Teile diesen Beitrag "Warum ich Deinen Blog nicht mag (… oder was auch immer Du machst)"
Die meisten Blogs haben weniger als 1.000 Besucher pro Monat. Ist nicht gerade viel. Vor allem, wenn Du mit Deinem Blog etwas bewirken willst, etwa Menschen für Deine Angebote begeistern. Da verdampft der Tropfen noch, bevor er auf dem heißen Stein landet.
Ich kann Dir nicht sagen, warum andere Leute Deinen Blog nicht lesen. Aber ich kann Dir sagen, warum ich lieber die Erbsen in einer Erbsendose zähle, oder die Luft mit einer Nagelschere in kleine Kreise zerschneide, als meine Zeit auf Deiner Seite zu verbringen.
Der Grund ist:
Du schreibst nicht authentisch.
Ein Beispiel:
In letzter Zeit lese ich immer häufiger „Scheiß’ drauf“, „Mindfuck“, „Bullshit“, „Fuck it“ und so weiter in den Überschriften und Texten. Bei einigen Schreibern empfinde ich das als gut und passend. So reden sie auch. So sind sie nun mal. Bei anderen zieht sich was zusammen in meinem Bauch. Irgendwas stimmt da nicht. Dann muss ich an jemanden denken, der sich wiederum denkt: „hui, bin ich jetzt aber mal verrückt, jetzt schreibe ich einfach einen Kraftausdruck“ und dabei fühlt – ja, fühlt, das ist das Wichtigere: Kraftausdrücke sind eigentlich gar nicht meins, das bin nicht ich.
Noch ein Beispiel:
Da schreibt jemand davon, dass er jetzt alle Antworten auf alle Fragen des Lebens hat. Oder dass ihm alles gelingt. Oder dass er ja soohoho spirituell ist. Oder uneigennützig. Oder von allen „negativen“ Gedanken befreit. Und ich denke nur: ach komm, geh weg, das glaubst Du doch selbst nicht.
Frag mich nicht wie, aber zwischen den bewusst geschriebenen Zeichen und Zeilen schwappt Unbewusstes zum Leser rüber. Das Gefühl zum Beispiel, dass Du authentisch schreibst … oder eben nicht.
Sei entspannt,
sei verkrampft.
Sei leise, sei laut,
reg mich ab, reg mich auf.
Sag Scheiße!, sag nice
Sachen.
Ganz egal.
Nur verarsch mich nicht.
Wenn ich Deinen Blog lese, will ich DICH dabei sehen und vor allem spüren (klingt eklig, is aber so).
DICH, und keinen kalkulierten Mist.
P.S.: Ich schaff’ das selbst auch nicht immer. Und ob ich Deinen Blog mag ist natürlich egal. Es gibt genug Menschen, die gern von Dir lesen würden. Du findest sie aber nur, wenn Du authentisch schreibst. Andernfalls verschwendest Du nur Zeit.
P.P.S.: Vladislav vom Affenblog hat einen sehr guten Text zum Thema geschrieben, der mich zu diesem hier veranlasst hat.
Photo: tash:)
Schöner Beitrag.
Geht mir genauso, deshalb habe ich letzte Woche den Feedreader; Twitter und Facebook mal ordentlich aufgeräumt. Rausgeflogen sind vor allem ‚Lifestyle-Blogger‘ und ‚Vereinigungen‘. Bei beiden habe ich nicht mehr das Gefühl von einer Person zu lesen, sondern Inhalte von einem Unternehmen geliefert zu bekommen.
Andererseits habe ich viele neue Blogs gefunden die ich heute sehr gerne lese, das sind meist neue, kleine Nischenblogs bei denen ich die ein oder andere Passion für ein Thema erkennen und mich daran mit erfreuen kann.
Ich ziehe den Hut vor jedem der sein Blog groß machen und dabei authentisch und sympathisch bleiben kann!
Dankeschön Mark. Solche Aufräumaktionen sind immer eine wertvolle Sache – vor allem wenn myMONK.de sie überlebt! *lach*
Die Zeit scheint jedenfalls gekommen zu sein, in der kalte Unternehmenskommunikation immer mehr Leute abstößt. Ja, wir wollen echte Menschen, keine erfundenen Werbefiguren!
Lieber Tim,
hui, da teilst du ganz schön aus! Aber die besten und wahrsten Artikel tun immer irgendwie weh 😉
Ich bin zwar meistens im Flow wenn ich schreibe und schreibe deswegen auch aus meiner Seele heraus. Aber trotzdem hat dieser Artikel mich nochmal angeregt mir an die eigene Nase zu fassen. Man soll ja immer bei sich selbst anfangen.
