Teile diesen Beitrag "Forschung: 3 Gründe, warum Du Deiner Intuition vertrauen solltest"
Die Hochzeit steht bevor. Am nächsten Tag. Familie, Freunde, alle eingeladen. Alles geplant. Alles durchdacht. Und doch: Da ist irgendein ungutes Gefühl in ihrem Bauch, erst schwach, dann stärker und stärker … und es ist nicht die normale Angst. Sie will es verdrängen, legt sich ihre Gedanken zurecht – der Verlobte ist toll und behandelt sie gut, und wie sollte sie ihm und den anderen einen Rückzug erklären – doch die Gedanken liegen nur dünn wie Pergamentpapier auf dem inzwischen messerscharf stechenden Gefühl.
Oder ein neues Jobangebot. Super Gehalt. Super Aufgaben. Supergeil. Und doch: Irgendetwas ist da nicht so, wie es sein sollte, irgendetwas in seiner Magengegend drückt und klemmt, wenn er daran denkt, irgendwas passt einfach nicht … aber er wäre doch ein Idiot, das auszuschlagen … andererseits …
Situationen wie diese kennen wir wohl alle.
Was tun, wenn der Kopf entweder nichts weiß, auch nicht nach Stunden, Tagen, Wochen des Grübelns, oder wenn der Kopf etwas anderes sagt als der Bauch?
„Hör auf Dein Bauchgefühl“ heißt es dann oft.
Manchmal folgen wir diesem Rat dann und manchmal nicht. Dabei gibt es eine Menge guter Gründe, die inzwischen von Psychologen und Neurowissenschaftlern erforscht sind, warum wir im Zweifel wirklich auf unsere Intuition vertrauen sollten (und ihr zumindest immer zuhören).
Hier sind drei dieser Gründe:
1. Deine Intuition enthält all Deine Erfahrungen aus der Vergangenheit und alles, was Du aus ihnen gelernt hast
Intuition kommt nicht von außen, nicht von Gott oder dem Universum. Sie kommt von innen. Das macht sie nicht weniger wertvoll. Im Gegenteil.
Je mehr Erfahrungen Du in einem Bereich gesammelt hast, umso präziser werden die Ratschläge Deiner Intuition. Sie kennt Dich, Deine Bedürfnisse und Dein Leben besser als jeder Außenstehende. Zwar können auch die Ansichten anderer Menschen helfen – jedoch eher als Zusatzinformation, nicht als Basis für Deine Entscheidung. Am Ende weiß keiner so gut wie Du, was für Dich richtig ist.
2. Deine Intuition ist ein Netz aus Fakten und Gefühlen in Deinem Gehirn
Die Intuition verknüpft Deine Körper, Deine Gefühle und Deinen Geist und wie sie alles bisher Erlebte verdaut haben. Sie bündelt es, schafft eine Einheit, die einem Magneten gleich die Kompassnadel für die bestmögliche Entscheidung eicht. Dieses Netz aus Fakten und Emotionen fühlt man als belebend, aufgehend, befreiend, freudig nervös, wenn die Intuition „Ja!“ sagt. Und als schwächend, sich zusammenziehend, beklemmend oder voller dunkler Angst wenn sie „Nein!“ rät.
3. Deine Intuition verbindet Dich mit allen Nervenzellen in Deinem Körper
Die Schmetterlinge im Bauch oder das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, sind das Ergebnis von Millionen dort sitzender Nervenzellen. Das Gehirn arbeitet überwiegend im Unterbewusstsein und dieser unterbewusste Teil des Gehirns sendet Signale an die Nerven, um das bestimmte Gefühl hervorzurufen. Unsere Intuition speist sich aus weit mehr als den paar Prozent des Denkens und der Erinnerungen, auf die unser Verstand bewusst zugreifen kann. Bauch und Herz haben Gründe, die der Kopf nicht immer versteht. Hören wir auf sie, hören wir auf unser ganzes Wesen – nicht nur auf einen klein Teil des Hirns.
Wie Du Deine Intuition befragen kannst
Ich bin eigentlich ein Kopfmensch. Ich bedenke und zerdenke alles, kaue auf den Gedanken herum, bis gar nichts mehr geht. Es gab aber einen Punkt in meinem Leben, ab dem ich viel mehr auf mein Bauchgefühl hörte. Ratlos stand ich zu dieser Zeit vor einer großen Frage. Sollte ich in Leipzig mein unglückliches Leben und Studieren fortsetzen … oder das Studium abbrechen und den Neuanfang in einer anderen Stadt wagen, ohne jede Sicherheit, dort je wieder einen Studienplatz zu bekommen (mein Abi war nicht gerade herausragend)?
Ein paar Monate dachte ich darüber nach. Vor und zurück im Kopf, hin und her. Ohne Antwort. Dann suchte ich zum ersten Mal einen Coach auf. Er zeigte mir eine Übung, die ich noch heute nutze, zehn Jahre später, wenn sich der Weg vor mir gabelt. Sie geht so:
- Nimm einen Stift und mehrere Blätter Papier.
- Schreib jeder Deiner Möglichkeiten auf je ein Blatt Papier.
- Überlege, ob Dir noch weitere Möglichkeiten einfallen, ob es nicht statt zwei Optionen drei oder vier für Dich geben könnte.
