Und folgst Du myMONK schon bei Instagram?

Sie war 35 Jahre alt, als ein plötzlicher Herztod ihr Leben beendet und ihren Sohn, ihre Schwester (die sie als erste leblos fand) und ihre Freunde fassungslos zurücklässt. Und auch mich ein Stück weit, der sie gar nicht kannte, von ihr nur durch einen der zurückbleibenden Menschen erfuhr. Warum? Ich bin mir nicht sicher. Aber seit ich davon hörte, muss ich immer wieder daran denken.

35 Jahre sind echt gar nichts.

Sie können aber alles sein, das uns zur Verfügung steht.

Eine Erkrankung, ein unachtsamer Autofahrer, wir selbst als unachtsamer Autofahrer, ein Sturz, wenn wir versuchen, ein Sicherungsnetz für die Katze an der Balkondecke anzubringen, ein dummer unglücklicher Amokläufer, Amok-Prügler, Amok-Vordieubahnschubser. Ein Radfahrer, den wir beim Spazierengehen übersehen, ein Herzinfarkt, den wir nach zu vielen unachtsamen Stressmonaten oder –jahren erleiden. Eine angelassene Herdplatte, ein Stück brennendes Holz, eine brennende Küche, ein brennendes Haus, in dem wir schlafen.

Die ganze Sache kann so schnell zu Ende sein.

Und dennoch mühen wir uns pausenlos ab, fühlen uns verpflichtet, einen Weg zu gehen, der nichts mit uns zu tun hat und unseren Wünschen, Träumen, einer Bestimmung, wenn ihr es so wollt. Wir machen jahrelange Ausbildungen, studieren auf Bachelor, Master und auf Teufelkommraus. Wir zwängen uns in Lebensläufe, die sich irgendwelche Arschlöcher in den Personalbüros von McKinsey, Bosten Consulting Group, BMW, Lufthansa, KPMG ausdenken, zwängen uns in die engsten Jacken aus Praktika, Topnoten, Auslandssemestern, berufsbegleitenden Seminaren. In Zwangsjacken also.

Die Arme eng an den Körper gepresst, sodass wir keinen anderen mehr umarmen können.

Die Lippen zusammengepresst, sodass wir mit niemandem mehr wirklich sprechen können.

Die Augen zu kleinen verkrampften Schlitzen getunnelt, die weder einen Sonnenaufgang sehen, noch das Lächeln eines Fremden, noch die Schwäne im Park im See, die sich putzen und ruhig, lebendig und unbefangen nebeneinander hertreiben.

Das wäre ja alles nicht mal so schlimm. Wenn das Leben nicht in ein paar Minuten, Tagen, Wochen oder Monaten schon vorbeisein könnte – und auch tatsächlich vorbei ist, bei vielen, die nicht damit rechnen (erinnert euch an den unachtsamen Autofahrer von oben und den Herztod der Freundin einer Freundin), die stumm davon geträumt haben, in ein paar Jahren endlich ihren Sehnsüchten zu folgen.

Ich möchte niemanden bekehren. Ich möchte nur denen sagen, die genau spüren, vielleicht schon tausendmal darüber nachgedacht haben, ihren Traum zu verfolgen: tu es jetzt, fang heute damit an. Es ist nicht so wichtig, wie weit Du kommst.

Wenn ich in einem Bett im Krankenhaus liege, in den letzten Zügen, dann möchte ich nur wissen: ich bin losgegangen, habe mich losgemacht von den ganzen fremden Vorgaben, die von mir bewusst oder unbewusst, gut- oder böswillig verlangen, mich in einen Anzug zu schmeißen, in ein Flugzeug, in ein Hotel, in eine Senior-Position, in ein Roboterdasein mit einem saftigen Gehaltszettel und einem ausgetrockneten Herzen. Nein, ich bin losgegangen, auch wenn der Weg vielleicht länger ist, als meine Beine mich am Ende tragen können.

Wovon träumst Du? Oder, wenn Dir dazu nichts einfällt: Was würdest Du gern im nächsten Leben tun?

Und warum tust Du es nicht schon heute?

<p“>Vielleicht hast Du Angst, nicht weit genug zu kommen. Vielleicht denkst Du, Du würdest scheitern und müsstest dann für immer mit einer vernichtenden Schmach leben. Dich für immer schämen vor Dir und den Anderen, die Dir ja schon von vornherein gesagt haben, dass es Unsinn sei, was Du da vor hast, dass Dein Leben, wie es jetzt ist, doch sicher und absolut akzeptabel wäre – bleib doch‘ einfach an diesem Schreibtisch in diesem Büro sitzen, sagen sie, Du musst nur diese innere Stimme ausschalten, die nach Dir ruft, die Dich dahin führen will, wo Du mehr erleben, mehr bewegen, mehr Du selbst sein kannst.

Die Wahrheit ist: es ist bedeutungslos, wie weit Du kommst, wichtig ist nur, dass Du losgehst.

Gehe heute den ersten Schritt und Dein Herz, Dein Mund, Deine Arme und Deine Augen werden sich wieder öffnen – und mit ihnen neue Türen.

Gehe heute den ersten Schritt und das Leben wird Dir gehören.

Vielleicht ist die Zeit ja längst reif? Mehr dazu im neuen myMONK-Buch Wie man die richtigen Entscheidungen trifft. Und hast Du schon in den neuen myMONK-Podcast gehört? Hier gibt’s Folge 2 mit dem Thema: „Wie man den ersten Schritt macht“:

Alles weitere zum Podcast findest Du hier.

Photo: Brian Smithson