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Wie hast Du Deinen Mentor, Devalon Small Legs, einen Medizinmann der Blackfoot Nation aus Kanada, kennen gelernt? Was dachtest Du, als Du ihm zum ersten Mal gegenüberstandest – und wie hast Du Dich gefühlt?

„Hier bin ich daheim“. Das war mein erster Gedanke und mein Gefühl dabei.

Ich habe mich schon seit meiner Jugend mit spirituellen Dingen und gerade mit dem Schamanismus beschäftigt. Hatte auch vorher schon Helfer und Lehrer.

Eines Tage wurde ich von freunden gefragt ob ich nicht Lust hätte mit zu einer Schwitzhütte, die von einem Blackfoot Medizinmann geleitet wurde, mitzukommen.

Also brachen wir nach Thüringen auf (Devalon lebt mittlerweile in der Nähe von Gotha).

Irgendwie wusste ich in mir dass die Begegnung und die Erfahrung etwas besonderes sein würde.

Angekommen begrüßte er uns. Wir sahen uns an und er umarmte mich wie einen alten Bekannten. Ich  war baff und at home.  Spätestens als er sagte, come on we have much work. Tja auch „ Heimkehrer“ müssen erst mal Holz hacken, Steine sammeln,…..

Was ist die „reale Welt“ und was die „geistige Welt“?

Im Verständnis wie ich es lernen durfte ist die „reale“  Welt eben die Welt in der wir leben, also die alltägliche. Hier sind wir um zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und an unseren Lebensaufgaben zu basteln, die wir uns vor diesem Leben gewählt haben.

In der „geistigen“ Welt gibt es keine physischen Grenzen, hier gibt es weder Zeit noch Raum, hier ist alles, war alles und wird alles sein.

Und das gleichzeitig.

Hier halten sich die Seelen zwischen den Leben auf, zusammen mit den „ Großmüttern“ und „Großväter“ ( so bezeichne ich die Geistwesen mit Respekt).

Und hier ist auch das Gebiet der schamanisch Tätigen, hierhin reisen sie um sich Hilfe und Rat zu holen. Auch bekommt er hier einen klareren Blick auf die Probleme seines Klienten. Woran liegt es? Was kann derjenige ändern? Was braucht er?  ……

Hier kann er auch mit Seelenanteilen verhandeln die sich aufgrund traumatischer Ereignisse abgespalten haben. Und ohne diese Seelenanteile ist niemand ganz.

Auch kann er hier mit den Krafttieren und Lehrern in Verbindung treten um sich auszutauschen und zu lernen.

Manch einer ist auch in dieser geistigen Welt geblieben. Ein weiser Mensch hat mal gesagt „ Wüßte man wer alles in der geistigen Welt ist müsste man die meisten Irrenhäuser schließen.“  Diese Menschen sind nicht krank, sondern schlicht einfach weg.

Was ist die schamanische Arbeit? Und können wir alle sie erlernen – gibt es vielleicht eine kleine Übung, die man selbst ausprobieren kann?

Ein schamanisch Tätiger ist ein Wandler und Botschafter zwischen den Welten.

Persönlich nenne ich mich, aufgrund meines Hintergrundes, lieber Medizinmann. Schamanismus ist ja eher ein Überbegriff für diese Art Arbeit.

Jeder von uns hat den göttlichen Funken in sich.

Für mich steht am Anfang eher das Erleben und Spüren.

Was nutzt eine Technik wenn das Verständnis  des Ganzen nicht da ist.

Gerne empfehle ich in den Wald zu gehen, zu den Bäumen. Such Dir einen Baum aus der Dich „anspricht“, schau ihn dir an, lehne Dich an ihn. Lass Dir Zeit dabei. Wenn Dir danach ist umarme den Baum, spüre ihn, spüre seine Wärme, seine Rinde, seine Substanz, mit der Zeit wirst Du auch die Energie in ihm spüren. Lass Dich ruhig darauf ein. Sei offen für die Eindrücke. Wer weiß, vielleicht spricht er mit Dir.

Was macht ein Schamane gegen Liebeskummer?

Das kommt ganz auf ihn als Mensch an. Jeder ist anders gestrickt. Er steht auch nicht über solchen Gefühlen sondern lebt sie besonders intensiv. Ansonsten würde es im sehr schwer fallen andere Menschen zu verstehen die mit ihren Problemen zu ihm kommen.

Was hast Du von Deinem Mentor Devalon Small Legs gelernt?

Vor allem dass Humor und lachen besonders wichtig ist um Umgang mit anderen. Auch die Großmütter- und Väter lachen gerne und machen manchen Scherz mit uns.

