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„Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt“, schrieb Mark Twain.

Die leichten Verrücktheiten, die kleinen fixen Ideen, das sind unsere Spleens.

Schlecky Silberstein versorgt jeden, der’s braucht, täglich mit einer (Über-)Portion What-the-fuck-Unsinn. Bei seinem Projekt Spleen 24 sammelt er die Ticks von ganz normal verrückten Leuten.

Die folgenden Spleens hab ich ausgewählt, weil ich sie auch … also, weil ich sie nachvollziehen kann. Sagen wir’s mal so.

  1. Beim Einkaufen greife ich nie nach der ersten Verpackung im Regal. Es muss mindestens die Zweite sein. Ich mag den Gedanken, dass jemand anderes bereits an meinem z.B. Duschgel gerochen hat, nicht.“
  2. „Die Klopapier-Rolle muss immer so hängen daß man das Papier nach vorne hin abrollen kann. Finde ich irgendwo eine “falsche” Rolle, drehe ich sie um. Hier bei uns im Büro-Klo bin ich ständig am Korrigieren … wahrscheinlich gibt er hier jemanden mit einem Klorolle-nach-hinten-abrollen-Spleen.“
  3. „Ich muss die Einkäufe schneller eingepackt haben als der Kassierer sie über die Kasse gezogen hat. Ich kann mir nicht die blöße geben und noch einpacken während der Kassierer auf’s Geld wartet.“
  4. „Ich merke mir ständig Kennzeichen von irgendwelchen Autos die ich sehe, weil ich immer denke der könnte mal später in eine Straftat, Unfall o.ä. verwickelt sein, und ich so zu einem wichtigen Zeugen werden. Bisher war das noch nie der Fall, aber ich bin mir sicher mein Tag wird kommen.“
  5. „Vor dem Schlafengehen muss ich die Stunden zählen, bis der Wecker klingelt.“
  6. „Immer wenn ich einkaufen bin, versuche ich den “Schlüssel” an der Kette des Einkaufwagens ins eigene Pfandschloss reinzubekommen. Obwohl ich ganz genau weiß, dass die Kette dafür zu kurz ist, probiere ich es doch immer wieder.“
  7. „Ich muss in Gesprächen immer ganz oft “aha” sagen, sonst fühle ich mich unwohl. Manchmal konzentriere ich mich so sehr daruf, dass ich vom Gesprächsinhalt nichts mitkriege.“
  8. „Wenn ich irgendwo hin will und merke, dass ich auf dem falschen Weg bin, kann ich nicht einfach auf der Stelle umkehren. Es könnte mich ja jemand sehen und denken, dass ich schön doof bin und nicht mal weiss, wo ich lang will. Also zieh ich mein Smartphone raus, als ob ich eben eine Nachricht bekommen hätte, um dann mit einem “Oha, der Plan hat sich geändert”-Ausdruck auf dem Gesicht, umzudrehen.“
  9. „Immer, wenn ich im Dunkeln aus dem Bett steige oder (nach einem Toilettenausflug) wieder ins Bett gehe, stelle ich mir in dem Augenblick, in dem ich vor dem Bett stehe, vor, dass jemand oder etwas unter dem Bett hervor nach meinen Füßen greift. Das Gefühl ist besonders stark, wenn ich barfuß unterwegs bin – Strümpfe geben da irgendwie ein Gefühl der Sicherheit.“
  10. „Ich muss beim Radio oder Fernseher die Lautstärke immer auf eine gerade Zahl stellen, sonst werde ich nervös.“
  11. „Wenn ich den Stecker irgendeines Elektrogerätes aus der Steckdose ziehe, muss ich den Stecker leicht gegen eine Kante klopfen, weil ich mir einbilde, dass sonst noch Strom auf dem Stecker ist an dem ich mich verletzen könnte. Durch das Klopfen ist das Gerät entladen…“
  12. „Ich versuche meistens Fleisch und Beilage in gleichmäßigen Mengen zu essen, damit ich nicht am Ende von einem oder anderem ein Stück übrig habe.“
  13. „Gleiches gilt bei Müsli und Milch. Beides wird kurz vor Schluss nachgefüllt, damit der letzte Löffel ca gleich gefüllt mit Müsli und Milch ist.“
  14. „Ich hebe mir beim Essen immer das Beste zum Schluss auf. Und wenn dann jemand kommt und was ab haben will, ärgert mich das.“
  15. Immer wenn ich in die Tiefgarage fahre, ducke ich meinen Kopf weil ich Angst habe, dass ich meinen Kopf an der Decke anschlage.“
  16. „Immer wenn ich auf hohen Brücken oder Gebäuden stehe, mache ich mir Sorgen, dass ich in einem kurzen Akt plötzlichen Wahnsinns hinunter springen könnte.“
  17. „Jedes Mal wenn ich beim Duschen die Augen schließe, denke ich dass ein Monster (bei mir der Dämon aus der Exorzist) vor mir steht und mich jeden Moment töten wird. Ich weiß zwar, dass da nichts ist, aber mich überkommt immer wieder so ne Panik und man hat dieses unerträgliche Gefühl, dass das Monster direkt vor dir steht, schweigt und dich anschaut.“
  18. „Wenn ich tanke, versuche ich auf einen geraden Geldbetrag zu kommen, also zum Beispiel 10,00 €. Wenn ich das schaffe, bin ich an der Kasse ganz stolz.“
  19. „Wenn ich im Auto auf der Autobahn als Beifahrerin sitze, spanne ich synchron zu den vorbeiziehenden Objekten meine linke oder rechte Pobacke an. Linkes Objekt linke Arschseite, rechtes Objekt rechte Arschseite. Dabei stell ich mir vor, wie ich über die Hindernisse springe.“
  20. „Wenn man auf dem Gehweg läuft und nicht mit den Füßen die „Fugen” zwischen zwei Platten berühren will. Als Kind mag das noch normal sein, aber als Erwachsener?“
  21. „Ich kann nicht auf Rolltreppen laufen, die stillstehen. Das pure Grauen…“
  22. „Wenn ich Fernsehen gucke und die Fernbedienung in der Hand halte, muss ich immer das Batteriefach öffnen und schließen. Das mach ich so lange, bis es kaputt geht und das Fach nicht mehr zu bleibt.“
  23. „Wenn ich abends allein auf der Straße unterwegs bin oder allein in der Wohnung bin, kann ich nicht mit geschlossenen Augen gähnen, weil ich Angst habe, dass mir ein Verrückter ein Stange Dynamit in den Mund steckt (habe ich, glaub ich, mal als Kind in einem Film gesehen).“

Finde ich sehr unterhaltsam.

Aber darum geht’s mir hier gar nicht. Sondern darum, dass echt jeder von uns Marotten hat, liebliche und weniger liebliche Eigenheiten.

Dinge, für die wir uns vielleicht schämen, obwohl wir das gar nicht müssten. Denn Spleens sind etwas Universelles und wir schämen uns ja auch nicht dafür, dass wir zwei Hände und zwei Füße haben (noch mal nachzählen: eine Hand, zwei Hände, ein Fuß, zwei Füße, am besten gleich noch mal: eine Hand, zwei Hände, ein Fuß, zwei Füße, puuh, Glück gehabt).

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Photo: fabhouess