Teile diesen Beitrag "10 Lektionen von Bruce Lee, die Dich stärker machen"
Bruce Lee war nicht nur Kampfkünstler und Darsteller in zahlreichen Filmen, sondern auch Produzent, Drehbuchautor und Philosoph. Sein Leben endete schnell und mysteriös: mit 32 Jahren starb 1973 er im Anschluss zu den Dreharbeiten zu „Der Mann mit der Todeskralle“ nach der Einnahme eines Schmerzmittels (vermutlich nach einer allergischen Reaktion auf das Medikament).
Nachdem ich gestern über darüber geschrieben habe, wie Du ein Großmeister Deines Fachs werden kannst, hier nun also Lektionen von einem, der die chinesische Kampfkunst gemeistert und im 20. Jahrhundert bekannt gemacht und beeinflusst hat wie kein Zweiter.
Lassen wir ihn nun zur Rede kommen: den 1,71m kleinen Mann, der Kräfte entwickelte, mit denen er selbst die riesigsten Riesen umhauen konnte.
Bitte tritt ans Mikrophon, Bruce Lee. Und lehre uns, was Du über das Leben und über den Weg des Meisters weißt.
#1 Esel werden geritten (leider nicht dorthin, wo sie wollen)
Wenn Du Dich selbst zum Esel machst, dann ist immer jemand bereit, auf Dir herumzureiten.
Der nächste, der lieber auf einem Esel reitet als seine eigenen Beine zu bemühen, wartet schon hinter der Ecke.
Wir laufen immer dann Gefahr, uns zum Esel zu machen, wenn wir der Herde folgen, anstatt auf unsere innere Stimme zu hören. Wenn wir Anerkennung und die vermeintliche Sicherheit einer Gruppe suchen. Die Idee der Anerkennung durch Anpassung ist eine saftige Möhre, an die wir nie herankommen können.
Siehe auch: 13 Gründe, niemals einen Job anzunehmen.
#2 Der Möglichkeiten Unbegrenztheit
Kein Weg als Weg. Keine Grenze als Grenze.
Kein Weg: Kein Weg heißt Dein Weg. Wir können uns orientieren an dem, was andere vor uns getan haben oder neben uns tun, aber einen einheitlichen Weg zu Meisterschaft, Glück und Erfolg gibt es nicht.
Keine Grenze: Die meisten Grenzen gibt es gar nicht. Sie existieren in unseren Köpfen, weil sie auch in den Köpfen der meisten unserer Mitmenschen existieren. Wir werden mit Angst in den Gliedern hindurchschreiten müssen durch diese Grenzen, die gar keine sind. Doch hinter ihnen warten große Belohnungen. Das zeigen nicht nur jene, die sich getraut haben, gegen die Apartheid zu kämpfen, Kontinente zu entdecken, das Weltall zu bereisen.
#3 Ziele(n)
Ein Ziel ist nicht immer zum Erreichen da, oft dient es nur zum richtigen Zielen.
Heißt für mich: Ziele setzen, damit ich eine Orientierung habe. Dann aber vor allem den Weg genießen, nicht bis zum Erreichen des Ziels warten mit dem Zufriedensein.
In der Vergangenheit dachte ich so oft, mich kasteien zu müssen, bis ein Ziel erreicht ist. Dann kam ich an und es war auch nicht viel anders als vorher. Eigentlich ein absurder Ansatz, den ich da gefahren bin. Und dann auch wieder nicht: heute werden ja nur noch Resultate geschätzt. Isolierte, meist kurzfristige Resultate. Die Vierteljahresbilanzen des Lebens. Was dazwischen passiert und wie viel Körner für zukünftige Weiterentwicklung gesät wurden, fällt viel zu oft herunter. So sitzen wir in einem Zug, unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Endstation gerichtet. Und die schönste Landschaft der Welt zieht unbemerkt an uns vorüber.
#4 Kontinuität
Ich habe keine Angst vor dem, der einmal 10.000 Kicks geübt hat, aber vor dem, der einen Kick 10.000 mal geübt hat.
Lernen ist wie Muskelaufbautraining: in den Ruhephasen wie dem nächtlichen Schlaf passiert das eigentliche Wachstum. Deswegen braucht echtes Lernen Zeit und Kontinuität. Zum Meister wird nur, wer nicht von einer „tollen Sache“ zur nächsten springt, sondern über lange Zeit immer wieder übt und sein Können in den Pausen sinken lässt.
#5 Des Einsatzes Unbegrenztheit
Vergiss alles über gewinnen und verlieren; vergiss alles über Stolz und Schmerz.
Erst zielen, und dann in die Richtung streben mit unbegrenztem Einsatz, der die Gedanken über Sieg oder Niederlage, über gestärkten oder gekränkten Stolz davonziehen lässt und Platz macht für echtes Vorankommen.
Siehe Wie Du ein Feuer in Dir entfachen kannst, das alle Widerstände niederbrennt.