- Leg die Blätter auf den Boden.
- Stell Dich auf eines dieser Blätter. Schließe Deine Augen. Stell Dir Dein Leben nach dieser Entscheidung möglichst genau vor. Dann konzentriere Dich auf das Gefühl, dass Du dabei hast. Wiederhole es mit dem zweiten / dritten / vierten Blatt.
- Vergleiche die Gefühle und entscheide Dich für die Option, die sich am besten anfühlt.
Seit ich auf mein Bauchgefühl zu hören begann, bin ich immer gut damit gefahren.
Und in den Tausenden von Mails, die ich von myMONK-Lesern bekommen habe, stand in keiner einzigen: „Hätte ich mal besser nicht auf meine Intuition vertraut“.
Wenn sich der Weg vor Dir gabelt und Du nicht weiter weißt, wird Dir das neue myMONK-Buch helfen: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft.
Photo: Nick Kenrick
Hallo Tim,
ich bin relativ neu hier bei mymonk.de. Mit diesem Thema hast Du ziemlich genau getroffen, was ich in 99,9% der Fälle, wenn es schwierige oder unangenehme Entscheidungen zu treffen galt, erlebt habe. Ich habe schlussendlich mein Bauchgefühl entscheiden lassen, was richtig für MICH ist.
Meine Frau kann das nicht immer nachvollziehen – aber ich habe selber auch akzeptiert, dass Sie es ja nicht muss, sondern ICH.
Allerdings muss meine Frau auch noch zu diesem Schluss kommen.
Kann Dir also nur zustimmen.
Gruß und weiter so
Christian
Hi Christian,
na dann erstmal herzlich willkommen hier!
Für Außenstehende ist das manchmal auch einfach schwierig mit den Bauchentscheidungen. Was man nicht verbalisieren kann, kann der andere eben oft nicht nachvollziehen.
Liebe Grüße Tim
Die Einleitung trifft es sehr gut – ich habe vor kurzem meine langjährige Beziehung beendet, weil das Bauchgefühl mit der Zeit immer stärker wurde, da ich es lange ignoriert und verdrängt habe.
Hey Lisa,
kannst Du’s Dir inzwischen erklären, woran das lag mit dem Bauchgefühl?
Liebe Grüße Tim
Hallo Tim,
da ich sehr rational denke und handle habe ich mir in Situationen, in denen ich von meinem Partner enttäuscht oder verletzt wurde immer eingeredet, dass der Grund nicht so schlimm ist und die negativen Gefühle verdrängt. Mit der Zeit habe ich mich aber immer mehr mitgeteilt. Nun wusste mein Partner wie ich mich in machen Situationen fühle, dennoch hat er meine Bedürfnisse zu wenig respektiert. Mit der Zeit ging es mir dann Gesunheitlich auch immer schlechter und so fasste ich meinen Mut zusammen und zog die Notbremse.
LG Lisa
Zwei Mal in den letzten zwei Wochen, ich schrieb Sachen in einen Test und besserte sie danach falsch aus, weil mein Kopf darauf beharrte, dass das nicht stimmen könne.
Hey Ash,
das kenn ich und ich hab schon oft gehört, dass es Leuten so geht (vielen im Studium damals). Ich hoffe, Du hast die Tests trotzdem bestanden.
Liebe Grüße
Tim
Das is noch garnich so lange her. Erst letztes Jahr. Mein Bauch schrie und zeterte, doch mein Kopf setzte sich durch und nun hab ich den Schlamassel. Ich bin todunglücklich mit meiner Entscheidung, kann sie aber auch nicht mehr so schnell rückgängig machen. Seid dem tröste ich mich mit der Erkenntnis, das ich etwas daraus lernen kann.
Hey Monique,
ja, draus lernen kannst Du da sicher draus, und das ist doch immerhin etwas. Magst Du andeuten, worum es bei dieser Entscheidung geht, die Dich nun so unglücklich macht?
Liebe Grüße, Tim
Ich hab mich für den falschen Job entschieden, nur weil ich aus meinem alten so schnell wie möglich raus wollte. Mein Kopf sagte“Fast alle deine Freundinen haben was besseres gefunden und sind glücklich. Du musst jetzt auch, sonst ist die Chance weg.“ Panik und Ungeduld lässt grüßen. Mein Bauch fand das garnicht toll. Nun ja, jetzt muss ich erstmal da durch. Doch ich hab mir geschworen nur noch auf mein Bauchgefühl zu hören. Hab jetzt auch angefangen Schritte in die Richtung zu gehen die mir Spaß machen. Manchmal häng ich noch durch, aber ich verliere nicht den Mut und dank deiner Website klappt das auch sehr gut.
Hallo Tim,
ich habe meine Intuition auch schon öfter ignoriert. Und tue es eigentlich immer noch. Ich bin gelernte Krankenschwester und liebe diesen Beruf eigentlich auch. Es ist wie eine Berufung für mich, ich hatte Spaß daran. Leider hat mich die Arbeit, oder eher die Situtation, im wahrsten Sinne des Wortes krank gemacht. Ich hatte permanent Magenschmerzen, Angstattacken, hab extrem Gewicht verloren, und schlussendlich die Reissleine gezogen.
