Teile diesen Beitrag "Warum Du niemandem erzählen solltest, wie toll Du bist"
Wir Menschen lieben Geschichten. Märchen lieben wir, und die irren Stories aus den Nachrichten. Doch nichts so sehr wie die Geschichten aus unserem eigenen Leben. Vor allem die, in denen wir gut dastehen.
Wie wir im Job gerockt haben. Wie wir der alten Oma mit den schweren Einkaufstüten über die Straße geholfen haben (obwohl’s eine achtspurige Autobahn war … und sie’s leider nicht geschafft hat). Wie wir das vier Meter große Alien erledigt haben, und sei’s in einem Computerspiel.
Ja, wir sprechen gern über uns und darüber, wie sehr wir’s drauf haben. Dass gut wir sind, fantastisch sind.
Es gibt jedoch einen guten Grund, damit aufzuhören.
Was das angeht, gibt’s nämlich zwei Gruppen von Menschen:
- Menschen, die uns kennen und toll finden
- Menschen, die uns kennen und nicht toll finden oder uns nicht kennen
Keiner von denen möchte unsere Geschichten darüber hören, wie toll wir sind.
Die erste Gruppe nicht, weil sie ja uns schon schätzt und in der Regel gelangweilt bis genervt davon sein wird; in ihren Augen haben wir das doch gar nicht nötig.
Und die zweite Gruppe nicht, weil sie’s uns nicht glauben wird. Menschen dieser Gruppe haben entweder schon eine andere Meinung über uns oder lassen sich von uns Fremden nicht einfach so einlullen. Überzeugen können wir sie, wenn überhaupt, durch unsere Taten, nicht durch unsere Worte.
Einer Person dürfen wir diese Geschichten trotzdem erzählen, denke ich: uns selbst. Nicht, um unser Ego aufzublasen, sondern als Zeichen der Wertschätzung für uns. Vor allem als Erinnerung in Zeiten, in denen wir den Kopf hängen lassen.
So, das war’s schon wieder von mir.
(Ist es nicht toll, wie schön ich die Lage hier dargelegt habe, IST DAS NICHT TOLL ODER WAS!)
Mehr unter Wie man aufhören kann, sich ständig mit anderen zu vergleichen und im myMONK-Kurs für mehr echtes Selbstvertrauen.
Photo: Superman / Shutterstock
Applaus Applaus für diesen Beitrag ;-)))
Stimmt, die Welt ist voller Selbstdarsteller. Nur mit wenigen kommt Kommunikation zustande. Meistens spult das Gegenüber sein „mein Haus, mein Boot, meine Freund(-in)“ ab.
Andrere Meinung bin ich beim Austausch mit Freunden. Mit wem sonst soll ich Freud (und Leid) teilen?
LIebe Grüße, Dieter
Seh ich bisschen anders. Klar kommts immer drauf an, wie arg man sich als gut darstellt und wie oft. Irgendwann nervts. Aber wenn man an sich eher bescheiden ist und dann klappt mal was richtig gut, darf man das guten, wohlgesinnten Freunden schon erzählen. Ich hab die Erfahrung gemacht, die freuen sich mit einem. Und im Gegenzug dürfen die mir erzählen, was sie fantastisches geleistet haben und ich freue mich für sie. Würde mich da nicht so einschränken. Manchmal muss das einfach sein 😉 und dafür hat man ja gute Freunde, dass die einem den Erfolg gönnen.
Hi Tim, ja das hast du ganz toll gemacht, ganz großes Kino.
Dann gibt es noch die Internet Typen.
Die einen schreiben, die anderen lesen, die anderen kommentieren.
Jeder ist ein Selbstdarsteller.
Dann gibt es noch die Typen, die haben es echt drauf. Egal ob Männlein oder Weiblein.
Nur wer auffällt fällt auf.
Kalkuliere das erdachte mit ein. Was übrig bleibt ist ein Haufen der sich selbst bemitleidet.
Was mich angeht, ich halte mich für den besten den größten den schönsten den wertvollsten den..
Ihr/Du etwa nicht?
Ne was ein Spass 🙂
dass mache ich in Zukunft nicht mehr alles erzählen.
Es macht keinen spaß.
Ja, wenn man in Gruppen denkt, ist die Logik toll. Halt auch oft recht kurz gegriffen.
1. Glaubt, mich zu kennen, findet mich toll
2. Glaubt, mich zu kennen, findet mich nicht toll.
3. Glaubt, mich zu kennen, findet manches toll, akzeptiert anderes, weiß es noch nicht für sich.
4. Glaubt, mich ein wenig zu kennen, glaubt schon, dass ich toll bin.
5. Glaubt, mich ein wenig zu kennen, glaubt schon, dass ich nicht toll bin.
6. Glaubt, mich ein wenig zu kennen, findet manches toll, schätzt dass mehr toll daran ist als nicht toll, weiß aber noch nicht …
7. ….
Man sollte nicht zu sehr sein Licht unter den Scheffel stellen. Schließlich soll ja was möglichst Tolles heraus kommen.