Er lehrte mich das Verständnis für die Schwitzhütte und die Visionssuche, nicht nur die Technik. Er ist kein Mensch der über andere bestimmt. Er steht eher hilfreich zur Seite und gibt auch den Freiraum menschlich zu bleiben, inklusive „Fehler“.  Grundsätzlich sind diese ja zum lernen da.

Aber auch das Vermitteln der Achtsamkeit und des Respekts vor der Schöpfung, den Menschen und auch vor den Dingen die man tut sind ihm wichtig.

Genauso wie die Toleranz und das offen sein für anderes. Nicht das starre Verbleiben im Traditionellen sondern dass sich öffnen für andere und neues.

Von ihm habe ich die Einsicht dass jeder von uns seinen eigenen Weg hat und keiner besser oder schlechter als der andere ist. Einfach nur individuell eben.

Dass überzeugen und missionieren nichts bringt und eher respektlos ist. Lieber lebe ich meinen Weg vor und wenn jemand kommt und sich dafür interessiert leiste ich ihm Hilfe. Achte aber die Individualität des anderen. Bin sein Begleiter eines Wegstückes, möglicherweise auch eine gewisse Zeit sein Lehrer aber nicht die Antwort auf alle seine Fragen. Diese muss er schon selbst finden, ich kann nur helfen.

Wozu dient die „Visionssuche“, das Ritual der Initiation? Und welche Rolle spielst Du dabei, wenn ein Mensch mit dem Wunsch zu Dir kommt, eine Visionssuche durchzuführen?

In  der Vergangenheit schickten viele Stämme der Natives, nicht nur in Amerika, ihren pubertierenden Nachwuchs  in die  Wildnis. Nicht um sie das Überleben zu lehren, sondern ihnen die Gelegenheit zur Besinnung zu geben. Abgesondert von dem alltäglichen Leben, mit all seinen Ablenkungen, konnten die Heranwachsenden über sich nachdenken.

Etwa zu Themen wie :
Was will ich im Leben? Wo stehe ich gerade und wo will ich hin? Was hindert mich?

Gerade in der heutigen Zeit mit ihrer Schnelllebigkeit und ihren enormen Anforderungen an den Einzelnen fühlt man sich schnell mal überfordert und  fühlt sich etwas verloren und ohne Orientierung.

Die Visionssuche ist eine Möglichkeit wieder zu sich selbst zu finden, zu Erkennen und vielleicht auch Entscheidungen für sich zu treffen.

Gibt es eine „Grundangst“, eine tiefe Angst in jedem von uns, die allen anderen Ängsten zugrunde liegt?

Jeder von uns hat Ängste in sich. Jeder hat andere Gewichtungen dieser Ängste.

Wenn du nach einer Grundangst fragst, kann ich dir die Furcht vor dem Verlassen sein nennen. Die Angst ganz alleine zu sein, ohne Hilfe, ohne Halt.

So paradox es auch klingt, aber vor einer Angst braucht man sich nicht fürchten. Sie ist auch eine Chance sich selbst und seine Bedürfnisse kennen zu lernen. Lerne sie kennen, freunde dich mit ihr an und sie wird dir sagen was eventuell im Argen liegt und was du brauchst. Wenn du dich ihr stellst lehrt sie dich mit ihr umzugehen und zu wachsen. Gerade die Visionssuche ist hierfür eine sehr gute Möglichkeit.

Welche drei Dinge gehören zu den wichtigsten, die Dich Dein Großvater, ein Indianer, gelehrt hat?

Oh ich habe ihn leider nie kennen lernen dürfen. Bin also keiner von denen die damit werben können, dass sie ihr Vater oder Großvater
ausgebildet hat und in die großen Geheimnisse des Clans und der Familie eingeweiht hat.

Trotzdem hat er mich gelehrt dass es da eine Verbindung in der Familie gibt. Ein energetisches Band  dass die Lebenslinien verwebt und hilft seine Bestimmung zu finden.

Auch hat er mich gelehrt zu verschiedenen Welten zu gehören. Dies wurde mir immer mehr bewusst durch die Beschäftigung mit meiner Herkunft und meinen Leuten. Sei es die hiesige Linie oder auch die der Chickasaws.

Wie können die Leser Dich am besten kontaktieren?

Rauchwolken werden erfahrungsgemäß immer etwas hingeschmiert. Lesen sich so schlecht.

Daher bevorzuge ich die gute alte äh neumodische email: Info@ganz-sein-muenchen.de. Oder über das Kontaktmodul auf meiner Homepage www.ganz-sein-muenchen.de, oder per Trommel äh Telefon 0177-7290892.

Ich danke dir und bitte die Großmütter- und Väter um den Segen für dich und alle Leser.

Walk in beauty

Herzlichen Dank!