trainieren. Mit dieser Sicht tun sich “zeitliche Abgründe” auf, oder?

Was sind die größten Hindernisse auf dem Weg zur Meisterschaft?

Dies ist eine schwierige Frage! Weil jeder Sportler mentale Hindernisse anders definiert und weil es hierfür auch unterschiedliche Ursachen gibt. Mentale Hindernisse gibt es demnach viele, wie z.B. mangelnde Trainingsmotivation, Nervosität, Konzentrationsschwächen, Versagensängste, Zweifel, mangelndes Selbstvertrauen, Selbstüberschätzung, eigene und fremde Erwartungshaltungen, Blockaden, unklare Ziele und, und, und …

Wie können wir Selbstzweifel und die Angst vorm Versagen – oder Gewinnen – überwinden?

Ein wichtiger Schritt ist sich Selbstzweifel und Ängste überhaupt einzugestehen und zu benennen. Denn nur wer seine „Themen“ klar definiert, macht sie sichtbar und somit den ersten Schritt zur Lösung. Ein weiterer Schritt ist eine positive Zieldefinierung, so dass Thema und Ziel einen greifbaren Rahmen bekommen.

Die einzelnen Schritte vom Start bis zum Ziel richten sich daher nach der Persönlichkeit des Sportlers bzw. Sportlerin. Für den einen ist es wichtig, die Ursachen für sein Verhalten zu erfahren, um dafür Lösungen zu finden. Für andere dagegen ist die Stärkung des Selbstvertrauens der Schlüssel zur Überwindung der Zweifel. Hierbei kann der „kinesiologische Muskeltest“ das Sport Mental Coaching unterstützen, so dass das Unterbewusstsein des Sportlers in die Lösungsfindung integriert wird. Wichtig dabei ist, dass man alle Lebensbereiche eines „Sportler-Lebens“ beachtet, dazu gehören Familie, Beziehung, Beruf, sportliches Umfeld, usw. Mit dieser Wissensbasis „erarbeitet“ man individuelle Lösungen, sei es z.B. Entspannungsübungen, Rituale, Änderung von Trainingsplänen oder des Trainingsumfeldes, Ziel-Collagen, positive Selbstgespräche und vieles mehr …

Dies ist ein Prozess, wo sich Rahmenbedingungen und Ziele ständig verändern können. Ein allgemein gültiges Patentrezept gibt es daher leider nicht und ist immer individuell für den Sportler und Sportlerin zu betrachten.

Ist Disziplin wie ein Muskel, kann man sie trainieren? Wenn ja, wo und wie fängt man damit an, wenn man sich in der Vergangenheit nie lange an seine eigenen Vorhaben halten konnte?

Für mich stellt sich eher die Frage: „Was hindert mich daran mein Vorhaben durchzuziehen?“ Sicherlich gibt es disziplinierte und weniger disziplinierte Sportler. Was unterscheidet demnach einen disziplinierten von einem undisziplinierten Sportler? Häufig ist es die mangelnde Motivation oder für mich persönlich definiert: „Das Ziel nach dem Ziel“.

Hier kommen nun Bilder und Emotionen ins Spiel. Wer joggen möchte, um abzunehmen hat zwar ein vermeintlich klares Ziel, aber irgendwie fühlt sich diese Aussage „farblos und logisch“ an. Wer sich dagegen Bilder farbig und voller Emotionen tagtäglich ins Gedächtnis ruft, der bekommt auf Dauer eine positive Motivation sein Ziel umzusetzen. Ja, es ist zuweilen nervig und anstrengend sich jeden Tag auszumalen, wie man erschöpft aber glücklich nach dem Joggen seine Füße hochlegen darf und Schritt für Schritt die Kilos verliert, aber auch unser Gehirn ist eine „Masse“, die bewegt werden muss … Daher ein klares JA, man kann unter anderem Disziplin trainieren, das „wie“ hängt wiederum vom Ziel und der Persönlichkeit des Sportlers ab.

Wie kann „Sport Mental Training“ uns konkret helfen, voranzukommen?

Unser Denken hat sich im Laufe der Jahre „eingefahren“ und bestimmt unser Handeln. Einfach ausgedrückt … Will man sein Handeln und somit unerwünschte Denkstrukturen verändern, ist eine „Neuprogrammierung“ im Gehirn nötig. Sport Mental Coaching & Training macht die Themen sichtbar und unterstützt bei der Lösungssuche. Regelmäßiges „Sport Mental Training“ ist daher letztendlich wie ein guter Freund, der den Sportler motiviert, tröstet und gut auf ihn aufpasst, so dass dieser sein Potenzial voll und ganz ausschöpfen kann (gilt natürlich auch für Sportlerinnen).

Wo können die Leser mehr über Sie und Ihre Arbeit erfahren?
Gerne auf www.commov.de oder auf www.facebook.com/commov.de.
Ich freue mich über jeden Besuch! ☺

Herzlichen Dank!

 

Photo (oben): Ernst Moeksis