Man sagt, die Welt ist klein. Aber sie könnte noch kleiner sein. Zum Beispiel, wenn nur 100 Menschen leben würden – ein echtes Dorf also.
Wenn es nur 100 Menschen gäbe, wären 50 Frauen und 50 Männer.
26 Kinder und nur acht älter als 65.
60 Asiaten, 15 Afrikaner, 14 Amerikaner und elf Personen Europäer.
Nur fünf würden Englisch sprechen, fünf Spanisch, zwölf Chinesisch und der Rest andere Sprachen.
83 könnten lesen.
77 hätten ein Dach überm Kopf.
87 hätten Zugang zu sauberem Wasser.
75 hätten ein Handy.
30 hätten Zugang zum Internet (und 0 würden myMONK lesen, das muss man sich mal vorstellen).
15 wären unterernährt, 1 würde an Hunger sterben und 21 wären übergewichtig.
33 wären Christen, 22 Moslems, 14 Hindus, 6 Buddhisten, 6 hätten eine andere Religion und 12 wären Atheisten.
51 würden in städtischen Regionen leben.
6 Menschen würden 60% des Geldes besitzen.
8 Menschen hätten überhaupt Ersparnisse.
1 Mensch würde pro Jahr sterben, 2 würden geboren werden.
80 müssten Angst um ihr Leben haben durch Bomben, Schüsse, Landminen oder Vergewaltigung und Entführung durch bewaffnete Gruppierungen.
Wenn ich manches davon so lese, sehe ich: Geht ja doch nicht allen anderen besser als mir, wie ich manchmal meine. Wie in dem Spruch: „Ich weinte, dass ich keine Schuhe hatte. Bis ich einen sah, der keine Beine hatte.“
Das heißt nicht, dass unsere Probleme unwichtig oder harmlos. Wir haben ein Recht darauf, auch traurig zu sein oder wütend oder verzweifelt, auch mit Beinen und mit Strom und mit Dach überm Kopf, denke ich.
Aber es hilft doch, die Dinge für uns einzuordnen, wenn wir ab und zu einen Schritt zurücktreten.
Siehe auch: Wie Dankbarkeit Dein Hirn verändert – und dauerhaft glücklicher macht. Und noch eine andere Statistik: Die 10 Berufe mit den meisten Psychopathen.
Photo: Thirdblade Photography
Schöner Artikel,
der mir vor Augen hält welch ein Glück ich habe, in einem Land geboren zu sein mit solch großen Möglichkeiten!
VG
Wenn man die großen Zahlen auf globaler Ebene herunterbricht auf das „Fassbare“, wie das hier gemacht wurde, dann bekommt man ein ganz anderes Gefühl für die Wirklichkeit, in der wir Menschen leben.
Ich finde vor allem deine Zusammenfassung am Schluss, setzt das alles echt gut in Relation. Denn was wir glaube ich in der Tat alle zu schnell über den Schrecken in den uns schlimme Nachrichten über das, was auf der Welt so passiert, versetzt, vergessen, ist, dass wir alle Probleme haben, welche uns natürlicherweise wichtig sind und auch am wichtigsten sein sollten!
Denn meistens sind es die einzigen Probleme an denen wir tatsächlich etwas ändern können. Und so traurig das ist, so macht es uns doch wenigstens handlungsfähig und holt uns aus der Opferrolle heraus, in welche uns die schrecklichen Nachrichten über die Geschehnisse auf der Welt meiner Ansicht nach zu oft versetzt und damit für viele schlechte Gefühle die wir täglich haben, verantwortlich ist.
Ich persönlich habe aus dem Grund meinen Nachrichtenkonsum extrem eingeschränkt, weil ich gemerkt habe, dass es mir damit besser geht. Es würde mich allerdings interessieren wie es euch gelingt euch selbst davon abzugrenzen um die Geschehnisse verfolgen zu können ohne in einen Strudel, von eben ’schlechten Gefühlen‘ (mir fehlt da ein besserer Ausdruck für), zu versinken. Freue mich über Anregung und Hilfe
Ein 100 Seelen zählendes Dorf
http://goo.gl/3QwnXD
Hmmm… Man sollte aber vielleicht dazu sagen, dass es eine heute heruntergebrochene Darstellung ist.
Wenn es immer nur 100 Menschen auf der Welt gegeben hätte, gäbe es vermutlich weder Handys noch Internet, Geld gäbe es sowieso nicht und ich glaube kaum, dass dann wirklich jemand an Hunger sterben würde. Auch würde es weder Bomben noch andere automatische Waffen geben (einzig Waffen, um Nahrung zu beschaffen). Und alle – wirklich alle – hätten ein Dach über dem Kopf. Und wenn alle auch nur den winzigsten Hauch an Empathie und Denkvermögen hätten (wovon ich mal ausgehe), dann würde auch niemand einen anderen töten wollen…
Einzig unsere unstillbare Gier nach mehr, macht unsere Welt zu dem was sie ist bzw. was da oben dargestellt wurde. Traurig.
Geht doch gar nicht um das. Man spricht ja nicht davon, wie es wäre, wenn wirklich nur hundert Menschen durch die Menschheitsgeschichte existieren würden. Man hat einfach die Statistiken aller Menschen genommen und diese auf 100 reduziert.
Sonst würde ja schon rein der Aspekt mit den Sprachen nicht aufgehen (100 Personen in einem Dorf und so viele verschiedene Sprachen?)
Es ist mir durchaus bewusst, dass es darum ging. Ich wollte nur mal einen anderen Blickwinkel in die Runde werfen. 😉