Teile diesen Beitrag "Was ist aus uns geworden? Und was wird aus uns werden?"
Wir verändern uns täglich.
Nach und nach werden wir so zu dem Menschen, der wir am Ende unseres Lebens sind.
Die Schritte sind meistens klein, oft sogar unsichtbar. Und trotzdem von großer Bedeutung. Wie beim langsamen Drift der Kontinentalplatten.
Das eine große laute NEIN, SO NICHT MEHR nach außen braucht viele kleine Neins im Innen. Die Farbe, die unser Charakter annimmt, braucht viele dünne Anstriche. Aber jeder einzelne von ihnen zählt.
Bist Du heute selbstbewusster als vor fünf Jahren oder zehn? Gelassener? Verständnisvoller?
Oder bist Du ängstlicher? Angespannter? Egoistischer?
Keiner von uns ist schon als Baby ein verbitterter Pessimist gewesen, der an gar nichts mehr glauben will. Und niemand wird so von heute auf morgen. Das brauchte Zeit, brauchte unzählige Gedanken, Entscheidungen und Handlungen. Tag, für Tag, für Tag.
Dass es so langsam geht, hat natürlich einen großen Vorteil. Wenn wir die Richtung ändern wollen, müssen wir nicht unser Leben riskieren wie beim Absprung von einem rasenden ICE. Sachte können wir wie ein Wanderer innehalten und dann unserem Kompass folgen. Schritt, für Schritt, für Schritt.
Welcher Mensch wirst Du gerade?
Photo: Matthias Ripp | Inspiriert von: Seth Godin
Hallo Tim, der Artikel hat mich ein bisschen traurig gemacht. Ich hatte früher viel mehr Leichtlebigkeit und Leichtsinn an mir und war viel mutiger. Ich habe lange Zeit gedacht, ich müsse „erwachsener“ werden und mich immer mehr den Erwartungen anderer anpassen. Ich merke auch, dass einem „anders sein“ mit zunehmenden Alter nicht mehr so leicht verziehen wird und andere Maßstäbe angesetzt werden. Das erdrückt mich ein bisschen. Ich arbeite daran wieder die zu sein, die ich bin auch wenn es nicht in die Schablone anderer passt. Ich freue mich immer, wenn ich alte Damen sehe, die sich sehr modisch kleiden, morgens ihren knallpinken Lippenstift auftragen und darauf sch….., was andere denken. So eine coole Oma möchte ich auch mal sein.
Genauso will ich auch später sein. 🙂 Müsste man mal rausfinden, ob es vielleicht an unserem Vornamen liegt 😉
Hi hi, ganz sicher sogar! Claudias sind im Allgemeinen sehr coole und wilde Damen 😊
Hi Claudias,
ich finde, das ist auch traurig. Aber es ist eben nie zu spät und die Bewusstheit, dass man vielleicht eine ganze Weile vom Weg abgekommen war, ist an sich schon ein sehr großer Schritt.
Das hier könnte was für euch sein: https://mymonk.de/hinterher-haengen/
Liebe Grüße
Tim
Hi Tim, danke für den link. Der Text ist in der Tat etwas für mich. Neben deinen Inhalten, mag ich übrigens auch deinen Schreibstil und deine Sprache sehr gerne. Ich lese deinen Blog sehr gerne. Auch die Kommentare der anderen Leser. Schön zu wissen, dass sich auch Andere für Themen, die wirklich in die Tiefe gehen, interessieren. Ich freu mich, dass ich mymonk entdeckt habe. Wollte ich nur mal so anmerken. Ich denke, du freust dich sicher über ein gutes Feedback. Liebe Grüße Claudia
Interessant – als ich den Artikel las und gerade die ersten Zeilen mit dem… lauten Nein und den vorangegangenen vielen kleinen neins… dachte ich – passt genau. Seit Jahren verändert sich was in mir und auch wenn es noch nicht gut ist, bin ich auf meinem Weg.