Also danke fürs austeilen
Betty
Hey liebe Betty,
wie geht’s Dir? Gefällt mir sehr, wie sich Dein Blog entwickelt. Du hast neulich dort gefragt, was sich die Leser wünschen würden.
Einer meiner Wünsche wäre die Antwort auf folgende Frage:
Hattest Du Phasen, in denen Du an Deinem Weg – der Selbstständigkeit als Yogalehrerin – gezweifelt hast, vielleicht sogar am liebsten alles hinschmeißen wolltest? Wenn ja, was hat Dir dann geholfen, wieder aufzustehen und weiter zu gehen?
Vielleicht passt das Thema ja irgendwann mal für Dich!
LG
Tim
Das ist wirklich schön zu hören, Tim!
Mir geht es gut mit dem Blog. Unsicherheiten sind natürlich da, gerade weil ich mich „nackig“ machen – und ehrlich sein – möchte für die Leser. Aber es fühlt sich irgendwie richtig an!
Interessante Frage die du da stellst und eine gute Idee. Da hab ich viel drüber zu sagen 😀 Danke für den Input, die Antwort wirst du kriegen.
Sonnige Grüße
Betty
Authentizität ist wie jede Fertigkeit schwierig zu meistern.
Und die auftretende Unsicherheit beim Bloggen spielt da natürlich mit. Ich kann mich noch erinnern, als ich meine ersten Artikel vor Jahren geschrieben habe. Ich war richtig nervös und wollte natürlich so seriös und eloquent (geht das auch beim Schreiben) wie möglich wirken.
Das Resultat war denkbar schlecht.
Erst mit der Zeit habe ich meinen Stil gefunden und bringe den auch hoffentlich rüber. Aber das bleibt natürlich Geschmackssache …
Hi Sebastian,
diese Angst kenne ich nur zu gut – deswegen hab ich die ersten 6 Monate oder so garnichts eigenes hier veröffentlicht sondern nur zitiert, verlinkt und interviewt.
Umso schöner, dass wir sie überwunden haben … oder besser gesagt: nicht mehr vor ihr davonlaufen.
Geschmackssache bleibt es dann sicher, aber: immerhin hat es dann einen echten Geschmack, wenn man authentisch ist.
LG
Tim
Genau so schauts aus. Im Endeffekt wirst du nur besser wenn du es trotzdem machst. Fehler sind unvermeidlich also dann lieber gleich durch …
Interessant – aber soooo wahr!
Meine Erfahrung ist: die Artikel, bei denen ich so richtig die Hosen runterlasse kommen am besten an.
Danke für den Reminder!
Ben
Danke Dir, Ben! Ich hab vor Kurzem einen tollen Text bei Dir gelesen, indem Du beschrieben hast, wie Du Dich wochenlang zuhause eingekerkert hast aus Angst, Dich mit DEINEM Weg herauszutrauen. Das war ein wunderbarer Text, der mich berührt hat, und ein gutes Beispiel für das „Hosen runter lassen“.
LG!
Tim
Hey Tim,
jep…und bei dem Artikel auf „veröffentlichen“ zu klicken hat ganz schön Überwindung gekostet. Die sich aber gelohnt hat.
Das hier war der Artikel den du meintest, right? http://anti-uni.com/worueber-definierst-du-dich/
Zum Thema: Ich lese gerade ein cooles Buch zum Thema Authentizität und Verletzlichkeit. „Be yourself – because everyone else is already taken“ von Mike Robbins. Wer sich mit dem Thema beschäftigen möchte – Mike schreibt super ehrlich, offen und auf eine verwundbare Art und Weise.
Alles Liebe,
Ben
Hallo Tim,
ich stimme dir da voll und ganz zu. Man spürt es beim lesen. Will man mich jetzt belehren oder ermächtigen.
Bin mir aber auch nicht immer sicher, ob ich jetzt authentisch bin oder nicht. Ich zweifle ja selber immer wieder an meinen Vorstellungen, Werten, Wünschen und Zielen.
Aber DANKE, der Artikel motiviert mich gerade noch mehr.
Hey Matthias,
gern geschehen!
Was die Zweifel anbelangt: Vorstellungen, Werte, Wünsche und Ziele sind vor allem Gedanken. Lass sie beiseite, wenn Du nach authentisch oder nicht fragst.
Konzentriere Dich nur auf das Gefühl: ist das, was ich geschrieben habe, wirklich MEINE Wahrheit?