Ich hab mich in ein Studium geflüchtet nur um aus der Klinik zu entkommen. Denn so ganz ohne „Arbeit“ gehts ja dann auch nicht. In der Zwischenzeit gehts mir gesundheitlich endlich wieder gut, allerdings hadere ich mit meinem Studium, da es doch nich so ganz das ist, was ich machen wollte. In zwei Semstern ist es (hoffentlich)regulär abgeschlossen, daher kommt abbrechen dann doch auch nicht mehr in Frage. Mein Gefühl sagt mir: Wenn das Praxissemester nicht reinhaut (interessentechnisch) , dass ich in den Jobs, die mir das Studium ermöglicht, nicht arbeiten werde.
Da immerhin vertraue ich jetzt meiner Intuition mal, und dieses Wissen baut mich dann doch irgendwie wieder auf 😀
In Zukunft werde ich mal deinen Vorschlag zur „Wegfindung“ ausprobieren, kann ja nicht angehn, dass ich immer viel zu lange auf meinen Kopf höre. 😀
Achja und bei der Gelegenheit: Vielen Dank für die tollen Beiträge, die du verfasst. Ich verfolge sie immer gern und finde viel nützliches darin 🙂
Liebe Grüße
Jennifer
Hey Jennifer,
Dankeschön!
Ich finde das gut, dass Du in Zukunft noch mehr auf Deine Intuition hören möchtest. Nur eini Gedanke von mir: ein abgeschlossenes Studium ist immer eine gute Sache, das hilft einem zum Teil auf verquere Weise an ganz anderer Stelle im Leben. 🙂 Insofern brauchst Du diese Zeit keinesfalls bereuen, denke ich.
Liebe Grüße
Tim
Lieber Tim,
ich habe vor Jahren die Erfahrung gemacht, dass man nur mit Intuition (Bauchgefühl) und Integrität (Wahrheit) ein Leben im Einklang, in Balance, mit innerer Freiheit und im SeelenFrieden erLeben kann.
Darauf zu vertrauen, EINS zu sein mit sich und nicht zu verZWEIfeln an den Aufgaben ist eine Gabe, die wir alle in uns tragen.
Wir dürfen diese Gabe ruhig nutzen, denn nur so werden wir wieder zu dem, was wir sind: unbegrenzte Energie, freie Seelen, inkarnierte Wesen, ein Selbst, immer und ewig.
Ich danke Dir, lieber Tim, für diese wunderbare Seite, für Deine Inspiration und Dein Sein.
Herzlichst Doris
Hi liebe Doris,
herzlichen Dank für Deine Wertschätzung.
Was rätst Du denn Menschen, die da erst am Anfang des Weges sind und sich noch sehr schwer tun damit, auf ihr Bauchgefühl zu hören?
Liebe Grüße Tim
Hi Tim,
Die Menschen müssen wieder lernen feinFühlig zu sein, sensibel für ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche und Ziele. Mir hat es geholfen in die Stille in der Natur zu gehen. Ich habe immer wieder versucht einfach nur still zu sein und habe in mich hineingehorcht. Wahrgenommen was da ist, was da kommen will. Nach einer längeren Übungszeit bekommt man Selbstvertrauen in sich und seine Gefühle und kann dann auf seine Intuition hören. Heute geht es blitzschnell und sehr selten ist es ein UmWeg, den ich mit einer Entscheidung gehe. Denn es gibt keine falsche Entscheidung. Alles was mit BewusstSein wahrgenommen wird, führt dich weiter. SelbstVertrauen in die eigenen Gefühle zu haben, ist der 1. Schritt zur Intuition. Der 2. Schritt ist, Mut zu haben Dinge zu tun, oder sich in Situationen einzulassen. Denn wir werden geführt, getragen und geliebt, immer.
Herzlichst Doris
Dankeschön Doris!
Das passt ja hervorragend zum Text von neulich über die Stille (https://mymonk.de/wichtige-stille/).
Ich könnte mir vorstellen, dass man zunächst mit unwichtigeren Entscheidungen den Mut aufbauen kann (Auf welches Essen hab ich heute wirklich Lust? Was will ich am Wochenende unternehmen?) bevor wir uns bei den Lebensentscheidungen darauf verlassen können.
Wenn ich nicht drauf höre, fahr ich immer ein..
Hi Nikie,
Du „fährst ein“? Wohin denn?
Liebe Grüße
Tim
Danke für deine Zeilen!
Ich lese deine Beiträge immer sehr, sehr gerne und jeder einzelne enthält sehr viel Wahrheit.
Ja, hätte ich immer auf meine Intuition gehört…. dann wären mir einige dieser sogenannten „Lernprozesse“ erspart geblieben. Aber zumindest ist es gut zu wissen, dass diese leise Stimme IMMER recht hatte.
Es gehört für mich viel innere Stärke, Vertrauen und noch mehr Mut dazu, dieser Stimme auch Gehör zu geben. Das ist leider nicht immer so leicht. Respekt vor allen, die das für sich praktizieren. Doch das Leben führt einen sowieso über die Zeit und Erfahrungen dazu, mehr „hinzuhören“. Ich glaube, ich habe gelernt, meinem Bauchgefühl zu vertrauen. Gottseidank!
Hey Ursula,
Danke für Deinen Kommentar!
