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Du bist unterwegs, vielleicht im Zug, vielleicht im Restaurant (Sushi), vielleicht im Wartezimmer eines Arztes (Fischvergiftung). Und da quengelt irgendein Kind, die ganze Zeit, und Du wirst langsam richtig sauer, was sind das nur für Eltern, und dann fällt Dir ein: Oh, ist ja mein eigenes Kind, das da so Rabatz macht. Und es wird immer schlimmer. Von unruhig zu wackelzappelig zu laut zu richtig laut und von hängenden Mundwinkeln zu strömenden Tränen oder schreiender Wut. Jetzt sind es die anderen Leute, die Dich genervt anschauen als wärst Du der unfähigste und asozialste Mensch auf der ganzen Welt, als würdest Du am Fließband laut furzen.

Was sollst Du nur tun?

Kein Spielzeug dabei. Tastest Deine Taschen ab. Da ist was! Das Smartphone. Gott sei Dank. Wie verlockend, es Deinem Kind einfach in die Hand zu drücken, aus die Maus, Ruhe im Karton. Soll es mit seinen kleinen Wurstfingern doch auf dem Display rumdrücken und dabei egal wen aus Versehen anrufen. Hauptsache, das Theater ist vorbei.

Nur: Auf Dauer ist das keine gute Sache, denn das Smartphone wird zur Beruhigungspille gegen Unruhe oder Traurigkeit, zu einer Droge für Deinen Nachwuch, ohne Technik verloren und beschäftigungslos wie ein IT-Spezialist in der Steinzeit. Und wie soll er so lernen, dass er sich selbst unterhalten oder für sich sorgen kann?

Hier sieben gute Alternativen zum Handy für Eltern in Not, die ich bei Art of Manliness gefunden habe. Die meisten dieser Spiele lassen sich ans Alter Deines Kindes anpassen. Übrigens: Golden Retriever sind kognitiv so weit entwickelt wie Zweijährige, Schweine sogar wie Dreijährige. Falls Du also kein Kind dabei hast im Zug, Restaurant oder Wartezimmer, sondern ein Schwein, dann könntest Du’s auch mit diesen Spielen probieren. Und falls Du ein Kind und ein Schwein dabei hast, werden die beiden sich schon zu beschäftigen wissen und Du selbst kannst auf Dein Smartphone glotzen.

1. Kennst Du das Lied?

Summe oder singe ein Lied, das Dein Kind kennen könnte – und schau, ob’s es erkennt und weiß, wie’s heißt.

2. Was fehlt?

Nimm ein paar Gegenstände. Löffel, Messer, Taschentuch, Uhr, Kaugummi, was auch immer. Sag dem/der Kleinen, es solle sich die Gegenstände einprägen. Dann bedecke die Dinge mit einem Tuch, Deinem Schal oder Deiner Jacke und entferne einen der Gegenstände, so, dass Dein Kind nicht sehen kann, welchen. Decke wieder auf und frage, was fehlt.

3. Wer bin ich?

Wähle ein Tier und lass Dein Kind Fragen stellen, um herauszubekommen, welches Tier Du bist. „Grunzt Du?“ „Lebst Du im Warmen oder im Kalten?“ „Beißt Du?“ … usw.

4. Berühren

Frag Dein Kind zum Beispiel: „Kannst Du etwas Rotes anfassen?“ Je nach Situation können die Dinge in Griffweite des Kindes sein, auf dem Tisch, an den Klamotten … oder irgendwo weiter weg im Raum (sofern es nicht am Damenbart der grimmigen Frau gegenüber zieht).

5. Ich sehe was, was Du nicht siehst

Das kennt jeder, und jetzt, wo ich zurückdenke, an meine eigene, smartphonelose Kindheit, kommt’s mir vor, als hätte ich nie was anderes gespielt. Bis ich 23 war.

Man wähle einen Gegenstand und gebe einen Hinweis („Ich sehe was, was Du nicht siehst und es ist _____“) und das Kind muss ihn erraten. Wenn es schon etwas älter ist, kannst Du auch Buchstaben benutzen: „Ich sehe was, was Du nicht siehst und es fängt mit X an.“

6. Was ist anders?

Hierfür brauchst Du einen Stift und einen Zettel. Male ein Quadrat auf, halbiere es mit einem Strich der Länge und mit einem Strich der Höhe nach, sodass es aus vier Kästchen besteht. Dann zeichne in der der vier Kästchen das Gleiche, und ins vierte Kästchen etwas anderes (zum Beispiel dreimal ein X und einmal einen Kreis). Je nach Alter des Kindes kannst Du auch neun oder 27 oder zehntausend Kästchen malen und / oder die Abweichung kleiner, weniger sichtbar machen – indem Du in alle bis auf ein Kästchen ein Muster wie XXOXXOXX zeichnest und ins letzte XXOXXXOXX.

7. Einfache Rätsel

Denk Dir ein paar einfache Rätsel aus, die Dein Kind mit etwas oder etwas mehr Anstrengung lösen kann. Etwa: „Ich bin grimmig und habe einen Damenbart – wer bin ich?“ (Die oben genannte Frau gegenüber.) Oder: „Ich bin rund und gelb und heiß – wer bin ich?“ (Schon wieder die Frau gegenüber – nein, die Sonne!)

Was soll da noch schiefgehen.

Mehr unter Wie Zeit vorm Bildschirm Kinder depressiv, faul und verrückt macht. Und hier noch einer für die Eltern selbst: Vom Zwang befreien, ständig auf sein Handy zu schauen (in 5 Minuten).

Photo: Father and son waiting / Shutterstock