LG
Tim
Hi Tim,
toller Beitrag, danke für die Verlinkung! Authentizität ist ein wichtiger Schlüssel.
Gruß
Vladislav
Bidde! Wünsch Dir einen guten Tag und gutes Vorankommen mit Deinem aktuellen Projekt … irgendwann wirst Du auch das zuende gebracht haben. 🙂
Lieber Tim,
die ersten beiden Absätze sind der Kracher! 🙂 Musste wirklich laut lachen, weil du so tolle und dazu authentische Bilder benutzt hast, um deine Message auf den Punkt zu bringen.
Mich verstören übrigens auch Blogs, bei denen mir 22jährige erklären wollen, wie ich ein 100%ig sorgenfreies Leben führen kann in totalem Einklang mit meinem inneren Ich.
Warum müssen es immer gleich so große Brötchen sein, die da mit viel heißer Luft gebacken werden? Geht´s nicht ne Nummer kleiner fürs erste? Wer die Latte der Leser-Erwartungen so hoch legt, darf sich nicht wundern, wenn er regelmäßig drunter her läuft… 😉
Viele Grüße
Holger
Vielen Dank, lieber Holger!
Mit den 22jährigen Lebensverstehern … hmm, ich denke ich weiß, was Du meinst … aber an der Stelle könnte es auch fehlende Demut / Reflektion sein, und weniger das Unauthentische. Und für ihre Zielgruppe haben sie ja vielleicht wirklich etwas Aufrichtiges zu sagen (auch wenn sie ein paar Jahre später womöglich merken: hups, das Leben will ja doch nicht immer so wie ich will).
LG!
Tim
22jährige Lebensversteher.
Danke Tim für Deinen Einwand, auch wenn ich fast glaube, Holger meint es wohl nicht so direkt und heftig, wie es gerade bei mir ankommt.
Ich darf sagen und fragen:
Ein 22 jähriger darf also das Leben noch nicht verstanden haben, ein 90 jähriger hingegen schon? Sagt wer?
Und wo ist die magische Altersgrenze? Ab wann JA, bis wohin NOCH NICHT?
Ich habe viele Jahre mit Jugendlichen gearbeitet. Oft habe ich gerade von ihnen, von ihren Gedanken und Provokationen mehr lernen dürfen, als von so manchem ‚Versteher‘.
Aufgabe, wenn ich es so formulieren darf, der Jugend (da zähle ich denn 22jährigen dazu) ist es doch, die Welt zu verändern, Fragen aufzuwerfen, Revolutionen anzuzetteln. Da schiessen sie gerne mal übers Ziel hinaus. Wer hat das nicht gemacht?? Ich schon – sogar heute noch 😉
Ich gebe zu, mir geschieht es auch, gerade neulich, wo ein sehr sehr junger Mensch durch seinen Blog DIE Antworten verkaufen wollte. Meine Gedanken waren ähnlich wie Holger sie beschreibt 😉 Und doch finde ich es cool, irgendwie. Herrlich frech und überzeugt. Wollen wir lauter Weicheier, Würschtln und Jammerlappen, oder starke junge Menschen die ihren Weg klar gehen? Hmm….
LG Georg
Hi Georg,
nein, ich meine es nicht so direkt und heftig. 😉
Bitte nicht am Alter aufhängen. Ich kenne 20jährige, die wundervolle Texte schreiben und 50jährige, die es lieber bleiben ließen. Alter ist diesbezüglich kein Maßstab und kein Qualitätsmerkmal an sich.
Jemand, der 100%-iges Glück zu jeder Zeit oder ein Leben völlig ohne Leiden oder in absoluter Freiheit oder was auch immer verspricht, liegt in meinen Augen grundsätzlich daneben. Egal wie alt er ist. Mir geht es um diese überflüssigen Superlative, wie Tim sie auch in seinem Artikel angesprochen hat.
Es ist viel überzeugender und damit auch „authentischer“, wenn man sich und seinen Lesern gegenüber gelegentlich eingesteht, dass man auch nicht für jedes Problem die Lösung kennt. Erst recht, wenn man noch nicht soviel Lebenserfahrung gesammelt hat.
Ich würde auch sagen: Demut und Reflektion. Darum geht es…
LG
Holger
YEP,
lieber Holger, lieber Tim,
absolut, bei ‚Demut und Reflexion‘ bin ich total bei Euch. Oft so fehlend.
Und auch hier wieder die Balance – das extremst gelebt nerven sie auch, fast noch mehr, wie es mit den Extremen so ist…. 😉
Noch ein Punkt fällt mir dazu ein (Danke Ihr beiden!):
Wie oft stellen Menschen sich nur als heilige Sieger dar?
