Teile diesen Beitrag "Die „3 Siebe“ von Sokrates sollte jeder Mensch kennen"
Worte können wie hässliche Ratten sein, Nester bauen in unseren Köpfen und Herzen, an unserem Inneren nagen, uns sogar auffressen, wenn wir nicht aufpassen.
Wie schnell ist etwas ausgesprochen, und wie schwer wieder einzufangen?
Die alten Griechen haben mal wieder einen guten Rat.
Ein Mann rannte auf Sokrates zu.
„Sokrates, Sokrates! Weißt Du, was ich gerade über einen Deiner Schüler gehört habe?“
„Warte einen Moment“, sagte der Philosoph. „Bevor Du mir davon erzählst, möchte ich, dass Du einen kleinen Test machst, den ich ‚die drei Siebe’ nenne.“
„Die drei Siebe?“
„Ja. Bevor Du aussprichst, was Du sagen willst, prüfe es. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast Du absolut sichergestellt, dass es wahr ist, was Du mir erzählen willst?“
„Äh, naja, nein … ich hab eigentlich nur davon gehört.“
„Gut. Du weißt also nicht, ob es wahr ist oder nicht. Lass uns zum zweiten Test kommen. Das Sieb der Güte. Ist, was Du mir über meinen Schüler erzählen willst, etwas Gutes?“
„Nein, im Gegenteil.“
„Aha, Du willst mir also etwas Schlechtes über meinen Schüler erzählen, obwohl Du nicht weißt, ob es wahr ist.“
Der Mann zuckte die Schultern. Er wirkte inzwischen etwas betreten.
Sokrates fuhr fort: „Vielleicht besteht das, was Du mir sagen willst, ja den dritten Test. Das Sieb der Nützlichkeit. Ist, was Du mir mitteilen möchtest, hilfreich für mich?“
„Also … nein, nicht wirklich.“
„Wenn es weder wahr ist, noch gut oder zumindest nützlich, warum solltest Du es mir dann überhaupt erzählen?“
Der Mann verstummte, er schämte sich und ging fort. Er hatte verstanden.
Wenn wir das nächste Mal etwas Unschönes über einen anderen sagen wollen, können wir uns zuerst fragen:
Ist es wahr?
Ist es gut?
Ist es nützlich?
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Photo: Sokrates von Shutterstock
Hallo Tim,
ich konnte mir bildlich das Gesicht des Mannes vorstellen und musste lachen…
Wenn jeder diese obige Regel anwenden würde, wäre die Welt ganz still und leise… ich glaube 90% der Gespräche würden verstummen…
LG und nen tollen Tag!
Henry
Eine sehr gute Weisheit!
Wir sollten tatsächlich mehr auf unsere Worte achten und nicht immer ohne nachzudenken den Klatsch und Tratsch der Welt rezitieren. Auf ähnliche Art und Weise beschreibt es Don Miguel Ruiz in seinem Buch „Die vier Versprechen“ mit dem Leitsatz: „Verwenden Sie mit Bedacht Ihre Worte und seien Sie untadelig mit Ihrem Wort“. Laut ihm kann man allein dadurch die Welt verbessern.
Hinzu kommen noch die Menschen, die bedauern Worte, die sie nie gesagt haben. Jedoch gerne gesagt hätten.
Daher ist Schweigen, wo der lauteste Schrei.
Total gut!
Sollte man sich unbedingt merken. Man verfällt viel zu schnell in den „Lästermodus“.
Wenn ich das richtig verstanden habe, soll man nach Sokrates nur äußern, was wahr, gut und gleichzeitig nützlich ist (sonst bleibt es in einem der Siebe hängen). Grundsätzlich finde ich die drei Kategorien einleuchtend und glaube, dass viel gewonnen wäre, wenn jeder sich daran hielte. Von daher freut es mich, dass du an der Verbreitung der Siebe arbeitest, lieber Tim!
Nur ein Problem habe ich. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass ich in Ausnahmefällen etwas Schlechtes über eine andere Person äußern möchte (z. B. wenn die Person mir gesagt hat, sie intendiere, meinen Freund zu hintergehen). Dieses Schlechte kann wahr und für meinen Freund sehr nützlich sein… Dann würde ich mir ein Notfallschlupfloch im Güte-Sieb wünschen, um meinen Freund warnen zu können. Was meint ihr?
Ich denke, es ist gemeint, dass wir es nur dann aussprechen sollten, wenn eines der drei sicher ist: wahr, gut oder nützlich.
Danke! Danke, dafür dass du mich an diese Geschichte erinnerst.
Eine der Wahrheiten die wir uns immer wieder vergegenwärtigen sollten. Bzw. als Reminder in der Hosentasche haben.
Tut es auch manchmal gut, wenn wir auf andere zeigen können, die angeblich schlechter sind. Wir ernten ja das, was wir säen.
Tolle Idee°°
Danke
Interessant, danke für den Einblick. 🙂