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„Wie geht’s Dir?“ ist längst ein schlechter Witz und es war vielleicht auch schon immer, fad und gehaltlos, als würde man auf einem Stück Pappe rumkauen.

Die Wenigsten wollen eine ehrliche Antwort darauf. Im Gegenteil, die Frage ist oft eine Absage an echtes Interesse, eine Art verschlüsseltes „Ich will das gar nicht hören.“

Und weil uns das klar ist, antworten wir fast immer: gut, toll, könnte nicht besser sein. Auch, wenn die Dinge zurzeit mies sind und Tränen oder ein lauter Schrei oder ein Sprung aus dem siebten Stock die aufrichtigste Antwort darauf wären, wie’s uns geht.

Was bleibt sonst? Das Wetter? Die Politik? Das Sexleben?

Ähhh … nein.

Die vielleicht beste Frage ist stattdessen:

Was beschäftigt Dich gerade?

Darauf kann der Andere oberflächlich antworten, wenn er möchte („Ich frage mich, ob noch was vom Zitronencreme-Kuchen da ist“). Oder mehr von sich preisgeben, sich öffnen, so sehr ihm eben gerade danach ist („Ich mache mir Sorgen um meinen Vater, er liegt im Krankenhaus und ist gelb wie ein Zitronencreme-Kuchen“).

Statt dem Gegenüber die Tür vor’s Gesicht zu knallen, schaffen wir damit einen Raum, der so oder so genutzt werden kann – ohne dabei aufdringlich zu sein oder wie ein Therapeut zu klingen.

Geeignet ist die Frage natürlich vor allem dann, wenn wir ernsthaftes Interesse und ein kleines bisschen Zeit für die Antwort haben.

Wenn Du heute einen Kommentar hinterlassen möchtest, freu ich mich … also: Was beschäftigt Dich gerade?

 

Siehe auch Die 6 Small-Talk-Sünden – Diese Fragen solltest Du nie stellen.

 

Photo: Bart Booms