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Mantras sind einfache Sätze, die wie Besen den Kopf von Staub und Dreck frei machen. Für sie braucht man weder Weihrauch, noch Glockenklänge oder mundgeklöppelte Gebetsketten.

Besonders hilfreich, wenn uns Stress übermannt oder sorgenvolle Gedanken Runden drehen, als wäre der Ausschalter des Karussells abgebrochen.

Zusammen mit ein paar tiefen Atemzügen können die folgenden Mantras, wiederholt im Kopf oder laut, uns das Loslassen leichter machen.

1. „Es ist, wie es ist.“

Sechs Buchstaben halten uns mehr gefangen als alles andere: „s o l l t e“. Er sollte noch bei mir sein und nicht bei seiner Ex. Sie sollte diese Worte niemals ausgesprochen haben. Es sollte besser laufen mit meinem Geschäft. Ich sollte nicht krank sein, nicht schon wieder, nicht jetzt.

Die Erwartung, etwas solle anders sein, als es nun mal ist, verhindert, dass wir die Situation akzeptieren und verarbeiten können. Erst dadurch werden die Dinge von vorrübergehend schmerzhaft zu dauerhaft leidvoll.

(Siehe: Der wichtige Unterschied zwischen Schmerz und Leid.)

2. „Leben ist Veränderung.“

Das Ende ist schon im Anfang angelegt. Eine unvermeidbare Folge. Die Lieblingstasse zerbricht irgendwann, genauso wie jede Schönheit endet (sofern sie je angefangen hat), jede Jugend, jede Gesundheit, jedes Leben. Wie die alten Chinesen sagten (oder waren es die Scorpions?): Kommt der Wind der Veränderung, können wir Mauern bauen oder Windmühlen. Na ja, und das mit den Mauern funktioniert leider nicht, der Wind bläst sie einfach um. Illusionen aus Pappe, wie die Kulissen in Westernfilmen.

Alles geht vorbei. Auch das, auch diese Erfahrung.

3. „Es ist jetzt und ich bin hier.“

Wie soll es weitergehen? Nach diesem Anschiss des Chefs. Nach der SMS auf dem Handy des Partners, die wir eigentlich nie hätten lesen dürfen. Nach den Worten des Arztes, die so irreal wirkten. Ganz banal: erst mal egal. Kümmern wir uns so gut es geht nur ums Jetzt, um diesen Moment. Tragen wir nicht jetzt schon die Last der nächsten Stunden, Tage, Wochen, Jahre auf unseren Schultern. Für die können wir noch sorgen, wenn es soweit ist.

„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“

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4. „In mir ist ein Frieden, der nie gestört werden kann.“

Du kennst ihn, diesen tiefen Frieden in Dir, wenn Du am See sitzt oder Meer, in den Bergen unterwegs bist, mit Deinem Kind spielst, meditierst, oder beim Yoga Deine Beine achteckig hinter Deinen Ohren verschränkst (Figur: „herabschauender Klumpen“).

Diese innere Ruhe ist nie weg. Wie die Sonne immer da ist, auch wenn Wolken am Himmel kleben und wir sie vielleicht gerade nicht sehen können. Uns daran zu erinnern, vertreibt die Wolken nicht unbedingt sofort, kann uns aber Halt geben.

5. „Ich atme ein und entspanne meinen Körper, ich atme aus und lächle.“

Das Mantra stammt vom buddhistischen Mönch Thich Nhat Hanh. Eine kühle Dusche, ein Glas Wasser in der Wüste für unseren Geist. Entspannt sich der Körper, kommen auch die wirbelnden Gedanken zur Ruhe wie der Schnee in einer Schneekugel, die wir still halten. Dann haben wir auch mehr Durchblick.

(Mit dem Lächeln ist ein sanftes gemeint, kein Yolo-Selfie-Grinsen. Und ebenfalls hervorragend als Mantra geeignet ist die schlichte Kurzform „Atme.“)

6. „Alles, was passiert, hat einen Sinn.“

Ob das wirklich so ist? Wer weiß. Und welcher Sinn? Keine Ahnung. Vielleicht enthalten sämtliche Erfahrungen ja Lektionen für uns bereit. Dass wir den Sinn nicht kennen heißt nicht, dass es ihn nicht gibt. Allein die Ahnung davon, ein Einräumen der Möglichkeit, dass das Leben nicht nur von Herrn Rainer Zufall bestimmt wird, kann trösten.

(Siehe: Warum guten Menschen böse Dinge passieren.)

7. „Ich kann nicht immer kontrollieren, was passiert – aber wie ich damit umgehe schon.“

Aus der Wissenschaft weiß man: Schon ein Hauch von Gestaltungsspielraum gibt uns das Gefühl von Stärke und Kontrolle – etwas, das für Resilienz notwendig ist und Ressourcen freisetzt. Ganz gleich, worum es geht. Ob ein uns gerade der spitze Ellenbogen des Kollegen im Auge steckt, uns ein Freund versetzt, uns das Kind verletzt, oder etwas anderes geschehen ist. Eins steht immer in unserer Macht: Wie wir die Dinge sehen und was wir tun.

Mehr dazu unter 5 Mantras, um die Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen und im myMONK-Buch Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt.

Photo: Gane