Weil es in Europa eine sehr feindliche Einstellung zum Thema SCHEITERN gibt. Zu scheitern, da bin ich wieder bei den Schulen, wurde uns schon früh ‚verboten‘. Eine Kultur der Angst vor dem Scheitern fördert so manche spannende Reaktion heraus…..
Aber ich will nicht schon wieder soviel schwafeln,
DANKE Euch,
LG Georg
Erstmal an Tim:
Finde den Artikel schon etwas dreist. Keine Ahnung, wen du meinst, hättest ja mal Beispiele bringen können. Aber genau dieses „oder was auch immer du machst“ ist der Punkt. Weißt du, was der andere im Hintergrund macht? Wahrscheinlich eher nicht. Also woher weißt du dann, ob authentisch oder nicht oder sonstwas?
Vielleicht meinst du auch keinen und hast diesen Artikel einfach so geschrieben. Wobei es meistens „einfach so“ nicht gibt.
Einen Blog zu mögen oder eben nicht, steht dir natürlich frei. 😉
@Tim @Holger Zu den „Lebeblogs“ von 22-Jährigen: Ich denke jeder hat einen Grund bzw. sieht (s)einen Sinn darin, etwas zu schreiben, zu machen, zu sagen usw.
Ich gehöre selber dazu, also nicht meinen Blog lesen und euch verstören lassen. Ein 20-Jähriger kann eben mehr oder etwas anderes erlebt haben, als ein 50-Jähriger. Geht nicht darum, dass jemand besser, schlauer oder weiser ist, sondern das beide von mir aus erleuchtet sein können – jeder auf seine Art.
Siddhartha Gautama war als Beispiel recht jung, als er „erwachte“ – stört ja auch keinen.
Übrigens können wir von Kindern sehr viel lernen. Aber hey – macht ja keiner, weil sie ja jung und „dumm“ sind.
@Georg Jep, stimme zu.
Und wtf ist authentisch? Ist ja jeder mal mehr, mal weniger. So what?
PS: Tim, danke für den Artikel und die Diskussionsrunde
Hi Valeria,
mit „was Du auch machst“ meinte ich, anstelle von Bloggen, ein Buch schreiben, Musizieren, Tanzen, was auch immer. Mir geht’s einfach darum, dass man das, was man tut und für das andere Menschen sich Zeit nehmen (lesen, zuhören, anschauen), möglichst authentisch macht – also der eigenen Wahrheit entsprechend.
Mir geht’s auch gar nicht um das ganze Leben des – bleiben wir mal beim Beispiel – Bloggers, sondern darum, ob sie / er sich für mich authentisch anfühlt, wenn ich seine Texte lese. Klar kann ich das nicht überprüfen und will ich auch gar nicht, wie viel Wahrheit an dem ist, was jemand schreibt, aber ich möchte das Gefühl haben, dass er aufrichtig ist mit dem, was er schreibt. Bestimmt liege ich mit meinem Gefühl da auch ab und zu oder sogar häufiger daneben, keine Ahnung.
Und was die 22-jährigen angeht, die behaupten, die Welt verstanden zu haben … das war ja nur ein Beispiel von Holger. Was ich vorhin schon geschrieben habe: wenn der 22-jährige SEINE Wahrheit schreibt, lese ich das sehr gern, auch wenn ich selbst dann vielleicht daran denken muss, dass ich vor einigen Jahren etliches anders gesehen habe als heute. Seinen Blog mag ich aber NICHT lesen, wenn er noch bei Mutti wohnt und mir gern verklickern will, dass er übers selbstbestimmte Leben ALLES weiß (dann aber 23 Uhr das Licht ausmacht, weil Mutti sonst böse wird).
Weißt Du wie ich’s meine?
LG
Tim
Hey Tim, ja, jetzt verstehe ich dich noch mehr. Danke auf jeden Fall für die ausführliche und freundliche „Erklärung“. 😉
Dachte du beziehst das nur auf Blogger, weil im Titel „Blog“ vorkommt. Das Gesamtpackage meinst du? Ja, ich denke das sollte stimmig und authentisch sein. Aber auch nicht „perfekt“ – will und kann man ja gar nicht, oder?
Ich glaube, nicht jeder hat bisher die eigene Wahrheit gefunden oder lebst in einer Traumwelt – in seiner „Traumwelt“.
Ja, interessant das du da dieses Gefühl ansprichst. Denke kenne das auch.