Kennst Du Leute, die auch im „fortgeschrittenen Alter“ darauf beharren, nicht auf ihre Intuition zu hören? Ich würde ja gern daran glauben, dass ich das zwangsläufig einstellt, irgendwann … befürchte aber, dass es gar nicht so wenige gibt, die bis zum Schluss nur „nach Kopf“ entscheiden.
Liebe Grüße Tim
Och, ich hab öfter nicht auf meine Intuition gehört, z.B. in der Schule Latein wählen statt Spanisch – und Latein dann nach 6 Monaten wieder abwählen, nicht direkt ins Ausland gehen nach dem Abi sondern auf Anraten sofort eine kaufmännische Ausbildung anhängen, durch die ich mich buchstäblich durchgebissen habe, weil mein Französischniveau um einiges schlechter war als das der anderen in meiner Klasse, in einer langen Beziehung bleiben und kämpfen und kämpfen, obwohl wir schon lange nicht mehr in die gleiche Richtung schauten… es gibt sicher noch andere Momente. Und wenigstens hatten sie alle etwas Gutes: den Lerneffekt!! 🙂 Besser spät als nie… und meine Intuition dankt es mir jetzt, denn ich höre viel öfter auf sie 🙂
Hey Susi,
Danke für Deine Offenheit – das ist eine beeindruckende kleine Liste, die wohl die meisten von uns nachvollziehen können. In unserer westlichen Welt wird eben oft der Kopf betont, und dann hat man den Salat. Schön, dass auch Du es als Schulung für Deine Intuition und Dein Vertrauen in sie siehst, ich glaube, genau darum geht’s.
Liebe Grüße
Tim
Eine tolle Übung, die ich auch schon kannte. Sollte ich mal wieder anwenden.
Ich hab das letzte Mal auf mein Herz (das gefällt mir besser als das Bauchgefühl gehört), als ich meine Selbstständigkeit Ende letzten Jahres aufgegeben habe. Mein ganzer Körper hat diese Entscheidung mit einem ungeheuren Gefühl der Leichtigkeit aufgenommen. Und ich habe es nicht bereut. Nachdem ich losgelassen habe, sind so viele guten Sachen passiert.
Eine Frage, die man sich auch noch stellen kann, ist: wie fühlen sich die unterschiedlichen Wege an? Leicht oder schwer?
Hi Birgit,
Fühlt sich der richtige Weg denn leicht an, immer, oder schwer? Ich bin mir da nicht so sicher.
Liebe Grüße
Tim
Ich kämpfe seit fast 2 Jahren damit zu entscheiden mein Studium abzubrechen (lange Geschichte). Da ich auch arbeite sage ich mir immer, dass ich ja keinen Stress habe mit der Entscheidung, doch langsam gehe ich auf die 30 zu und denke an Familienplanung. Mittlerweile denke ich schon mehr an Kinder als ans studieren. Ich probier das mit den Zetteln mal aus, vl hilft es mir weiter 🙂
Hey Barbara,
wie lange dauert Dein Studium denn noch ungefähr? Also wenn das Ende in Sicht ist, würde ich es vermutlich eher durchziehen (trotz Unlust) … ansonsten wäre eine klare Entscheidung schon ganz gut für Dich, denke ich – ich kenn das, wie einen so etwas über die Zeit belasten kann.
Liebe Grüße Tim
Lieber Tim,
Danke für diesen tollen Artikel!
Wie die anderen Kommentare zeigen, scheint es ja wirklich vielen von uns so zu gehen, dass wir uns nicht trauen auf unser Bauchgefühl zu hören (und dann leider oft die negativen Konsequenzen tragen müssen).
Gerade „wir“ Kopfmenschen brauchen ja immer die angeblich logischen Gründe. 🙂
Hierzu habe ich vor kurzem das großartige Buch „Bauchentscheidungen: Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition“ gelesen und kann es nur jedem empfehlen!!!
Mehr dazu auch auf: http://erfolgreich-projekte-leiten.de/bauchentscheidungen-intuition/
Viele Grüße und gute Bauchentscheidungen!
Fabian
Hallo Tim! Leider kann ich nur von der anderen Perspektive her sprechen, ich bin absoluter „Bauchmensch“ und kann überhaupt nicht anders, als dem Gefühl zu folgen. Was nicht selten zu „unüberlegten“ und „vorschnellen“ Handlungen führt, wo es manchmal „besser“ gewesen wäre, rationaler du denken bzw. handeln. In setze das deswegen mal in Gänsefüßchen, denn wäre es wirklich „besser“? Und ist eine Handlung zwangsläufig unreflektiert, wenn man auf sein Bauchgefühl hört? 😉 Die Übung werde ich mal machen, ist aktuell angebracht und funktioniert ja wahrscheinlich auch andersrum. Erstmal alles gedanklich ausmalen. Um dann doch der Intuition zu folgen, denn meistens hat man sich tief in seinem Innersten schon längst entschieden…
P.S. Stört dich der Nick „MyMonkey“? War auch so eine Eingebung… 😉
Hey Tim,
dieser Artikel kommt mir wie gerufen.
