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Wenn Dir der Schmerz ins Gesicht geschrieben und das Wasser in den Augen steht; oder wenn Du verdrängst verdrängst verdrängst und auf einmal einsehen musst: es ist vorbei, es ist zu spät …

… dann kann Dir die folgende Übung in Achtsamkeit helfen.

Stell Dir vor:

Du bist ein Gasthaus, die Gefühle sind Deine Gäste.

Klopfen sie an, ignorierst Du sie nicht, noch errichtest Du Barrikaden (dann klingeln sie auch nicht Sturm, kacken auf den Fußabtreter oder schleichen sich von hinten rein).

Du kannst sie Dir nicht aussuchen, und so öffnest Du allen die Tür. Du heißt sie freundlich und warm willkommen.

Lässt sie eintreten, so wie sie sind; die kleinen wie die großen; die schweißnasse Angst, den blutenden Schmerz, die stinkende Wut.

Dann benennst Du sie, doch sagst Du nicht: „ich bin traurig“ oder „ich bin einsam“. Sondern – und jetzt kommt ein echt famoser Trick, der vieles leichter macht – Du sagst: „aha, da ist Trauer“ oder „sieh an, da ist Einsamkeit“.

So, wie Gäste im Gasthaus sind, aber nicht das Gasthaus sind.

Sie sind da, aber sie sind nicht Du, nicht alles, woraus Du bestehst.

Du nimmst sie wahr, lässt sie bleiben, so lange sie wollen … und wie‘s Gäste nun mal so an sich haben, werden sie wieder davon ziehen, alle, selbst die schwierigsten Gefühle.

Ich gebe zu: mir gelingt dieser Umgang längst nicht immer. Vor etlichen Jahren schien‘s mir in manchen Stunden sogar verlockend, einfach die ganze Hütte abzufackeln, statt auch nur noch einen dieser Gäste ertragen zu müssen. Aber seit ich mich auf diesen Weg begeben habe und immer häufiger zulasse, was ist, geht‘s mir schon viel, viel besser – und das wünsche ich Dir auch.

Hier geht’s zum ersten Teil, sozusagen: Wie man schwierige Gefühle überlebt. Und was Dir sonst beim Zulassen und Loslassen hilft, erfährst Du im myMONK-Buch Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt.

 

Photo:  Andréa Portilla