Nein sagen ist wichtig, unverzichtbar in einer Welt, die uns zu Ja-Sagern machen will und voll ist von Schubsern und Achtlosen.
Es gibt aber einen richtigen und einen falschen Grund, es zu tun.
Wenn Du Nein sagst, sag es für Dich.
Sag es, um Deine Grenzen zu wahren.
Wenn Du Nein sagst, sag es nicht für den Anderen.
Sag es nicht, um ihn zu ändern.
Wir sind keine Polizisten, keine Richter, keine Therapeuten, keine Retter und nicht die Eltern von irgendwelchen Leuten. Und wir können sie ohnehin nicht ändern. Der Lügner wird lügen, der Raser rasen, der Säufer saufen, der Heiratsschwindler heiratsschwindeln (bis er’s vielleicht selbst irgendwann nicht mehr will).
Jemanden ändern zu wollen, es ihm „mal so richtig zu zeigen“, ist ein Spiel, das wir immer verlieren. Wir nehmen das Verhalten des Anderen auf diese Weise viel zu persönlich, machen es zu etwas Persönlichen, obwohl es zu ihm gehört. Wir beißen uns die Zähne aus und kauen dann auf den Felgen, wütend über die Welt wie der durchgedrehte Opa am Fenster.
Gewinnen können wir durch ein Nein nur, wenn wir bei uns bleiben und für uns einstehen.
Siehe Wie man aufhören kann, genervt und verletzt zu sein (in 60 Sekunden) und Wann es an der Zeit ist, Nein zu sagen – und wie man das beste Nein aller Zeiten hinlegt.
Photo: Hernán Piñera
Ich meine, das Nein sollte mich befreien von Belastungen, die nicht zu mir gehören. Es ist ein Zeichen der Authentizität. Es schafft Raum für mich, und die Möglichkeit, mich um mich selber zu kümmern.
Mit solchem Raum kann ich dann leichter zu einem Ja finden. Zum Ja zu den Belastungen, die ich in mir trage. So sie einmal da sind. „Ja, so ist es“. Zu einem Zustand des Annehmens. Und dieser Zustand kann zu Vertrauen führen. Zu neuem „Vertrauen Wagen“. Und irgendwann zu mehr Urvertrauen und Selbstvertrauen. Vielleicht sogar zum Hier und Jetzt, wo der Verstand dann weniger an Bedeutung hat.
LG Richard
Für viele ist es schwer die Botschaft vom Botschafter zu trennen. Gerade wenn man sich in einer Sache sehr engagiert ist ein „Nein“ zu hören (oder auch zu sagen) oft sehr schwer. Daran können wir aber auch erkennen inwieweit wir persönliche Freiheit erlangt haben. Wenn wir noch abhängig sind, dann ist ein Nein zu sagen oder zu hören jedes Mal ein Schlag für uns.