Und das können nicht alle so gut wie ich liefern, die sich noch toller geben. Aber wenn mich die meisten nicht derart gut kennen und keinen Hinweis bekommen? Dann sind eben nur die scheinbar Tollen dran. Es sei denn, sie geben sich zu toll, so dass etwas faul dran sein muss. Es geht wohl eher um Balance denn um Gruppen.
Schließlich denkt ja sogar ein Mathematiker nicht nur digital, sondern auch fließend, im Unendlichen und sogar im Imaginären. Und deshalb sind die ja auch toll.
LG Richard
Ich hab das mal wieder richtig obergeil durchgelesen.
Ich denke, es kommt darauf an, warum ich etwas erzähle. Mache ich das, weil ich mich darüber freue und andere an meiner Freude teilhaben lassen möchte oder mache ich das, um Anerkennung von anderen zu bekommen? Im ersten Fall geht es um das Teilen von Freude und das ist der eigentliche Sinn von Liebe. Im anderen geht es darum, von anderen die Anerkennung zu bekommen, die ich mir selbst versage. Und das ist dann eher eine ungünstige Herangehensweise.
Hallo Tim,
ich sag jetzt einfach mal danke.
DANKE.
😊
Stefan
Sehr gut- wie immer, einfach richtig. Keiner will hören wie gut bei uns alles ist, weil die meisten Menschen vergleichen, und wenn sie dabei „schlechter abschneiden“, fühlen sie sich nicht besser ( von Neid ganz abgesehen)
Herzliche Grüße und danke für die guten Gedanken und Einsichten,die beim Lesen deiner Artikel entstehen
Sehr guter Artikel Tim.
Du hast Recht. Ich erwisch mich auch immer wieder damit und muss dann bewusst in mich gehen und mich zurückhalten.
Das ist auch gut so. Danach merkst Du, dass es oft nur ein Impuls war, ja eine Gewohnheit, um dich selbst mit den anderen zu teilen und Anerkennung zu bekommen.
Wenn Du bewusst innehälltst und es nicht tust, merkst Du, wie sinnlos es doch wäre und kannst dich wieder auf die richtigen Dinge konzentrieren und lieber den anderen Fragen, was er so tolles gemacht hat.
Auch die anderen sprechen lieber über sich selbst, und dann stellt man sich doch lieber zurück und gibt den anderen das Gefühl, dass sie toll sind!:)
Jetzt, wo du das sagst (das Gesagte mich wieder gefunden hat).
Der Sohn meiner Lebensgefährtin neben mir im Auto. Ich will lieber meine Ruhe und mich auf den Verkehr konzentrieren. Warum ist der Typ nur jedes mal so anstrengend? Ständig quatscht er mich voll. Kann er nicht mal die Füße still halten?
Und was er da quatscht! An jedem und allem ist etwas in Frage zu stellen. Warum dieses dauernde Bewerten? Und was es alles Schlimmes gibt. Ich lass die anderen eher sein mit ihren zum Teil seltsamen Verhalten. Es ist ihr Weg und hat mit denen zu tun. Steht doch auch irgendwo bei MyMonk! Für mich ist das nur anstrengend. Er muss es doch mitbekommen haben. Doch er hört nicht auf damit. Irgendwie geht es ihm um Anerkennung. Leider hat er seinen Job als Tankstelleleiter versaut. Natürlich hat er alles ganz toll gemacht in diesem Job. So toll, dass er glaubte, seinen Job zu behalten auch nachdem er Zigtausende aus der Kasse geliehen hatte und ein Gewinn nach dem unerwarteten Verlieren ausblieb. Illusionen im Ego.
Es muss etwas geben, für das er das braucht. Ja! Das kann zu tun haben damit, wie er zu seinem Vater steht. Und damit, dass er der hochgelobte Sohn der Mutter war. Er hatte nach der Schule gar für sie gekocht, weil die Mutter so viel arbeiten musste mit ihrer eigenen Firma. Und der Vater nur deprimiert und untätig auf dem Sofa saß nach der Arbeit. Er war wohl auch der bessere Mann für die Mama und hatte Verantwortung auf sich geladen. Es scheint, er ist noch immer in diesem Krieg, so ganz ohne Kontakt und Aussprache mit dem Vater. Will auch immer noch gelobt werden.
Was kann ich tun? Er kann gar nicht zuhören. Ich denke, ich lass ihm seinen Weg.
LG Richard
…und was noch wichtig ist dabei..wenn ich über mich selber Lobhudelei mache, dann ist eine Anerkennung von aussen in dem Moment nicht das Gleiche. Es ist, als ob man sie einfordert. Dem gegenüber steht die Anerkennung die man bekommt, weil die Taten und nicht die Worte gewertschätzt werden. Oft kommt solche Anerkennung ganz unerwartet und beruht auf wirklicher Wahrnehmung dessen, der sie ausspricht. Sie ist das wirklich echt und aufrichtig. Darüber darf ich mich dann freuen und mich selbst auch toll finden ohne abzuheben… 😉