Teile diesen Beitrag "Parkinsons Gesetz: Darum brauchst Du für Deine Arbeit immer so lange"
Warum Du für Deine Arbeit immer so lange brauchst?
„Parkinsons Gesetz“, benannt nach dem britischen Soziologen C. Northcote Parkinson, beantwortet es:
„Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“
Wie viel Zeit auch immer ihr zugestehen, die Aufgabe reißt sie sich unter den Nagel. Gibt sie nicht mehr her, bis zur letzten Sekunde frisst sie sich durch den Zeitstrahl. Und oft noch darüber hinaus.
Manchmal brauche ich über eine Stunde, um ein Bild für den Artikel zu suchen. Wenn ich nur fünf Minuten dafür habe, find ich auch eins. So ist’s mit vielen Dingen. Für mein erstes Buch hab ich sechs Monate gebraucht. So lange, wie ich am Anfang gedacht hatte. Das zweite Buch schrieb ich in der Hälfte der Zeit. Ebenfalls so lange, wie ich mir vorgenommen hatte (ich wollte mal schauen, ob das geht).
Klar geht’s schneller, denkst Du vielleicht, aber was ist mit der Qualität?
Die Wahrheit ist:
Viele Dinge werden nicht besser, je mehr Zeit sie bekommen.
Sie dauern dann einfach nur länger. Oft werden sie sogar schlechter, weil wir sie zerdenken und uns von Minute zu Minute mehr von unserer Intuition entfernen.
(Siehe 3 Gründe, warum Du Deiner Intuition vertrauen solltest.)
Wie viel Zeit angemessen ist?
Das finden wir nur raus, wenn wir’s ausprobieren. Für den Anfang: gib Dir nur die Hälfte der Zeit, die Du sonst veranschlagt hast.
Nicht, um die gewonnene Zeit mit noch mehr Arbeit zu füllen, sondern um mehr Raum für anderes zu gewinnen, das uns wichtig ist.
Gibt es Ausnahmen, Dinge, für die wir uns nicht weniger Zeit nehmen sollten?
Ja. Autofahren (obwohl natürlich weniger Abgase rauskommen, wenn wir mit doppelter Geschwindigkeit doppelt so schnell ans Ziel kommen …). Zähneputzen. Liebe. Atmen. Essen. myMONK lesen. Und auch jene Arbeit, bei der wir voll aufgehen.
Das Gesetz gilt nicht nur für einzelne Aufgaben, sondern auch für Arbeitszeit im Ganzen. Es ist nie Feierabend, wenn wir ihn nicht einläuten.
P.P.S.: Ein weiterer Grund, warum Du so lange brauchst, könnte Perfektionismus sein. Siehe 10 Wege, sich von Perfektionismus zu befreien. Siehe auch: Warum Du so erschöpft bist (der schmerzhafte wahre Grund).
Photo: Boris Baldinger
Hallo Tim,
zu diesem Beitrag fällt mir ein Spruch aus meinem Studium ein:
„Ich habe solange ein Motivationsproblem bis ich ein Zeitproblem habe“. Trifft es ganz gut.
Viele Grüße
Christian
Oh ja, der ist super!
Hallo Tim, ist mir in der Tat auch schon aufgefallen. Trotzdem sehr spannend, das noch einmal zu lesen. Gerade, wo mein Online-Business deutlich besser anläuft, wird das Thema Zeitmanagement immer wichtiger. Ich nehme von daher den Tipp mit dem „Halbieren“ gern mal auf und werde ihn testen. Natürlich nicht beim myMonk lesen 😀 Viele Grüße !
Hey Dirk,
sag Bescheid, wenn Du magst, wie’s geklappt hat (und womit Du es probiert hast, das Halbieren) – würde mich sehr interessieren!
Liebe Grüße
Tim
Hi Tim,
funktioniert das auch im Sport? Ich meine, wenn ich mir vornehme eine bestimmte Strecke in Zeit X zu absolvieren. Schaffe ich es auch dann, wenn ich mir nur drei/viertel der Zeit vornehme?
Grüsse von der Mosel