Okay, ja ist nicht wild, wollte das nur gesagt haben und vielleicht ein bisschen „die Anderen“ beschützen. Wobei es keine anderen gibt, aber das ist ein anderes Thema. 🙂
Taten sagen mehr als Worte – okay – aber ich würde da nichts unterschätzen. Jeder hat ne subjektive Wahrnehmung von Leben und von selbstbestimmten Leben. Vielleicht ist er schon von Muttis Bett zum eigenen umgezogen und das war sein mega Erfolg. Keine Ahnung, Tim.
Freue mich auf deinen nächsten Artikel. 🙂
Verzeihung für die Rechtschreibfehler…
Hey Tim, habe heute etwas Wertvolles in „Mut“ von Osho gelesen, was hier passen könnte:
„Um authentisch sein zu können, musst du furchtlos sein.“
Glaube ich auch, aber weiß auch, dass die meißten (leider) „ängstlich“ durchs Leben gehen…
Hey hey! 1 Tag nachdem ich Dir meinen Blog geschickt habe, so ein Post! 😉
Beim Wort „Bullshit“ bin ich nochmal in mich und in meinen Blog gegangen und musste mir eingestehen. PASST, so gemeint, so gefühlt uuuuund ausgedrückt!
Hi Roger,
danke, das hat mich nun echt zum breiten Schmunzeln gebracht! 🙂
War natürlich nicht Dein Blog, der mich veranlasst hat, mich „auszukotzen“.
LG!
Tim
Richtig guter Beitrag! Auch extrem motivierend, weil dir wieder bewusst wird, worauf es beim Bloggen ankommt; nämlich Du selbst zu sein.
Dankeschön Tanja! So isses!
Moin Tim,
der Wortklauber fragt mal wieder durch die Gegend:
Authentisch sein – was für ein K(r)ampf war und ist das noch mal?
Ich ahne, was Du meinst.
Wenn ich gefragt werde, dann gehe ich gern weg vom Krampf mit dem aus meiner Sicht viel zu überbemühten ‚authentisch sein müssen‘ und bilde es noch viel viel einfacher ab:
Wie Du von Dir aus schreiben würdest (meinetwegen: Vom Herzen aus), ist Dir lange ‚verboten‘ worden: In der Schule, beim Arbeitgeber, etc. Lass diese Beeinflussungen hinter Dir, Du schreibst jetzt nicht für den Lehrer, nicht für den Boss, sondern in erster Linie für zwei Leute: Für DICH und für Deinen Lieblings-Leser. Die stell Dir vor während Du schreibst und Deine Art zu schreiben verändert sich. Garantiert.
Yep, ist mir schon klar, man schreibt dann authentischer…. 😉
LG Georg
Hi Georg, werter Wortklauber :),
Oh, das ist sehr schön. Eine ausgezeichnete Herangehensweise.
Die verhindert auch, dass wir uns über das Wort authentisch den Kopf zerbrechen müssen. Am Ende geht es nicht um Worte und Definitionen, sondern um ein Gefühl:
„Fühle ich, was ich schreibe?“
LG!
Tim
YES!!! 😉
Ich finde, dass nicht jeder Blog das Kriterium „authentisch“ erfüllen muss. Es gib zig Gründe, warum man sein Innenleben vielleicht besser nicht im Web ausbreiten sollte.
Eine andere Frage ist, wie „Erneuerung“ bzw. ein „authentisches Leben“ möglich sein kann. Meiner Meinung nach ist es ein Geschenk und eben durch keine Technik/Meditation machbar. Wenn Gurus sich entsprechend inszenieren, ist das eben auch Show und sagt noch gar nichts über ihr tatsächliches Inneres. Schauspieler können das genauso, wenn sie gut sind.
Für mich hängt Glaubwürdigkeit daran, ob Ideale und Ziele eines Menschen letztlich nur diesem selber dienen (also der Befriedigung narzistischer Bedürfnisse) oder darüber hinaus vielen anderen Menschen. Karl Heinz Böhm war als Schauspieler sicherlich gut – als einer, der eine Hilfsorganisation aufgebaut hat, ist er für mich aber deutlich überzeugender und glaubwürdiger.
Hi Dorothea,
ja und nein, würde ich sagen. 🙂
Natürlich muss man auch als Blogger nichts preisgeben, das man nicht preisgeben will.
Man muss also auch aus meiner Sicht nicht schreiben: „ich bin glücklich verheiratet und habe 2 Kinder namens Ronny-Pascal und Cheyenne“, auch wenn das der Wahrheit entspricht, und kann trotzdem sehr authentisch sein.