Ich bin mit meiner aktuellen Arbeit nicht zu frieden und wie es eben sein soll, war ich gestern auf dem Weg nach Hause, als ich vor unserem Eingang jemanden warten gesehen hab. Als ich vom Fahrrad abstieg erklärte er mir, dass er in meinem Haus jemanden etwas liefern möchte. Ich half ihm hochtragen und anschließend kamen wir ins Gespräch. Er fragte ob ich nicht Interesse an einem Job habe – und jetzt kommt die Pointe – auch wenn die Gehaltsaussichten nicht dem entsprechen was ich aktuell verdiene, habe ich so ein gutes Gefühl so überwältigend, so strahlend, dass ich mir fast ganz sicher bin, dass ich dem Angebot zustimmen werde.
Am Wochenende treffen wir uns nochmal um ein wenig ins Detail zu gehen, obwohl wir uns auch gestern schon spontan über 60 Minuten unterhielten im Kofferraum an der Straße sitzend.
Ich werde nach dem Wochenende berichten, wenn ihr möchtet! (:
Gruß
eM
Hallo Tim,
ich lese schon länger auf deiner Seite und finde vieles treffend und auf den Punkt gebracht.
Erst im Herbst hat mir meine Intuition wahrscheinlich das Leben, oder zumindest meine Gesundheit gerettet. Ich war auf dem Weg zum wöchentlichen Seminar auf der Autobahn unterwegs und es baute sich zusehendst ein Scheiß-Gefühl auf, dass was nicht in Ordnung ist. Das Auto hat sich auch ganz subtil etwas schwammig angefühlt. Ich fahre erst seit 2 Jahren Auto und muss sagen, dass hier eigentlich keine Erfahrung in dem Sinne mit im Spiel sein konnte, weil ich mit Autos schlicht keine Erfahrung habe xD. Auf jeden Fall bin ich gleich von der Autobahn runter und in die Werkstatt. Nach einer Testfahrt von einem Arbeiter dort und ein bisschen gucken auf der Bühne meinte er, er kann nichts feststellen. Ich wollte aber mit dem Auto so nicht die restlichen 100 km fahren. Ein anderer Arbeiter prüfte noch mal das Auto und die Achsen, meinte, naja die Radaufhängung is a weng verschlissen, aber bis zum Frühling kannst du noch fahren, aber da ich nicht weg wollte hat er eine Stange genommen und noch mal an der Radaufhängung rumgeheblt „Oh die hat ja doch schon gewaltig spiel..“ In der nächsten schärferen Kurve hätte ich ein Vorderrad verloren.
Nur eins der vielen Beispiele wo Erfahrung nicht unbedingt die Intuition ausmacht. Ich glaube, dass die Intuition trotzdem auf ein weit größeres unbewusstes Wissen zugreifen kann, was vielleicht nicht auf Gott oder das Universum zurückzuführen ist, aber eben nicht nur auf unsere persönliche Erfahrung.
Grüße
Annabell
Hey:-) Sich auf das Bauchgefühl zu verlassen und das zu lernen (denn manchmal sind wir noch zu extern gesteuert) ist eine sichere Methode zufrieden zu sein und richtige Entscheidungen zu treffen, die einen langfristig glücklich machen werden.
Sobald ich etwas zwickt, mache ich mich gedanklich auf die Suche nach dem „Fehler“. Ich lege zwar keine Blätter auf den Boden (die Idee ist toll, allerdings produziere ich bereits genug Schmierblätter;-); dennoch nehme ich mir Zeit und überdenke Alternativen und entscheide mit einem guten Gefühl im Bauch.
Eine kleine Geschichte aus meinem Leben:
Ich hatte einen festen Job und musste mir um meine Zukunft keine Sorgen machen. Klar, da war auch Silber, Eisen und Steine die glänzten, aber Hey; Gold steht mir nicht. Alles passte irgendwie.
Irgendwie, halt.
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich bereits nebenberuflich als Personal Fitness Trainer und Ernährungsberater und spürte, dass da mehr möglich ist. Problem: zu den Zeiten wo ich Termine wahrnehmen könnte, war Peaktime im Studio. Abends frei als Trainer in einem Fitness-Studio? Unvorstellbar.
Immer mehr entstand der Wunsch vormittags zu arbeiten, 20 Stunden um „mein Geschäft“ oder besser meinem Wunsch als Personal Fitness Trainer erfolgreich Menschen zu helfen deren Wünsche zu verwirklichen.
Der Wunsch wurde stärker. Nun konnte ich nicht einfach den Job kündigen, geschweigedenn als Trainer nur vormittags. Bewirbt man sich in diesem Bereich für eine 1/2 Stelle, mit dem Wunsch ausschließlich vormittags eingesetzt zu werden; spar Dir das Papier, die Zeit, das Vorstellungsgespräch.
Somit musste eine andere Lösung her. Irgendein ein anderer Job. Allerdings gestaltete sich das gar nicht so einfach. Jobs gibt es schon eine ganze Menge, aber sobald man sich auf vormittags in der Woche beschränkt, ist man für 99% der Arbeitgeber nicht flexibel genug. Ich weiß, allerdings hatte ich meinen Plan.
Ich schrieb einen Aufruf bei Facebook, dass ich einen Job suche, der zu mir passt. Und Zack, meldete sich eine Freundin, die einen Bekannten hat, der jemanden kennt, der jemanden sucht.
Einige Tage später hatte ich ein Vorstellungsgespräch in einem Restaurant als Küchenhilfe, Mo-Fr 9-13. Für uns war alles klar, der Steuerberater musste das okay geben, das weitere Ausgaben möglich sind, also hatte ich noch keine feste Zusage.
