Teile diesen Beitrag "20 Fragen, die Du Deinem Partner stellen solltest. Verträgst Du die Wahrheit?"
Niemand ist morgen genau derselbe, der er heute ist. Trotzdem glauben wir nach einer Weile des Zusammenseins, alles über den Partner zu wissen. Haben unsere Geschichten über ihn im Kopf. Sind uns so sicher damit, wie er ist und was er mag und tun wird, dass wir den Schmetterlingen im Bauch die Flügel rausgerissen haben. Denn Spannung kann nur bleiben, wo wir dem Anderen und der Beziehung Raum für Neues und Bewegung geben.
Oder aber wir glauben das Gegenteil – ihn gar nicht oder gar nicht mehr zu kennen. Nicht zu wissen, was ihm wirklich durch den Kopf und durchs Herz geht. Vielleicht schleppen wir seit Jahren stumme, dunkle Befürchtungen mit uns herum. Hat sie eine Affäre in der Arbeit? Hat er eine Sexsklavin im Keller? Liebt der Andere mich denn nicht mehr?
Zwei Arten von Nebel aus Schweigen. Eine Art von Ausblick: grau.
Zum Glück gibt es Fragen, die die Beziehung befreien können – aus dem Koma oder vom Unausgesprochenen, das auf ihr lastet.
Radikal ehrlich – Aber wertschätzend
Hinter ihnen steht der Gedanke der radikalen Ehrlichkeit, einem Grundsatz aus der Psychologie, der besagt, dass selbst schmerzhafte oder tabuisierte Themen anzusprechen Menschen glücklicher macht und näher zusammenführt, als jeder Versuch, Dinge zu verstecken.
Manche dieser Fragen und ihrer Antworten kosten mehr, andere weniger Überwindung. Ein paar Gedanken machen es etwas leichter:
- Man muss nicht alle Fragen auf einmal durchgehen. Wichtig ist, welches Tempo für beide gut passt.
- Wenn dem Partner etwas nicht an der Beziehung gefällt, bedeutet das nicht, dass wir ihm nicht gefallen. Statt es persönlich zu nehmen, können wir versuchen, jede Antwort mit Wertschätzung aufzunehmen: „Danke, dass Du so ehrlich zu mir bist (auch, wenn ich jetzt gerade traurig / verwirrt / erschrocken darüber bin“.
- Wenn der Partner mit etwas unzufrieden ist oder Angst hat, sich uns zu öffnen, können wir uns fragen: Habe ich vielleicht zu seiner Unzufriedenheit oder seiner Angst beigetragen?
- Alles, was durch die Fragen zur Sprache kommt, war schon vorher da. Die Bedürfnisse. Die Unzufriedenheiten. Die Wahrheit. Anders ist danach nur, dass wir um sie wissen und etwas tun können, dass wir nicht mehr die Opfer der Unwissenheit sind, nicht mehr im Nebel aus Ödnis oder Angst stochern. Je ehrlicher wir die Fragen beantworten, desto mehr können wir gewinnen. Und sei es schlimmstenfalls die Einsicht, dass wir die Beziehung beenden sollten, falls es nichts zu retten gibt.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Die 20 Fragen. Traust Du Dich?
Hier sind sie also:
- Wann fühlst Du Dich von mir geliebt?
- Wann fühlst Du Dich von mir nicht geliebt?
- Was genießt Du an unserer Beziehung am meisten?
- Mache ich Dir genug Komplimente?
- Berühre ich Dich genug?
- Was an mir hat Dich am Anfang am meisten angezogen? Hat sich daran etwas geändert?
- Wie lange, dachtest Du am Anfang, würdest wir zusammen bleiben? Wie lange, glaubst Du jetzt, werden wir noch zusammen sein?
- Was glaubst Du, hat mich an Dir angezogen?
- Was macht Dir beim Sex am meisten Spaß? Was am wenigsten? Hast Du eine Fantasie, über die Du bisher nie mit mir gesprochen hast?
- Wie fühlst Du Dich, wenn wir nicht zusammen sind?
- Glaubst Du, wir verbringen zu viel oder zu wenig Zeit miteinander?
- Gibt es in unserer Beziehung etwas, das Dir besonders viel Angst macht?
- Was war für Dich das schmerzhafteste, das ich je getan oder gesagt habe?
- Glaubst Du, ich war oder bin in einer Sache nicht 100%ig ehrlich zu Dir?
- Hast Du jemals darüber nachgedacht, mich zu betrügen? Gibt es etwas, das Du vor mir verheimlicht hast?
- Was geht Dir durch den Kopf, wenn Du mich mit einem attraktiven Mann / einer attraktiven Frau sprechen siehst?