#6 Fließend und mächtig wie Wasser
Leere deinen Geist. Werde formlos, gestaltlos – wie Wasser. Wenn man Wasser in eine Tasse gießt, wird es zur Tasse. Gießt man Wasser in eine Teekanne, wird es zur Teekanne. Wasser kann fließen und schmettern. Sei Wasser, mein Freund.
Ich persönlich glaube an die Kraft roher Gewaltakte – nicht gegen Menschen, sondern gegen Probleme. Manches konnte ich nur lösen, wenn ich wie ein Berserker dagegen ankämpfte. Zu anderen Gelegenheiten musste ich einsehen, dass auch ein Berserker keine Wand aus Stahlbeton einreißen kann, egal wie sehr er dagegen drischt. Dann muss der Berserker einen anderen Weg finden, um das Hindernis herum.
So richtig flüssig bin ich längst noch nicht. Bruce hätte mich sicher in der Mitte durchbrechen können. Aber ich arbeite dran. Und irgendwann Bruce, irgendwann werde ich es vielleicht sein.
#7 Tun, was getan werden muss.
An der Kampfkunst ist nichts Geheimnisvolles. Nimm die Dinge wie sie sind: schlage, wenn du schlagen musst, tritt, wenn du treten musst.
Es ist nicht unsere Aufgabe, zu erkennen, was kilometerweit im Nebel vor uns liegt. Unsere Aufgabe ist es, einfach den nächsten notwendigen Schritt zu tun.
So oder so ähnlich habe ich diese Worte mal gelesen, leider weiß ich nicht mehr, von wem sie stammen.
#8 Einfachheit.
Einfachheit und Klarheit sind der letzte Schritt der Kunst, und der erste Schritt in der Natur.
Lässt sich auf die Kampfkunst ebenso beziehen wie auf alle Künste, und auf alle Künste ebenso wie auf das gesamte Leben.
Einfachheit schafft Klarheit. Klarheit ist konzentrierte Kraft.
Siehe: 42 Wege, das Leben wieder einfacher zu machen.
#9 Angegriffen werden = gutes Zeichen
Wenn du kritisiert wirst, dann musst du irgendetwas richtig machen. Denn man greift nur denjenigen an, der den Ball hat.
Mit Kritik umzugehen ist nicht gerade meine größte Stärke. Zwar will ich nur selten jemand anderen überzeugen, aber ich fühle mich (zu) schnell genervt, wenn andere dies mit mir versuchen. Dann sollte ich mir häufiger klar machen, dass mich die Kritik in den Köpfen der Kritiker leben lässt, dass sie mir damit einen Teil ihrer Energie zukommen lassen, dass ich ihnen also irgendwie wichtig sein muss.
#10 Dienen (nicht auf Esel-Weise)
Das wahrhafte Leben ist das Leben für den Anderen.
Esel helfen aus Schwäche. Helden aus Stärke.
(Und nur die Angstgetriebenen helfen gar nicht.)
Je mehr wir im Einklang mit unserer Lebensaufgabe / Berufung sind, umso tiefgreifender können wir helfen.
Siehe auch: Warum Du Deine Lebensaufgabe kennen solltest.
Photo: Giga Paitchadze
Interessiert wahrscheinlich keinen, aber meine QiGong Lehrerin hat mit ihm trainiert und meint nur, er ist ein Beispiel für jemanden, der nur nach seinen Zielen geschaut hat, ohne zu meditieren. Und starb wohl an was anderem. Zu viel Energie in sich hinein geschaufelt ohne auszugleichen.
Das haben ihm wohl alle, auch seine Lehrer gesagt, Du muss meditieren, weil sonst ein Ungleichgewicht an Energien entsteht.
Darum
#11 Begegne Deiner Realität
Nimm Dir jeden Tag 30 Minuten Zeit eine absichtslose Meditation zu machen. Sonst hast Du keinen Bezugspunkt im Leben.
#12 Besuche Weisheits-Schulen mit langer Tradition
Lass Dich von anderen anleiten, was es heisst ein gütiges, weises, mitfühlendes Leben zu leben. Suche Dir eine Schule, in der viele Lehrer Dich mit Weisheit überzeungen und die Dir Dinge mit auf den Weg geben, die egolos sind
#13 Lebe mit Würde und Anstand zum Wohl der Menschen
Doch, hat mich interessiert und eine sehr wichtige und sinnvolle Ergänzung des Beitrages 🙂
Danke.
Dem kann ich mich nur anschließen – Danke Frank!
Vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag über die 10 Lektionen des Bruce Lee und Deine Erklärungen und Sichtweise dazu. Hat mich alles sehr angesprochen und mir einiges aufgezeigt für meinen eigenen Weg.
Herzliche Grüße
Sylvia
Hi Sylvia,
freut mich dass die Auswahl Dir gefallen hat!
LG
Tim
Also für mich der seine Kampfkunst und seine Philosophie auch lehrt finde ich das du es sehr gut nicht nur beschrieben sondern auch selbst verstanden hast.