Am selben Tag führte ich noch ein Gespräch mit meinen Vorgesetzten, dass ich unzufrieden mit der Situation bin und etwas verändern muss, damit ich glücklich bin. Zack – und ich unterschrieb einen Aufhebungsvertag zum Ende des Monat (in 5 Tagen).
Dumm? Fahrlässig? Unüberlegt? Den einen Job gekündigt, noch keine Zusage für den anderen. Aus der rein logischen Sicht wohl wahr. Aus der Sicht meiner Körpermitte völlig okay.
Happy End/Zusage am Montag. 2 Tage später startete ich in ein „neues Leben“ und bin damit mehr als zufrieden. Entschieden habe ich nicht rational, federführend war hier das Gefühl im Bauch und Regie führte das Herz . . .
Nein Tim. Das ist nur der Reim, den sich Wissenschaftler machen. Und die sind in ihrer Funktion als solche auch hauptsächlich Kopfmenschen. In deren Welt ist die Grenze des Kombinierbaren und Messbaren eben die Nervenzelle. Und diese muss dann als Ursache und einziger Informationsspeicher dienen.
Jahrtausende alte Weisheiten hingegen besagen, dass alles körperliche, ob Gehirn oder Nerven, nur Werkzeuge sind. Klar sind diese nach Bedarf konditioniert und so auch mit unterschiedlicher Funktion auch lokal unterschiedlich beansprucht.
Doch die Information und auch die dynamischen Muster leben und agieren demnach in der Energiehülle, die uns durchdringt und die somit natürlich auch in Körperzellen leben. Ein Übergang zwischen Körper und Energiehülle wird in den Meridianen, in Akkupressurpunkten und insgesamt im Lymphsystem gesehen. Psychische Blockaden sind auch hier angesiedelt, obgleich wir diese auch mit Gedankenenergie erreichen können.
Nun ist aber unsere Energiehülle in ihrer Feinheit zwar von Wissenschaftlern kaum auszumachen, doch eben sehr wohl mit dem Universum in Verbindung stehend. Und energetisch ist alles lange da, bevor es endlich eine Nervenzelle beeinflusst.
Einzig unser Kopf mischt sich lärmend ein, fährt seine Programme auf begrenzten Daten ab, und verhindert mit seinen groben Energiewellen den Informationsstrom der Intuition, die Überlieferungen gemäss als feine Energiewellen gesehen werden können. Obgleich es in dieser Feinheit keine Distanz gibt. Die Welleninformation ist gleichzeitig überall.
Wir müssen dies nicht glauben. Doch ich glaube es den Wissenschaftlern auch nicht, dass sie sich mit ihren Reimen selbst allzu sicher sind. Ihre Ergebnisse sind für mich eben wie der Output eines Computerprogrammes, das auf sehr begrenzten Daten arbeitet.
Die Anwendbarkeit der Intuition hängt natürlich von unserer Wahrnehmung ab. Und die erreichen wir nur wenn die Gedanken still genug werden. Gleichwohl dürfen wir zukünftig alle mit erhöhter Wahrnehmung rechnen, wenn wir sie einladen.
Wie anders könnte ich es erklären, dieses wohlige Gefühl in der Magengegend gestern. Mitten in Polen mit einer Panne. Stunden des wartens abseits der Werkstatt. Angewiesen auf Menschen, deren Sprache ich nicht kenne. Das Gefühl war anhaltend eher neutral. Bis sich nach fünf Stunden was löste. Und siehe da. Nach 10 Minuten wurden wir abgeholt. Die Einspritzpumpe war ausgetauscht, wozu auch der Motor nach unten musste.
Und es war dann Samstag Abend. Gerade noch gut, um ohne Übernachtung anzukommen. Zweifel zum Preis ohne Rechnung? Jaja der Kopf. Doch die Intuition zumindest neutral. Und erste Info sagte es dann auch: sei dankbar und zufrieden mit diesen Polen.
[…] Mehr dazu unter 3 Gründe, warum Du Deiner Intuition vertrauen solltest. Übungen, die Dich aus dem von verzwirbelten Grübeleien mürben Kopf holen, findest Du hier, hier […]
Ganz so einfach ist es ja trotzdem nicht immer, die Intuition überhaupt zu erkennen. Eine Rolle spielen wohl „Bauchgefühl“ und „Zerdenken“. Oft haben wir keine Lust zu etwas und das fühlt sich auch nicht freudig an. Obgleich das zu einem Schritt, der uns weiterbringt zu einem intuitiv ausgemachten Ziel. So gehören eben Zweifel an unserer Wahrnehmung auch dazu.
Wird die Entscheidung trotz allem Bauchgefühl eher schwierig, gehe ich oft gezielt in mich, um auf etwas zu warten, egal was kommt. Meistens kommt dann ein Impuls. Und ich bin immer gut damit gefahren, mich spontan zu entscheiden und dem Zerdenken keine Aufmerksamkeit und Zeit mehr zu geben.
