Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone, schrieb Heinrich Heine.
Wie wär’s damit:
Es gibt nichts Gewaltigeres als die Stille.
In der Stille sind wir nackt und die Welt ist nackt und die Wahrheit ist nackt, bis auf die Knochen.
Vielleicht fürchten wir sie deswegen so, die Stille, vielleicht rennen wir deswegen unentwegt von Aufgabe zu Aufgabe, vielleicht lassen wir uns deswegen in jeder Minute des Tages beschallen und bestrahlen von Radios und Fernsehers und Monitoren und Handys, so, dass wir selbst fast zu Maschinen werden?
Weil die Stille mit ihrer Wahrheit so gewaltig ist, so schön wie schmerzhaft, so viel Leben wie Tod enthält, so viel Ewigkeit wie Vergänglichkeit.
Wir können die Stille überdecken, vorrübergehend. Doch sie bleibt da, immer.
Wollen wir wirklich so tun, als gäbe es sie nicht? Sie leugnen oder bekämpfen und uns damit verwehren, jemals tiefen Frieden zu empfinden?
Lass sie zu.
Sei still.
Schließe Deine Augen.
Achte darauf, wie Du einatmest … ausatmest … einatmest … ausatmest.
Achte auf das, was Du fühlst, und auf das, was du denkst, beobachte das Treiben. Lass alle Gefühle und Gedanken weiterziehen wie Wolken im sanften Wind.
Schließe Frieden mit der Stille.
Schenk ihr jeden Tag ein paar Minuten, sie kann zu Deiner Quelle von Ruhe und Kraft werden, da für Dich, wann immer Du sie brauchst.
Ein paar Minuten Stille jeden Tag können Dich verändern.
Sei still. Und lass alles zu.
Inspiriert vom großartigen Leo Babauta Photo: Lida
Sehr schön formuliert Tim =) Ich durfte auch lernen wie schön und machtvoll die Stille ist. Sie ist für mich definitiv die Quelle von Ruhe und Kraft, von Harmonie und Leichtigkeit und von Fülle.
Lieben Gruß
Matthias
Hi Tim,
ich kann da nur zustimmen…Stille verändert. Ob, wie du sagst, ein paar Minuten täglich Veränderungen bewirken, weiß ich nicht – aber ein paar Tage bzw. ein Wochenende schweigend in Stille auf jeden Fall…
LG Birgit
Auch ich stimme Dir, lieber Tim voll zu.
Die Stille ist meiner Meinung nach auch nicht langweilig – denn in/während ihr geschehen die aufregendsten Dinge!!!
Wir sollten viel öfter still sein!
Danke euch, liebe Leute!
@Birgit: Wie würdest Du das Gefühl nach einem Wochenende Schweigen beschreiben?
Hi Tim, das ist eine schwierige Frage…mir kam es so vor als würde die Welt sich auch ein bisschen langsamer drehen. Mit der Ruhe hat sich auch das Zeitempfinden bei mir verändert. Ich fühlte mich so ein bisschen wie in Watte gepackt oder in einer Seifenblase schwebend…sehr poetisch nicht wahr? Aber das beste Bild ist vielleicht folgendes: Stell dir vor es ist Sommer – du bist im Meer und lässt dich auf der warmen Meeresoberfläche treiben, getragen vom Auftrieb des Wasser. Die Sonne wärmt dich und nur die Geräusche der Natur dringen zu dir vor – Waserrauschen, Wind, vielleicht ein paar Vögel. Doch ab und zu kommt eine kalte Strömung von unten herauf, manchmal nur ganz kurz – dann wieder so lange und unangenehm, dass du überlegst das Wasser zu verlassen. Aber wenn du bleibst, wird es auch wieder warm und gemütlich. So ist es mir in etwa ergangen. Das Bild funktioniert natürlich nur, wenn man so wie ich das Meer liebt und gerne im Wasser ist 🙂 Und kannst du damit was anfangen? LG Birgit
Ja, damit kann ich sehr wohl was anfangen. Das klingt nach einer sehr tiefen und guttuenden Erfahrung, die Du da immer wieder machst. Find ich toll, dass Du Dir das gönnst! LG Tim
Ja das ist es tatsächlich! Sehr tief und seht wohl tuend 😀 Deshalb habe ich für nächstes Jahr auch schon wieder 3 Wochenenden reserviert!
LG Birgit
… sehr schön … Gleich geht`s für mich zum Yoga … und egal, wie es mir gerade geht, dort werde ich still.
Viele Grüße,
Anja
Hi Anja, hoffe Du hattest eine wohltuende, stille Zeit beim Yoga! LG Tim
Stille ist auch eines unserer spirituellen Portale, wie der Atem und der Weg nach innen.
Die äußeren Sinne werden still und die inneren Sinne werden aktiviert.
Ich empfehle wieder Eckhard Tolle oder auch Übungen mit Fokussierung auf den Atem, z.B. Vipassana, DIE Jahrtausende alte Technik.
Hallo lieber Tim
Ein wunderbarer Text. Ich mag die stillen Momente und kann sie am besten in der Natur genießen. Auf einer Wiese zu sitzen und die Stille b.z.w. die Stimmen der Natur zulassen.
Es braucht immer eine gewissen Zeit um „runter zukommen“ und den Kopf zum Stillstand zu bringen. Aber es passiert automatisch wenn man die Vögel singen hört, die Sonne auf der Haut spürt und das leise aufspringen der Kiefernzapfen (um diese Jahreszeit). Mir passiert es oft das ich dann ein Lächeln im Gesicht habe, weil alles so vollkommen „scheint“. In diesen Momenten gibt es nichts zu tun,nichts zu entscheiden und nichts zu diskutieren. Nur diesen Augenblick zu genießen, es ist wie ein Kurzurlaub der Gedanken und Sorgen.
Probier es mal aus … 😉
Liebe Grüße Sonja