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Das wahre Wissen kommt immer aus dem Herzen.
– Leonardo da Vinci

Wie oft warten wir darauf, von unseren Mitmenschen Anerkennung und Bestätigung zu bekommen – für das, was wir sind und tun oder vorhaben … und wie oft halten wir uns damit selbst klein und durchschnittlich wie geklonte Gartenzwerge? Wir sollten besser nicht zu sehr auffallen, heißt es dann, vernünftig und immer nett sein, und unsere Pläne seien nichts als Hirngespinste.

Die Meinung der Anderen ist ein lausiger Kompass. Seine Nadel hängt in neun von zehn Fällen wie traurige Mundwinkel nach unten in Richtung Durchschnitt, Anpassung und Langeweile. Richten wir uns nach ihm, landen wir genau dort: wir tun, was alle tun, sagen, was alle sagen, leben, wie alle leben. Wir fürchten, zurückgewiesen zu werden, und weisen uns damit selbst ein in ein Gefängnis, in dem wir eingepfercht hocken und von Brot und Wasser leben, statt zwischen Bergen und Seen und Meeren und Wäldern zu wandern und vom leckersten Wein und dem besten Essen zu kosten, das die Welt zu bieten hat, und unser ganz eigenes Abenteuer aus den Jahren zu machen, die wir hier sind.

Ja, wir sind nun mal Menschen und leben zusammen und tauschen und lieben und hängen an und hängen ab von anderen Leuten. Das ist jedoch der Punkt: wir sind zwar gewissermaßen abhängig von Menschen, aber wir sind es viel weniger von ihrer Meinung und Bestätigung, als wir glauben. Wir sind außerhalb unserer Gedankengefängnisse viel freier davon, was jemand über uns denkt, über unsere Ideen und Träume und den Weg, den wir gehen.

Der Schlüssel in die Freiheit ist Deine innere Stimme. Mit der inneren Stimme – der Intuition – spricht nicht (nur) Dein Verstand, sondern Dein Herz. Hier ein paar Gründe, warum wir viel häufiger auf unsere innere Stimme hören und die Leute reden lassen sollten.

#1 Deine innere Stimme ist weise

Intelligenz, die voll erwacht ist, ist Intuition, und Intuition ist die einzig wahre Führung im Leben.
– Jiddu Krishnamurti

Klar, dem Herz folgen oder das Herz sehen lassen, kann man schnell mal als Floskel bringen. Da muss erst mal nichts dran sein. Ist es aber. Dafür gibt es wissenschaftliche Beweise und Erfahrungswerte von Menschen verschiedenen (Herz-)Schlags.

Wusstest Du, dass Dein Herz nicht nur eine eigene Hormonfabrik hat, sondern auch ein eigenes kleines Nervensystem – ein eigenes Gehirn, das selbst wahrnimmt, sich verändert, während es Erinnerungen speichert und das Gehirn im Kopf und den gesamten Körper beeinflusst? Das Herz nimmt wahr und fühlt – ganz eigenständig. Es sind recht junge Einsichten aus der medizinischen Forschung, von denen ich in David Servan-Schreibers „Die Neue Medizin der Emotionen gelesen habe“ gelesen habe. Was die Wissenschaftler da wohl noch alles entdecken werden?

Hinweise aus der Forschung gibt es also durchaus dafür, dass die Stimme des Herzens existiert.

Nun mag Dein Herz etwas sagen, Dir einen Traum offenbaren, der ungewöhnlich ist. Unsere Mitmenschen sagen dann vielleicht: „das geht so nicht“ oder„das bringt doch so nichts“ … oder wir selbst denken:  „ich sehe keinen Sinn in dem, was mein Herz spricht“. Dann müssen wir manchmal einfach durch diese Zweifel hindurchgehen, vertrauen auf das, was kommen mag. Auch wenn unser Verstand etwas anderes sagt und rebelliert.

Salvador Dali zum Beispiel sagte, er hätte beim Malen meistens nicht verstanden, wohin das Bild führt oder wozu es gut sein soll, doch lernte und schlussfolgerte er: „dass es nicht heißt nicht, dass diese Bilder keine Bedeutung haben. Im Gegenteil, sie haben eine so tiefe, komplexe, zusammenhängende, ungewollte Bedeutung, dass sie sich der einfachen Analyse einer logischen Intuition entziehen.“

Wenn es sich richtig anfühlt, tue es.

#2 Deine innere Stimme wird umso lauter und weiser, je öfter Du auf sie hörst

Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.
– Erskine Caldwell

Die wichtigen Lektionen des Lebens gibt’s nicht im Second-hand-Laden der Erfahrungen anderer Leute. Du kannst dasselbe tun wie der letzte, der es versucht hat – und das schaffen, woran er gescheitert ist. Weil Du einzigartige Voraussetzungen hast. Oder weil Zeit eine andere ist.

Je mehr Erfahrungen wir machen, je häufiger wir mutig unserer inneren Stimme trauen und folgen, umso mehr wird sie geschult, und umso mehr schulen wir uns darin, auf sie zu hören.

Andersherum spricht das Herz leiser und leiser mit jedem Jahr, in dem wir es vernachlässigen und nur tun, was von uns als Arbeitsmaschinen und reibungsfrei funktionierende Mitmenschen erwartet wird. Dass es leise spricht und wir es kaum wahrnehmen können, heißt also, dass wir erst recht auf es hören sollten, wenn wir nicht noch länger warten und uns das Herz brechen wollen.