Ich habe schon immer auf meine Intuition gehört und kann mich bis heute auf sie verlassen. Die letzte Intuitive Entscheidung kam im März 2016. Ich hatte einfach zu viel negatives erlebt. Erst Freundin mit Kind weg und dann kotzt mich mein Arbeitgeber auch noch an . Also habe ich die Entscheidung getroffen, einen Neuanfang zu starten. Ich suchte mir eine Stadt am Meer aus , da ich schon immer am Meer wohnen wollte. Dann habe ich mir dort einen neuen Arbeitgeber gesucht, was sehr schnell ging und siehe da , ab September lebe ich dann dort .
Ich denke jeder sollte auf seine Intuition hören, denn sie täuscht dich nicht.
Hallo Tim,
ich habe vor gut zwei Monaten tatsächlich zum ersten Mal meine Intuition meinem Kopf vorgezogen.
Ich bin mit meinen Mann für eine Woche in Urlaub gefahren. Obwohl wir finanziell nicht so super dastanden. Obwohl wir Ende des Jahres unser erstes Kind in Armen halten werden. Wochenlang hab ich gezögert, Kontozu- und Abgänge errechnet, immer wieder gesagt, was wenn uns das Geld nicht reicht, ein Baby zu versorgen? Wochenlang hat mein Mann gegengerechnet: und ob es reichen wird. Ich fand nur Gegenargumente: und wenn was kaputt geht bis dahin? Was mit dem Auto ist? Wir dann keine Rücklagen haben? Es wurde immer anstrengender, seine Überzeugungsversuche immer mehr, er immer enttäuschter. Dann kam mein Bauch ins Spiel und sagte: scheiß drauf. Euer letzter gemeinsamer Urlaub zu zweit. Du wirst es bereuen wenn du nicht gehst.
Und das habe ich ganz plötzlich gedacht und genauso plötzlich gesagt, ohne nachzudenken. Einfach so. Und wir haben es gemacht. Mein Kopf wollte sich immer wieder einschalten, es war schwer ihn zu ignorieren. Ich bin dabei geblieben.
Ich habe es nie bereut, bis heute nicht. Und es ist noch genügend Geld da.
Meine Lektion? Öfter mal scheiß drauf sagen und einfach machen!
Bei einer Wohnungsentscheidung. Die Wohnung war richtig cool. Die Lage perfekt. Meine Katzen erlaubt. Bis auf die Info, dass nebenan eine 8er-WG ist. Mir war richtig über nach der Besichtigung. Ich wollte es wegreden, dass es wegen den Nachbarn sei. Ich brauchte dringend eine Wohnung, hatte nur wenig Optionen. Ich hab sie genommen… Und schon 3 Monate später wusste ich, dass ich so schnell wie möglich wieder dort raus muss.
Ich hätte mir einiges an Leid erspart, hätte ich auf meinen Bauch gehört, der mir selten so deutliche Rückmeldung gegeben hat, wie damals. Mein Kopf hatte viele gute Argumente, die Wohnung zu nehmen, doch mein Bauch wusste es von Anfang an besser. Seitdem räume ich meiner Intuition mehr Mitentscheidung ein… 😉
[…] (Siehe 3 Gründe, warum Du Deiner Intuition vertrauen solltest.) […]
Eine Frage habe ich noch: Was ist an den Aussagen 1., 2., 3. wissenschaftlich? Worauf begründen sich diese Annahmen? Und wenn es keine wissenschaftliche Begründung gibt, nur Wahrnehmungen, warum nennt man nicht die Quelle, in der sich die Wahrnehmungen bestätigen: die Überlieferungen aus alten Zeiten.
Ein wundervoller Beitrag, vielen Dank. Ich habe in meiner letzten Beziehung nicht auf meine Intuition gehört. Immer wenn ich bei meinem Freund war, wir hatten eine Fernbeziehung, hatte ich ein komisches Gefühl. Ich liebte ihn, war froh bei ihm zu sein und fühlte mich bei ihm zuhause. Aber dieses unbeschreibliche Gefühl ließ mich grüblen. Am Ende hat er per SMS Schluss gemacht und war auch nicht treu. Ich hab das alles gespürt, wollte es nur nicht wahr haben. Jetzt bin ich froh, solch einen Menschen, der mich nie wert geschätzt hat, los zu sein. Er War ein Narzist und ich nur sein Spielzeug. Seitdem höre ich immer auf meinen Bauch und es tut soooo gut👍🍀😊
Hallo Tm,
soll (kann) morgen einen neuen Arbeitsvertrag unterschreiben; mein Kopf sagt: du musst ; mein Bauch (Intuition) sagt: das ist schlecht für dich!
Was soll ich tun?
Wenn ich auf meine Intuition höre muss ich mich arbeitslos melden.
Würde mich gern selbstständig machen habe aber kein Geld!
Alle sagen: du bist noch so jung du hast noch so viele Möglichkeiten.
Ich fühle mich lebendig begraben!
Habe gerade erst einen Job hingeschmissen weil meine Arbeitgeber mich gemobbt haben!
Wohne bei meinen Eltern….
Ziemlich festgefahren das alles….
Ich lese oft deinen Blog und vieles hat mir schon geholfen! Das hier lässt mich aber stutzen!
Vll. kannst du mir irgendwie helfen?