Der Punkt, an dem ich mich von einem Blog abwenden würde, wäre, wenn dieselbe Person schreibt, dass sie überzeugter Single ist.
Also worüber man schreibt, ist natürlich jedem selbst überlassen, nur wenn man über etwas schreibt, dann sollte es nach meinem Geschmack wenigstens halbwegs der Wahrheit entsprechen.
Weißt Du wie ich’s meine?
LG
Tim
Und deshalb lese ich so gerne von dir: Weil es sich authentisch „anfühlt“! Musste -wie oft bei deinen Artikeln- beim Lesen lachen. „mit der Nagelschere Kreise in die Luft schneiden“ – Großartig! Und die, von dir benutzten, „Kraftausdrücke“ finde ich immer sehr passend! 🙂
Danke!
(Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber ich finde, das hat hier gefehlt!)
Gruß, Kirsten
Dankeschön liebe Kirsten, zu hören dass die Texte gefallen, davon kann ich nie genug bekommen. 🙂
Huhu,
ich finde Authentizität extrem schwierig und glaube nicht dran. Der Begriff ist in dem ganzen Medienkontext einfach viel zu überstrapaziert und semantisch überlaufen.
Was man mit „Authntizität“ meint ist ja irgendwie eine glaubhafte Brücke zwischen dem Autor und dem Text zu schlagen. Man muss es dem Autor abkaufen. Damit ist Authentizität zwar irgendwie zu einem komischen Leitfaden für Selektionen während des literarischen Schaffensprozess geworden, aber kein von außen greifbarer Indikator für die Integrität eines Schreibers.
Ich finde Blogs sind ein tolles Medium um seinen aktuellen Bewusstseinszustand, Gedankengänge, Empfindungen etc. festzuhalten, zu strukturieren und mit anderen zu teilen. Dabei kann man doch auch ruhig mal auf einen Artikel von vor einem Jahr zurückblicken und peinlich berührt sein und sich denken „Oh mann hast du den scheiß geschrieben?“ oder „was ging denn damals in deinem Kopf bloß vor?“. Seine authentische, persönliche Linie und Stil zu finden, finde ich da eher hinderlich. Da fängt man an im Namen der Authentizität ein konsistentes und sich selbst stilisierende Autorenich zu schaffen. Authentisch ist in den Medien der, der es schafft die anderen durch eine geschickte Inszenierung davon zu überzeugen dass er es ist.
Und ja ich finde der Begriff kommt aus einer veralteten geisteswissenchaftlichen Epoche in der der Mensch, sein Geist und die Wahrheit etwas zu hoch gehängt wurden 😛
Hast du eine Definition für „Authentizität“ oder geht es einfach darum den Autor für aufrichtig zu halten?
Moin,
ich bin Niklas echt dankbar für seine aus meiner Sicht klugen Ausführungen. Und so erlaube ich mir jetzt mal kurz, diesen Blog zu sprengen, indem ich rauslasse, was ich kürzlich im Rahmen eines eBook Projektes notierte zum Thema. Tim, bitte verzeih die Länge 😉
DANKE Niklas!!
„Du hast oft gehört, Du sollst authentisch sein.
Seit etwa 10 Jahren ist es fast in Mode, vor allem auch im Berater-Marketing, jedem den Rat zu geben, authentisch zu sein. Weißt Du was mich daran fasziniert? Niemand kann mir eine klare wiederholbare Antwort darauf geben was denn „authentisch zu sein“ genau bedeutet. Lange habe ich geforscht, habe die Psychologie befragt, die Philosophie und weitere. Ergebnis: Es gibt unterschiedliche Ansätze, was es denn sein könnte, aber eines ist allen klar: Es gibt keine eindeutige und klare Antwort auf meine Frage. Weil es ein modischer Begriff ist, oft auch im falschen Kontext verwandt.
Lass uns nicht streiten darüber, ob Du authentisch bist, oder nicht, ob Du es erklären kannst oder nicht.
Worum geht es eigentlich bei dem wohl gemeinten Rat, Du müssest authentisch sein?
Diese Frage werde ich sicher nicht bis zum Ende klären, auch weil ich es nicht wichtig finde. Wer entscheidet denn, ob Du authentisch bist oder nicht? Bist Du etwa nicht authentisch, wenn Du gerade einem eigenen Thema, einem Muster erliegst, eh schon lange dagegen kämpfend, aber es hat Dich mal wieder? Authentisch sein kann ja auch heissen, INKLUSIVE seiner Muster und Themen, Neurosen, etc. Viele meinen ja, authentisch zu sein, bedeutet ECHT zu sein. Aber das bist Du ja nunmal auch mit Deinen Fehlern….