#3 Glücklich oder unglücklich macht, was wir selbst tun – oder uns antun

Ein Schritt zu Deinem eig’nen Herzen
ist ein Schritt zu dem Geliebten.
– Rumi, Das Lied der Liebe

Wir spulen vor: Du bist 100 Jahre alt und liegst im Sterbebett im Krankenhaus. Die Tür geht auf und wer tritt herein? Erst eine Blasmusikkapelle, und dann noch Dein alter Chef und alle Leute, denen Du Dein Leben über gedient hast. Vorbildlich. Ernst. Vernünftig. Fleißig. Angepasst. Du selbst weißt: Du hast nicht Dein eigenes Leben gelebt. Nicht das gemacht, was Du liebst. Der Chef tritt an Dein Bett und hängt eine Medaille um Deinen Hals. Du bist der Mitarbeiter des Jahrhunderts geworden! Die Blasmusik setzt ein und alle, deren Erwartungen Du immer schön erfüllt hast, nach denen Du Dich gerichtet hast, geben Dir die Hand. Dir kommen die Tränen.

Sind es Tränen der Freude oder Tränen der Reue?

Wie viel äußere Anerkennung wir auch bekommen, sie reicht nicht … sie reicht nicht heran an das Gefühl, stolz auf uns selbst zu sein, weil wir getan haben, was wir für richtig und wichtig hielten.

#4 Die meisten Leute haben keine Ahnung, wovon sie reden

Von denen einen Rat einzuholen, die nicht den gleichen Weg gehen, ist nutzlos.
– Konfuzius

Angenommen, Du läufst eines Abends am Frankfurter Bahnhof vorbei und dort liegt ein Junkie auf dem Boden. Seine Klamotten sind schmutzig und stinken. Mehrere Nadeln ranken aus seinen Armen, der arme Kerl sieht aus wie ein Kaktus. Du sprichst ihn an, weil Du mal Feuer für Deine Zigarette brauchst. Er teilt Dir mit, dass rauchen echt schlecht sei, er Dir aber helfen könne, Deine Sucht zu überwinden und dann gibt er ihn Dir, den Sucht-Überwindungs-Tipp seines Lebens. Würdest Du auf seine Worte hören?

Bestimmt nicht. Weil er offensichtlich keinen blassen Schimmer hat, wovon er redet. Das Bild, das er abgibt, spricht viel lauter und wahrer als seine Worte. Er wollte sich wichtig fühlen, eventuell wollte er Dich auch von Deinem Weg abbringen, damit er nicht der einzige Suchtler ist.

Im Alltag hören wir jedoch sehr oft auf den Bullshit der Leute um uns herum, obwohl wir doch sehen, dass sie nicht dort sind, wo wir hinwollen. Die dicke Freundin und ihre Ratschläge für ein gesünderes Leben. Die Vermögensberaterin aus der Bank, die uns was erzählen will von Finanzen, obwohl sie viel weniger Geld hat und verdient als wir. Der angestellte Kollege, der seinen Job seit Jahren hasst und unglücklich ist, weil er nie gewagt hat, sein eigenes Ding zu machen – uns aber rät, bloß keine Risiken einzugehen und uns selbstständig zu machen. Der abgehetzte Manager, der uns sagt, wir müssen Karriere machen. Und so weiter. Vielleicht fühlen wir uns dadurch bestätigt, nichts ändern zu müssen oder finden es bequem, nicht selbst nachdenken zu müssen. Bullshit bleibt Bullshit.

Wenn ich auf myMONK mal Tipps geben sollte, wie man ein guter Angestellter ist (ich bin ein schlechter Angestellter) oder Profifußballer wird (die alten Vereinskollegen werden sich an meine „Leistungen“ erinnern), dann bitte, bitte, gib einen Fick drauf und hör mir bloß nicht zu.

Und selbst wenn Dir jemand seinen profunden Rat geben kann, weil er selbst erreicht hat, wovon Du träumst: sein Rat muss für Dich nicht funktionieren. Zu unterschiedlich sind unsere Herkunft, unsere Wege, unsere Stärken und Schwächen, Prinzipien und Werte, Ängste und Leidenschaften.

#5 Es ist Dein Leben – vielleicht Dein einziges

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.
– Marcus Aurelius

Wir spulen erneut vor ins Krankenhaus, Sterbebett, 100 Jahre alt. Dieses Mal spielt die Blaskapelle in Dir, Dein Herz singt. Du fürchtest den Tod nicht, weil Du Dein Leben nicht gefürchtet, sondern wirklich gelebt hast. Du weißt, dass Du hier und da angeeckt bist, doch Du weißt auch, dass dies ein Teil Deines Abenteuers war.

Niemand kann Dir die Entscheidung abnehmen, ob Du auf Deine innere Stimme hörst oder auf die Stimmen der anderen Leute und Deiner eigenen Zweifel.

Aber wie auch immer Du Dich entscheidest: Dir bleibt Tag um Tag weniger Zeit.

P.S.: Wenn Du Dir nicht sicher bist, WAS Deine innere Stimme will, dann wird Dir das hier helfen: Was Dein Herz Dir sagen will (unglaubliche Studien + Übung)

 

Photo: Logan Campbell