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Mein heutiges, unschönes Geständnis: Ich urteile und verurteile viel zu schnell.

Nicht immer, aber leider auch nicht selten. Menschen im Fernsehen. Menschen auf der Straße. Menschen im Internet und Menschen im Café. Menschen, die ich kenne, und Menschen, die ich nicht kenne. Menschen, von denen ich mich genervt fühle. Und sogar solche, die ich in mancher Hinsicht beneide.

Klatsche ihnen Stempel auf die Stirn, verräume sie in Schubladen (unfähig – egoistisch – bösartig – …), fettes Schloss davor, Ausbruch ungefähr so chancenlos wie bei einem sibirischen Straflager. Um mich selbst besser zu fühlen vielleicht, oder weil ich ihnen zu wenig Raum und mir zu wenig Abstand gebe.

Von den Apachen-Indianern kann ich viel lernen, sie sagten:

„Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“

Zeit für mich, meine Schuhe öfters mal auszuziehen und in die Mokassins eines Anderen zu schlüpfen, so gut das eben geht. Wahrscheinlich würde ich darin keine fünf Meter weit kommen, wo er sein ganzes Leben bewältigt.

Dafür könnte ich jedoch etwas sehen und verstehen:

Wir alle geben nur unser Bestes und wollen oder müssen mit dem fertig werden, was uns abverlangt wird von Arbeitgebern, Partnern, Kindern, Nachbarn, Vermietern, Pflichten, Krankheiten, Verlusten, Träumen, Verwirrungen, Ängsten, Sorgen und alten Wunden.

Das Leben wird durch diese Sicht nicht enfach, aber einfacher – wir können unsere harten Urteile loslassen, und das hilft uns selbst am meisten.

 

Siehe auch Warum Du so leidest und Wie man Menschen ändern kann und Wie man aufhören kann, genervt und verletzt zu sein.

 

Photo: Dennis Jarvis