Grüße aus dem Spessart
Hannah
Der Artikel hat mir sehr gefallen, danke schön. Ich versuche es kurz zu machen:
vor zwei Jahren habe ich mich im Internet verliebt, mit 46. Er war ein Betrüber, ein Scammer. Ein erfahrener und abgebrühter Liebesbetrüger, sagte man mir später im Forum. Von Beginn an hatte ich Zweifel, googelte, informierte mich über das Thema. Auf der anderen Seite war ich sehr schnell, sehr verliebt. Wir schrieben tage- und nächtelang. Ich war bedürftig, innerlich ausgehungert. Ich schickte ich ihm Geld, nahm ich den ersten Kredit auf. Ich erzählte es niemandem, da ich wusste, wie jemand mit „normalem“ Verstand reagiert hätte. Ich zappelte in seinem Netz. Nach einigen Monaten machte mein Exfreund so massiv Druck, dass ich mich in einem Forum für Liebesbetrug anmeldete. Ich sah Fotos von dem Mann, hatte den Beweis. Ich erstattete Anzeige und stand unter Schock.
Durch einen Klinikaufent konnte ich mich langsam stabilisieren und mir bewusst machen, wie so etwas passieren konnte. Es zog sich durch mein ganzes Leben, dieses Nichtvertrauen in meine eigene Intuition. Der Liebesbetrug war nur die Krönung. Ich rannte durchs Leben und vor mir selbst weg. Vor meiner eigenen Stimme, der eigenen inneren Wahrheit.
Warum gibt es keine Bücher ???😢
‚Dabei gibt es eine Menge guter Gründe, die inzwischen von Psychologen und Neurowissenschaftlern erforscht sind, warum wir im Zweifel wirklich auf unsere Intuition vertrauen sollten‘
Eine Quelle zu ‚diesen gut erforschten Gründen‘ wäre schön (der Link zu http://www.psychologytoday.com ist ja ebenso eher eine Meinung)
Forschung im Titel vermittelt mir auch, dass es im folgenden etwas wissenschaftlicher zugehen sollte als es dann am Ende passiert 😉
Das man in Entscheidungen wo es um Gefühle geht (z.B. Partnerwahl) der Bauch eine wichtige Rolle spielt, stellt glaube ich niemand in Frage. Aber deswegen immer danach zu entscheiden wie ‚ich mich gerade‘ fühle lässt dem Verstand nicht den Platz den er verdient.
Hier nochmal eine Betrachtung der anderen Seite:
http://scottberkun.com/2012/trust-your-gut/
Und ich weiß, dass ich damit der erdrückenden Beweislast, der 1000 Zuschriften nur wenig entgegenzusetzen habe (aber vielleicht spielt hier auch die ‚Grundmenge‘ des Empfängerkreises eine Rolle), trotzdem noch:
Ich versuche immer auf meinen Verstand zu hören und habe noch zu einer wichtigen Entscheidung gehört: ‚Ach hätte ich mal nicht auf meinen Verstand gehört‘
Was ist, wenn ich ein ängstliches Bauchgefühl habe, das sich auf Erfahrungen gründet, die ich mal gemacht habe, ich aber aus diesen Erfahrungen herausgewachsen bin? Ist das dann nicht der alte Zustand, der mich nicht mehr angemessen berät? Denn neue Erfahrungen habe ich nach vollzogenem Entwicklungsschritt noch nicht.
Hey.
Eine Sache in dem Text wirft bei mir aber Fragen auf.
Dort steht, dass die Intuition auf allen Erfahrungen etc beruht.
Aber man kann ja auch neue machen. Und wenn man immer nur in der selben Komfortzone bleibt.. was bringt das?
Ich zwinge mich im Moment, immer wieder auch Entscheidungen zu fällen, die nicht ganz ohne Bauchgrummeln sind.
Mutig sein, Neues zulassen.
Wenn man immer nur aufgrund alter Erfahrungen handelt, entwickelt man sich meiner Meinung nach nicht weiter.
Und was ist, wenn man auf allen Entscheidungsblättern steht und sie einem alle Magenschmerzen verursachen. Man muss doch dann auch mal sagen „okay, aber rational gesehen ist das nur Angst die du hast“.
Oder?
Ist es nicht sehr schwer, zwischen Kopf- und Bauchgefühl zu unterscheiden? Bestes Beispiel ist die Angst, die sich im Kopf bildet und für ein schlechtes Bauchgefühl sorgt. Hätte ich dann immer auf den Bauch gehört, wäre mir manches entgangen, was sich im Nachhinein als – wider Erwarten – positiv herausgestellt hat.
Das ist außerdem auch so eine Sache: Höre ich auf mein Bauchgefühl und die Dinge entwickeln sich gut, sage ich mir anschließend, dass ich eben intuitiv richtig gehandelt habe. Zu den meisten Problemen gibt es aber verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Bei allen Entscheidungen, die ich nicht treffe, kann ich ja im Nachhinein gar nicht beurteilen, ob sie besser oder schlechter gewesen wären als die getroffene. Ich weiß also doch gar nicht, wie sich alles entwickelt hätte, wenn ich statt auf den Bauch auf meinen Kopf gehört hätte. Vielleicht auch gut, oder noch besser…?
Ein schöner Beitrag, interessant! Der Beitrag von Daniel Kahneman in seinem Buch „fast thinking, slow thinking“ ist zwar etwas ambivalent aber auch dadurch sehr anregend.
lg
Daniel