- Was magst Du am meisten an meinem Körper? Was an meinem Wesen? Was, glaubst Du, unterscheidet mich von anderen Menschen? Welches Verhalten von mir irritiert Dich am meisten?
- Findest Du unsere Beziehung heute weniger aufregend als zum Beginn? Wenn ja, was können wir gemeinsam machen, um neue Spannung hineinzubringen?
- Wobei und wie kann ich Dich noch besser unterstützen?
- Bist Du Dir meiner Liebe sicher? Kann ich etwas tun, damit Du Dir noch sicherer wirst?
Traut euch, Partner, traut euch!
Fliegt, Schmetterlinge, fliegt!
Siehe auch: Die 36 Fragen, die zum Verlieben führen.
Inspiriert von: ElephantJournal, Photo: Giuseppe Milo
Das sind schöne Fragen für einen winterlichen Sonntagnachmittag. Werde mal sehen, ob ich sie heute Nachmittag stellen werde.
Interessante Aufstellung.Frage Nummer 20 macht mich nachdenklich: „Bist Du Dir meiner Liebe sicher? Kann ich etwas tun, damit Du Dir noch sicherer wirst?“
Sicher sein, kann man sich nie. Es ist wichtig, genug Selbstliebe zu haben oder zu entwickeln. Das ist gerade meine Erfahrung.
Viele Grüße
Bettina
So viel Mühe habe ich mir gegeben, um all das zu tun: ihm das Gefühl zu geben, geliebt zu werden ohne Wenn und Aber. Leider habe ich gerade das Gefühl, daß genau das falsch war. Oder daß die Beziehung nicht so war, wie sie sein sollte. Am schlimmsten ist gerade die Ungewissheit, daß ich weder weiß, woran ich bin, noch, daß ich weiß, ob ich etwas hätte besser machen können… Wieder habe ich alles gegeben, was ich in irgendeiner Weise geben kann und dann scheint wieder etwas total schräg zu laufen und ich habe immer noch keine Ahnung, was das Leben mir damit sagen will…
Ich schweife ab.
Ja, die Fragen würde ich ihm gerne stellen. Dazu fehlt mir nur leider die Gelegenheit…
Klingt danach als wenn die Schale Risse bekommen hat…
Letztens sah ich eine Doku über Katrin Sass (die Mutter bei Goodbye Lenin). Auf die Frage was Glück für sie sei antwortete sie: Glück ist wenn ich keine Angst mehr habe. Keine Angst vor dem Verlust, vor der Einsamkeit und vor dem Alter.
Nunmal was ganz anderes: Was ist es was euch zusammengeführt und -gehalten hat? Wie fühlt sich das an wenn Dinge einfach so geschehen? Muss man für Liebe immer etwas tun? Was ist das überhaupt, Liebe, und warum verstehe ich sie so…?
Ich möchte von dir darauf keine Antwort. Vielleicht du für sich?
(Dann geh mal graben – wie Bosse in „Steine“)
Sehr interessante, intime Fragen. Das geht, denke ich, auch nur, wenn der Partner sich auch mit darauf einlässt. Sonst könnte das ganze schnell ins Lächerliche gezogen werden.
Die eine oder andere Frage mag vielleicht ein wenig übertrieben sein, allerdings wenn man an einem gewissen Punkt der Beziehung ist, kann man mit Hilfe solcher Fragen auch gut ausloten, wo es hingehen soll.
Ich denke auch nicht, dass man die Fragen, wie ein Katalog, runtertragen sollte. Da muss schon ein wenig Fingerspitzengefühl bei sein. Ich könnte mir vorstellen, eine Art Spiel daraus zu machen. Man schreibt die Fragen auf Kärtchen, würfelt, und wer eine sechs würfelt, darf eine Karte ziehen und diese Frage wird dem Partner gestellt. Wenn man es sich dann noch mit Wein und ein paar Kerzen gemütlich macht, kann dabei die eine oder andere Überraschung rauskommen. 😉
Sehr Intime 20 Fragen,sehr interessant!
Ich schließe mich Ihrer Meinung an, die Fragen wie im Fragebogen runter zu rasseln , wäre keine gute Lösung.
Das ganze schön verpacken oder sich langsam daran antasten und Situationen verursachen die die Frage nicht für Kurios erscheinen zu lassen, wäre meine Strategie, jedoch das ganze Spielerisch zu verpacken ist auch eine gute Idee!
Durch Intime Fragen lernt man den anderen ein Stück besser kennen, somit schadet es nichts 🙂
Na ja, ob so eine Frage sich als Glück herausstellt, hängt wohl von vielem ab, allem voran das eigene Einfühlungsvermögen und die eigene Offenheit.
