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Über fünf Jahre ist es her, dass ich einen Artikel übers frühe Aufstehen schrieb und darüber, wie es mein Leben geändert hat. Seitdem gab’s viel spannende Post von Leserinnen und Lesern, die es ausprobiert haben. Eine von ihnen ist Nadine. Nach einer großen Entscheidung musste sie sich neu organisieren – doch es wollte einfach nicht klappen. Die Zeit verstrich. Dann stieß sie auf die 5-Uhr-Challenge. Hier kommt Nadine (bei Instagram: nadyshady), 29:

Ich konnte einfach nicht mehr. Ich war es leid, ein inhaltloses Leben zu führen, um „der Gesellschaft“ und meinen Mitmenschen gerecht zu werden und nur in meiner Freizeit die Dinge tun, die mich wirklich interessierten, die mir Spaß machten, die mich spüren ließen am Leben zu sein.

Dass ich nicht die „geborene Angestellte“ bin, das spürte ich schon lange. Dass ich definitiv mein eigenes Unternehmen brauche und will. Und dass ich Gefahr laufe, mir meine eigenen Ausreden noch Jahre oder Jahrzehnte lang zu glauben.

Also hängte ich meinen Job im Vertrieb mit gutem Gehalt und Firmenwagen an den Nagel, ohne etwas Neues in petto und ohne einen genauen Plan, wie es danach weitergehen soll.

Leider bin ich aber ein furchtbar verpeilter Mensch mit einem Schlafbedürfnis eines Faultiers. Außerdem ist Prokrastination ist mein zweiter Vorname. Nicht gerade die optimalen Voraussetzungen für eine angehende Unternehmerin. Ich verließ mich in meiner Naivität auf meinen eisernen Willen. Dachte, das wird schon als Motivation reichen.

Doch es reichte nicht.

Meine neu gewonnene Freiheit überforderte mich. Die Tage verstrichen, die Wochen. Und ich kam keinen Meter weiter. Trotz aller inspirierender Videos und meinem vollgestopften Kalender mit unendlich vielen Aufgaben. Wie sollte ich die je bewältigen, wenn ich kaum vor 11 Uhr aus dem Bett kam?

Eines Sonntagabends saß ich mit meinem MacBook in meinem Lieblingscafé, stöberte im Internet (wahrscheinlich wieder auf der Suche nach Motivation) und kam auf folgenden Artikel:

5 Gründe um 5 Uhr morgens aufzustehen (und wie Du das schaffst)

Alleine beim Lesen des Titels zuckte ich. Dann kam das Gefühl: Ah, da hab ich gerade was sehr Wertvolles für mich gefunden und ich wusste nicht mal, dass ich danach gesucht habe!

Weil ich weiß, dass ich neue Gewohnheiten im Stillen, für mich allein, ohne äußeren Druck nie durchhalte, überlegte ich nicht lange, sondern nahm mein Handy, öffnete Instagram und kündigte mein Vorhaben in meiner Story an. Und zwar nahm ich mir folgendes als Ziel: 30 Tage lang, jeden Tag um 5:00 Uhr morgens wach werden, aufzustehen und mir eine Morgenroutine anzueignen. Auch am Wochenende. Täglich würde ich jeden Morgen live darüber berichten.

Wie ich’s genau angegangen bin, wie es mir damit ging und was es verändert hat, darüber sprech ich im Video:

Der Weg

Nachdem ich es in meiner virtuellen Welt groß angekündigt hatte, bin ich schnell nachhause gegangen. Dort hab ich es geübt wie vorgeschlagen: hinlegen, Wecker stellen und sofort aufstehen. Zur Gewöhnung, beziehungsweise: zur Entwöhnung vom sonst für mich üblichen x-fachen Snooze-Drücken und Weiterdösen. Insgesamt 15 Mal, im 20 Minuten Takt. Ich kam dabei tatsächlich öfter in die Einschlafphase und es fühlte sich irgendwann wirklich so an wie am frühen Morgen. Nervig. Frustrierend. Mühsam.

Aber ich dachte mir, wenn sich mein Körper erstmal an den Ablauf gewöhnt, könnte es mir für den „Ernstfall“ wirklich helfen. Ich dachte auch darüber nach, was ich gerne mache, wofür mir aber oft die Zeit fehlte. Ausgiebig frühstücken. Ein bisschen Yoga. Bewegung im Allgemeinen. Und ich hatte eine ganze Weile nicht mehr gelesen. Eine zusätzliche – und nicht ganz unwichtige Motivation für mich: mein neuer Freund. Der allerdings- oder für diese Challenge glücklicherweise, nicht in Deutschland lebt, sondern in Chile. Mit 6 Stunden Zeitunterschied, die es uns im Alltag schwer machten, einen Zeitpunkt zum Telefonieren zu finden.

Ganz ehrlich: Es war sehr anstrengend, vor allem am Anfang. Mein ganzer Körper wollte sich dagegen wehren. Doch ich war es meinem Freund und meinen Followern schuldig, wie versprochen um diese Zeit wach zu sein.

Und mit der Zeit klappte es immer besser.

Das Ergebnis

Mein Tag hatte plötzlich genügend Stunden, um all die Aufgaben zu schaffen. Oft war ich sogar schon am Vormittag mit den wichtigsten Dingen fertig! Aber während dieser Challenge wurde ich nicht nur viel produktiver und kam meinem großen Ziel zum ersten Mal wirklich näher. Ich wurde auch deutlich entspannter. Und habe etwas ganz Wichtiges über mich gelernt: Ich kann tatsächlich in meinem Leben etwas bis zu Ende durchziehen. Ich muss es nur wollen und richtig angehen. Ich habe dadurch nicht nur geschafft meinen Tag zu strukturieren, meine Einstellung zum Positiven zu verändern, sondern konnte durch meine öffentlich gemachte Challenge auch andere Menschen inspirieren.

Ich bekam fast täglich jede Menge Nachrichten und neben allgemeinen Fragen zu meiner Challenge erreichten mich anerkennende Nachrichten, wie ich sie durch meine verrückte Challenge Mut machte endlich mal an ihren Träumen/Projekten/Gewohnheiten zu arbeiten. Ich hätte vor Glück heulen können! Das ist für mich rückblickend das Wertvollste an meiner 5AM-Challenge gewesen.

Inzwischen stehe ich statt 5 Uhr um 6 Uhr auf. Mein Morgenritual hab ich beibehalten. In der ersten Stunde kümmere ich mich nur um mich. Dann kann der Tag kommen.

Mehr von Nadine findest Du bei Instagram.

Photo: Morning von  sianstock  / Shutterstock