Wähle DEIN Ziel, werde stark, du meinst es auch für andere gut, denn du wirst mit deiner Stärke helfen. Damit steht es dir zu. Dann den nächsten Schritt – den einen Kick, dann übe und blende ALLES sonst aus – Bedenken, Meinungen, sogar das Ziel und mögliche andere Kicks, die innere Stimme. Der Kanal zum Universum ist frei, nicht behindert durch den Verstand. Und alle Energie geht in diesen Kick. Du BIST dieser Kick. Was immer dein Körper oder dein Inneres jetzt sagen – auch ausgeblendet. Es gibt nur diesen Kick, der du selbst bist. Schlage diesen Kick, leite alle Energie dort hin, egal ob du stirbst, oder was jetzt sonst passiert.
Doch bist du getrennt von Alles-was-ist, hängst nur an diesem einen Faden, der diesem Kick dient. Alles was das Universum dir sonst vermitteln könnte – ausgeblendet. Der Körper schreit schon lauter. Doch du bist oben und könntest herunter fallen. Du musst oben bleiben und noch stärker ausblenden. Zur Not gibt es auch Mittelchen, nur für heute .. der Körper wird lauter, sendet dir Schmerz. Doch du kannst nicht abbiegen und SEINER Richtung folgen. Vielleicht erhältst du eine Krankheit als Chance? Oder du blendest auch diese aus und wählst damit gleich den Tod …
Super Auswahl! Ich würde gerne zu jeder Lektion etwas anmerken.
#1 Wenn man sich selbst zum Esel macht, lässt man sich aller Kraft berauben, die man zur Selbstverwirklichung nutzen sollte.
#2 Die Grenzen des Möglichen haben eine traditionelle und indirekt normative Existenzdauer. Es wird ja behauptet, die Menschen, die nicht mit der Masse konform gehen, wären verrückt. Doch es sind genau diese Menschen, die sich nicht ausbremsen lassen und ihr Ding durchziehen, was in den meisten Fällen – eben durch diesen Mut und Ehrgeiz – zu Erfolg führt.
#3 „So sitzen wir in einem Zug, unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Endstation gerichtet. Und die schönste Landschaft der Welt zieht unbemerkt an uns vorüber.“ – Eine wundervolle Metapher, die klar macht, dass der Weg zum Ziel, nicht nur Orientierung und Zufriedenstellung, sondern auch Genuss am Tun bewirkt.
#4 „Übung macht den Meister“ – Die Folge von kontinuierlichem Lernen und Üben kann nur die Verbesserung sein.
#5 GIB ALLES – bedingungslos und in jedem Lebensbereich!
#6 Diesem Punkt – die Macht des Wassers – stimme ich nur zu, denn sie ist aufklärend und schön beschrieben, dass sich meinerseits nichts hinzufügen lässt.
#7 Der Mensch, der sich ja heutzutage von Vielem verblenden lässt, sollte zu allererst das in Angriff nehmen, was unmittelbar vor ihm steht. Denn ohne den ersten Schritt wird er den zweiten nicht machen können.
#8 Auch die Einfachheit muss im Alltag zurückstecken, da unsere Reize mit allem Möglichen überflutet werden und wir uns so oft schwer tun, das Klare zu erkennen. Wenn wir den klaren Kern aber nicht erkennen, drohen wir in einem Chaos zu ersticken.
#9 Das stimmt! Zudem sollte man im Kopf behalten, dass es neben der destruktiven, auch eine konstruktive Kritik gibt, die uns lernen und weiterentwickeln lässt. Abgesehen vom Angriff, kann Kritik durchaus auch als Unterstützung angesehen werden.
#10 Das Tolle am Glück, an der Liebe und am Erfolg ist, dass es mehr wird, je mehr man es mit Anderen teilt. Und wie hier schön steht „Helden helfen aus Stärke“.
Ein toller und motivierender Beitrag!
Beste Grüße,
René Klampfer
Hi René,
besten Dank für Deine vielen guten Gedanken und Ergänzungen!
Beste Grüße zurück, Tim
Für mich hat du Punkt 9 perfekt interpretiert….
Guten Abend ich volte mal fragen wie sich Bruce Lee ernert hatt und was für ein Vitamin trinkt er sich zu samen gesetzt hatte . Ich freue mich auf eine Antwort danke .und ein schönes Wochenende
ZITAT:
#4 Kontinuität
Ich habe keine Angst vor dem, der einmal 10.000 Kicks geübt hat, aber vor dem, der einen Kick 10.000 mal geübt hat.
Lernen ist wie Muskelaufbautraining: in den Ruhephasen wie dem nächtlichen Schlaf passiert das eigentliche Wachstum. Deswegen braucht echtes Lernen Zeit und Kontinuität. Zum Meister wird nur, wer nicht von einer „tollen Sache“ zur nächsten springt, sondern über lange Zeit immer wieder übt und sein Können in den Pausen sinken lässt. “ Zit.-Ende
Das unterschreibe ich aus eigener Erfahrung voll fett!
Vielen Dank für diesen im ganzen sehr interessanten und daher lehrreichen Artikel 🙂
LG Alter Ego