Nr. 15 finde ich bedenklich. Zählt eine Fantasie mit jemand anderem schon als „ans Betrügen denken“? Muss ich wirklich „alles“ erzählen? Müssen alle meine Geheimnisse dem anderen gehören? Und wenn ich nur „Ja“ auf die Frage antworte, dass ich etwas verheimliche – ist das dann wirklich beziehungsfördernde Ehrlichkeit?
Stimme Dir zu. Schonungslose Ehrlichkeit kann manchmal mehr kaputtmachen, als wenn man geschehene Dinge für sich behält. Hat etwas damit zu tun, Dinge mit sich selbst ausmachen zu können und nicht auch noch den Partner damit zu belasten im vermeintlichen Versuch, die Beichte und das Gewissen darum loswerden zu können. Wenn ich etwas außerhalb meiner Partnerschaft gesucht habe, weil mir mein Partner (vielleicht auch nur zu einer bestimmten Zeit) das nicht geben konnte, ist das nicht seine Schuld und hat nur mit _meinen_ Bedürfnissen zu tun. Sehr schön beschrieben in „Wenn Liebe fremdgeht“, von Ulrich Clement.
spannend, natürlich wäre es natürlich wünschenswert sich offen und ehrlich über diese fragen auszutauschen. nur nach langen beziehungen steht der partner halt auf dem podest und keiner sagt bei erkannten reizthemen mehr die wahrheit. ist so ein bisschen wie bei „schatz, bin ich zu dick“ oder „betrügst du mich“. kann man fragen, muss man aber nicht!
ich glaube, es würde schon reichen, auch dem langjährigen partner die interessierte aufmerksamkeit zu schenken, die neuen menschen zu teil wird. jemand zu kennen zu glauben, ist immer der anfang vom ende.
my two cents.
Ich meine, dass die eine oder andere Brechstangen-Frage in der Psychiatrie ihren jeweiligen Platz hat. Vielleicht auch wenn alles rosarot ist. Einfühlung ist anders. Tu einfach was und frag, ob das gut tut oder gefällt. Dann wird sich der Weg schon zeigen.
Ich finde diese Fragen wirklich oberklasse. Sie sind vom Grundsatz her sehr einfach, aber da muss man erstmal drauf kommen. Und die Beantwortung dieser Fragen hat es auch in sich. Danke dafür! Eine tolle Zusammenstellung!
Hahaha, wie cool. Der Schmetterlingsschwarm hahaha lässt gleich meinen Bauch platzen. DANKE Tim für diesen tollen Beitrag.
Klingt alles sehr nach Brad Blanton und seinem Buch „Radikal ehrlich“…
Viele der o. g. Fragen hab ich oder hätte ich nie in einer Beziehung gestellt oder so gedacht. Und ich finde eine glückliche Beziehung sollte nicht vom anderen Partner abhängig gemacht werden. Jeder ist auch irgendwo selbst verantwortlich in wieweit ich mich mit dem Partner glücklich fühle. Es sollte auch nicht vom Erfolg des anderen abhängig sein. Ja bei Fremdgehen oder betrügen ist es schon klar….Aber Vertrauen und Toleranz ist gut.
Kann man nicht einfach lieben und die Liebe zulassen? Einfach fühlen? So eine Befragung würde mir persönlich komisch vorkommen. Jede zwischenmenschliche Beziehung ist so individuell… Wie kann man die in einen Katalog mit 20 Fragen erfassen?
Viele Paare wissen nicht (mehr) worüber sie miteinander reden können. Diese Fragen bieten einen sehr hilfreichen Gesprächsanlass, der die Beziehung intensivieren und durch neue Ziele auch beleben kann.
Ich glaube, viele dieser Fragen wollen nur die eigene Unsicherheit verringern bzw. den eigenen Selbstwert bestätigen. Die elementarsten Fragen für mich in Liebesbeziehungen sind für mich:
– Liebe ich meinen Partner?
– Kann ich sie/ihn so annehmen wie sie/er ist?
– Mag ich an unserem Zusammenleben etwas ändern und kann ich das liebevoll kommunizieren?
Diese Fragen belassen unsere Verantwortung für die Beziehung bei uns selbst und hängen sie nicht dem Partner um.
Ich denke, wir sind da alle ein bisschen Hollywood verseucht. Wir haben alle unsere „Probleme“ und in einer Partnerschaft kommen diese ans Licht. Die Frage ist also verknüpfe ich die Liebe mit all den Themen die eine Partnerschaft natürlicherweise mitbringt, oder Lasse ich die Liebe einfach nur Liebe sein und hänge sie nicht an irgendwelche äußeren Umstände.
Sätze die laute wie z. B. „Ich liebe dich, weil….“ oder „Weil ich die liebe,…“ sind aus meiner Sicht ein Garant dafür, dass die Liebe durch „Sachprobleme“ unnötig belastet wird.
Ich möchte meine Schwester testen