Ich glaube ja, mein Lieber, dass man etwas ganz anderes meint, wenn man zu behaupten wagt, jemand sei nicht authentisch. Wir Menschen sind ja fühlende Wesen. Manchen ist das bewusst, manchen nicht. Einige sind auf dem Kanal fast taub, kriegen aber so oder so eine Info was sie fühlen. „Spürt sich …. an.“
Weisst was ich meine? Beispiel: Es gibt dieses aufgesetzte Plastik-Lächeln: „Schön, dass Sie bei uns sind, Herr Müller!“ Lippen lächeln, die sprechende kotzt aber innerlich. Und Du fühlst Dich unrund, weil etwas nicht stimmt. Und erinnerst Du Dich im Vergleich noch an dieses Hotel wo die MitarbeiterInnen so gerne arbeiten? Die lächeln Dich an und Du weisst und SPÜRST, dass sie sich wirklich freuen.
Also geht es vielleicht, um mal wieder der alte Wortklauber zu sein, weniger darum, authentisch zu sein, sondern spürbar zu sein, echt zu sein, in erster Linie für DICH SELBST, wie auch in weiterer Folge für den anderen?
Geht es womöglich so weiter: Selbst wenn Dich gerade alles nervt, nimm das wahr und stelle es aus Respekt vor dem Dritten kurz zurück, in dem Wissen, später zu klären, was Dich wirklich nervt, aber XY kann ja nix dafür und wird erstmal trotz genervt sein herzlich begrüsst?
Wortklauberei, vielleicht.
Zu viel geredet, verzeih, das passiert mir manchmal.
Aber dieses Thema regt mich immer wieder auf, weil ich sehe, wie die Forderung nach Authentizität viele Menschen verzweifeln lässt….“
LG Georg
Hi Tim!
Authentizität ist mit Sicherheit das Wichtigste. Allerdings zählen noch einige andere Punkte wie zum Beispiel Layout (hier meine ich vor allem die Lesequalität und nervige Pop-Ups) und der Expertenstatus des Schreiberlings.
lG Thomas
Hi Thomas,
jawohl, kein Widerspruch meinerseits. 🙂
Ein Pop-up hatte ich übrigens auch lange Zeit … aber inzwischen ist es einer scrollenden Box gewichen. Immerhin.
LG!
Tim
Hi lieber Tim,
meine Sonntagslektüre hat mit diesem Beitrag begonnen und er hat mein Herz tief berührt. Authentizität ist so wichtig, nicht nur beim Bloggen, sondern bei allem im Leben! Ich behaupte sogar, dass Authentizität – also das Sein, so wie man wirklich ist – einer der wichtigsten Bausteine zum nachhaltigen Glück ist!
Doch Authentizität ist nicht immer einfach. Die meisten von uns sind so sehr geprägt, auf die Erwartungen der anderen zu hören, dass ein wirklich authentisches Leben erst einmal ein großes Stück Selbstreflektion bedeutet. Und sind wir ehrlich: Wir lügen uns oft genug selbst an….auch wenn wir spirituell leben, uns viel mit uns selbst beschäftigen, meditieren oder was auch immer. Wir haben oft genug Angst vor der Ehrlichkeit uns selbst und anderen gegenüber und das ist nicht immer „böse“ gemeint. Wir tun es unbewusst!
Doch wenn wir beginnen authentisch zu leben, dann kommen wir immer mehr mit anderen Menschen in Kontakt…das ist die Erfahrung, die ich mache.Je mehr ich mich z.B. auf meinem Blog öffne und letztendlich ehrlich zu mir selbst bin, umso mehr Menschen ziehe ich damit an! Authentizität ist einfach spürbar, ja!
Danke für diesen Beitrag!
LG Kristin
Hey liebe Kristin,
vielen Dank für die Blumen, freut mich sehr, dass Du bei Deiner Sonntagslektüre auch hier vorbeigeschaut hast!
Und es freut mich, dass es Dir da genauso geht wie mir: Offenheit schafft Beziehung – und das tut einem Blog in jeder Hinsicht gut.
LG!
Tim
Hallo Tim,
gute Anregungen, danke dafür!
Wie siehst du das mit Bildern in Blogs? Ich kann diese ganzen gelackten Stock-Fotos nicht mehr sehen. Auf der anderen Seite ist es für mich selbst als Blogger unheimlich schwierig, gute, authentische Bilder zu finden, die gemeinfrei sind.
Was hat das junge Mädchen mit den dünnen Armen auf dem Bild oben mit diesem Artikel zu tun? Oder sind Bilde nur Ornamente, die auf Facebook das Anklicken fördern sollen?