Und dann…klickte ich auf die Kommentare und las deinen Beitrag liebe Claudia…und dachte – passt genau! (Liegt wohl doch am Namen??) Doch ich denke, dass es ganz natürlich ist, dass es Zeiten gibt, die nicht so locker und leicht sind, weil auch die Verantwortung im Leben für sich und andere (Kinder) steigt. Und doch gibt es in unser aller Herzen Träume und Wünsche und viele kleine Schritte, die uns dann auch das Leben wieder lockerer und gelassener sehen und leben lassen.
Viel Freude auf deinem Weg. 😉
Claudia
Liebe Claudia, danke, das ist ja total nett. Es ist normal, dass man Verpflichtungen hat und Verantwortung. Man muss ja nicht gleich das ganze Leben umkrempeln und alles in Frage stellen. Es hilft ja schon, sich selbst nicht komplett aus den Augen zu verlieren und sich selbst Freiräume zu schaffen. Einfach zwischendurch mal richtig feiern gehen, auch wenn man müde ist am nächsten Tag und auch so aussieht 🙂 Oder mal am Wochenende mit dem Zug in eine andere Stadt fahren und sich ein Museum anschauen und das Interesse für Kunst wieder entdecken, weil man das mal hatte. Das sind nur Beispiele. Ich wünsche dir auch einen bunten, spannenden weiteren Weg. Lg Claudia
Ich wünsch dir auch viel Freude auf deinem Weg.
Ich bin dabei ein gelassener mensch zu werden der sich keinen stress mehr macht und selbstbewusst ist und einer der nicht im hamsterrad mitlauft , aber der weg ist steinig 🙈
Hi Chris,
das klingt nach einer sehr guten Richtung! Steinig, ja, klar (kann ich sehr gut nachvollziehen), aber ich fürchte, die Alternative ist es auch.
Liebe Grüße
Tim
Hallo Tim,
der Weg war nicht einfach. Das Tal war sehr unwirtlich und tief. Manchmal habe ich gedacht, ich lege mich einfach hin und vertrockne. Doch dann hatte ich es mit einem Male überwunden. Ich habe die kleine 7-jährige in mir wieder gefunden und sie frei gelassen. Ich bin endlich ich und genieße. Lächle. Höre auf mein Innerstes. Und du bist mit deinen Beiträgen nicht ganz unschuldig daran. Dafür von Herzen ein DANKE!
Hi Yvonne,
Dankeschön für Dein großes Kompliment, das freut mich sehr!
Wie hast Du es denn geschafft, diese 7-Jährige wiederzufinden?
Liebe Grüße
Tim
Hallo Tim,
genau das ist die Kunst im Leben. Alles Schritt für Schritt zu machen.
Wir wollen alles immer sofort. Am besten gestern schon und wollen einen großen Schritt machen. Jedoch das oft nicht möglich.
Deswegen, so wie du geschrieben hast. Schritt für Schritt 🙂
Liebe Grüße,
Dominik
Ja so ist es, Tim. Alles hat seine Trägheit. In die angenehmen Richtungen, wie in die unangenehmen. So ist das Materielle träge, wenn wir es bekommen wollen und es neigt auch dazu erst mal die Fahrt beizubehalten, wenn es sich wegbewegt von uns. Träge sind auch die Denkmuster und die alte Energie in uns, die Dramen und Traumas darstellen. Sie brauchen Fokussierung und das Annehmen in einer Energie mit mindestens Akzeptanz, in der sie sich langsam auflösen können. Mentale Sofort-Techniken sind nur Verschiebebahnhöfe, die bei akuten Situationen helfen können, aber selten langfristige Lösungen. Und der Weg endet nun mal mit einem Zustand, in dem Materielles und Muster des Wollens die Bedeutung verlieren. Mitunter können wir aus der Trägheit auch lernen. Es sein und verlaufen lassen, uns herausnehmen und einfach zufrieden sein.
Tim, das hast Du wieder mal sehr schön geschrieben!
Leider, leider, leider habe ich auch sehr oft mit diesen Thematiken zu tun. Und ich kenne sie auch von mir selbst. Diesen inneren Kompass habe ich für mich gefunden, seitdem ich die Ausprägung meiner Lebensmotive kenne.
Trotzdem ist es immer wieder schwierig, nicht wieder in diesen schnellen ICE einzusteigen. Es ist eine Lebensaufgabe aber eine, die sich wirklich lohnt!