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Die meisten Blogs haben weniger als 1.000 Besucher pro Monat. Ist nicht gerade viel. Vor allem, wenn Du mit Deinem Blog etwas bewirken willst, etwa Menschen für Deine Angebote begeistern. Da verdampft der Tropfen noch, bevor er auf dem heißen Stein landet.

Ich kann Dir nicht sagen, warum andere Leute Deinen Blog nicht lesen. Aber ich kann Dir sagen, warum ich lieber die Erbsen in einer Erbsendose zähle, oder die Luft mit einer Nagelschere in kleine Kreise zerschneide, als meine Zeit auf Deiner Seite zu verbringen.

Der Grund ist:

Du schreibst nicht authentisch.

Ein Beispiel:

In letzter Zeit lese ich immer häufiger „Scheiß’ drauf“, „Mindfuck“, „Bullshit“, „Fuck it“ und so weiter in den Überschriften und Texten. Bei einigen Schreibern empfinde ich das als gut und passend. So reden sie auch. So sind sie nun mal. Bei anderen zieht sich was zusammen in meinem Bauch. Irgendwas stimmt da nicht. Dann muss ich an jemanden denken, der sich wiederum denkt: „hui, bin ich jetzt aber mal verrückt, jetzt schreibe ich einfach einen Kraftausdruck“ und dabei fühlt – ja, fühlt, das ist das Wichtigere: Kraftausdrücke sind eigentlich gar nicht meins, das bin nicht ich.

Noch ein Beispiel:

Da schreibt jemand davon, dass er jetzt alle Antworten auf alle Fragen des Lebens hat. Oder dass ihm alles gelingt. Oder dass er ja soohoho spirituell ist. Oder uneigennützig. Oder von allen „negativen“ Gedanken befreit. Und ich denke nur: ach komm, geh weg, das glaubst Du doch selbst nicht.

Frag mich nicht wie, aber zwischen den bewusst geschriebenen Zeichen und Zeilen schwappt Unbewusstes zum Leser rüber. Das Gefühl zum Beispiel, dass Du authentisch schreibst … oder eben nicht.

Sei entspannt,
sei verkrampft.

Sei leise, sei laut,
reg mich ab, reg mich auf.

Sag Scheiße!, sag nice
Sachen.

Ganz egal.

Nur verarsch mich nicht.

Wenn ich Deinen Blog lese, will ich DICH dabei sehen und vor allem spüren (klingt eklig, is aber so).

DICH, und keinen kalkulierten Mist.


P.S.: Ich schaff’ das selbst auch nicht immer. Und ob ich Deinen Blog mag ist natürlich egal. Es gibt genug Menschen, die gern von Dir lesen würden. Du findest sie aber nur, wenn Du authentisch schreibst. Andernfalls verschwendest Du nur Zeit.

P.P.S.: Vladislav vom Affenblog hat einen sehr guten Text zum Thema geschrieben, der mich zu diesem hier veranlasst hat. 

 

 

Photo: tash:)