Für mich gehört authentische Schriftsprache mit authentischer Bildsprache zusammen. Wie siehst du das?
Beste Grüße!
Hi Gilbert,
oh ja, das geht mir ähnlich. Mir gelingt es nun weiß Gott auch nicht immer, gute und wirklich passende Bilder herauszusuchen, obwohl ich dafür vergleichsweise viel Zeit investiere, denke ich (manchmal dauert das ne halbe Stunde).
Im Idealfall verstärkt das Bild die Wirkung des Textes UND lädt zum Anklicken ein. Manchmal mag ich aber auch nur ganz persönlich einfach, was auf dem Bild zu sehen ist. Vielleicht ist das dann auch schon eine Form von Authentizität – Bilder aussuchen, die einem selbst gefallen und die man als stimmig für den Text empfindet (mir ging’s bei diesem hier so).
Nein, warte, im Idealfall ist das Bild sogar vom Texter selbst gemacht – wie es meines Wissens nach zum Beispiel Christof von http://www.einfachbewusst.de/ und Patrick von http://101places.de/ oft machen. Aber damit kann ich nicht dienen.
LG!
Tim
Auf der diesjährigen Didacta hab ich mir sehr viele Speaker angehört. Authentisch sein, war bei den allermeisten die Botschaft. Den Vortrag des Key Speakers habe ich wenig später 1:1 bei Youtube gefunden. Dort seit 2012 zu finden.
Dann war ich auf einem Pressearbeit Tagesseminar. Das meiste was ich hören konnte, lernt man in jeder NLP-Ausbildung. Daneben wieder die Botschaft sei echt, sei authentisch. Alles andere merkt man.
Etwas verstört habe ich mit meiner Arbeitskollegin und meiner Cousine diskutiert. Wenn gerade Mode ist echt zu sein. Gibt es dann bald Leute die echter als echt sind? Das hat dann Auswirkungen auf den Blog.
Meine Cousine meinte und dem schliese ich mich an:
Wirklich authentisch sein, kann ich beim richtigen gegenüber.
Wenn ich als Blogger bereits eine Fangemeinde habe und keine schlechten Erfahrungen mit Shitstorm gemacht habe trau ich mich doch viel mehr. Und bin automatisch so wie ich bin und gesehen werden will.
Hey Ralf,
echter als echt ist eine super Marketing-Idee!
Und ja da ist was dran – mit dem richtigen Gegenüber ist Authentischsein leichter – aus meiner Sicht aber nicht nur dann möglich. Dass wir bei einem „nicht richtigen“ Gegenüber nicht 100%ig authentisch sein können, das glaube ich nicht. Denn dort kann ja zur eigenen Authentizität einfach auch gehören, dass man sich ihm nur auf bestimmte Weise öffnen möchte … man sich aber auch nicht bewusst verstellt, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen.
LG
Tim
Hallo Tim,
dein Beitrag hat mir keine Ruhe gelassen.
Im Gegenteil – er hat mich zu einem eigenen inspiriert.
Falls du mal schauen magst:
http://rummelplatzsofa.wordpress.com/2014/05/27/authentisches-bloggen-und-was-ich-darunter-verstehe/
Mich würde auch deine geschätzte Meinung als Profiblogger sehr interessieren.
Alles Liebe und mach bitte wieter so – du schreibst genial!
Silvia vom Rummelplatzsofa
Ist ja jetzt schon ein bissle alt der Bericht, aber was du sagst… kann ich 10000 % unterschreiben (ja ich weiss es gibt nur 100). Ich habe jahrelang versucht, über Dinge zu schreiben, auf die ich keinen Bock habe, oder so zu schreiben, wie ich glaubte, das andere schreiben. Aber erst als ich meine verschrobene Sichtweise, mein ewiges Laberrababer in meinem Blog (der nun mal sehr reiselastig ist) abgelassen habe – als ich über Dinge geschrieben habe, von denen ich glaubte, das sie niemanden interessieren, die aber doch irgendwie die Essenz des Interessanten sind – stiegen auch meine Leserzahlen. Ich kann nur jedem das empfehlen, was du hier geschrieben hast, denn nur das wirkliche Leben interessiert. Nicht der ganze scheinheilige Sch… der einem in TV und Co. schon zu massen vorgekaut wird…
Danke, treffender kann man sich nicht über das Bloggen äußern. Noch interessiert mich nicht die Masse an Besuchern, ich bleibe dann lieber ehrlich und bei mir.
Grüße
Markus