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Dieser Text ist für Dich, wenn Du Kinder hast und „trotzdem“ – nein, erst Recht – das Leben voll auskosten willst.

„Die eigenen Träume verwirklichen … alles schön und gut, aber ich hab’ Kinder. Da geht das nun mal nicht so einfach!“

Wie oft ich das so oder so ähnlich schon gelesen habe.

Ich habe keine Kinder. Ich weiß nicht, wie es ist, Vater oder Mutter zu sein. Sicher hat man tendenziell weniger Zeit und ganz bestimmt sollte man vorsichtiger leben, wenn man Verantwortung für Kinder trägt.

Aber schwingt in der Aussage oben nicht manchmal etwas mit … etwas Vorwurfsvolles … steckt darin nicht vielleicht etwas wie:

„Meine Kinder sind schuld an meinem Leben. Wegen ihnen muss ich meine Träume begraben. Wenn ich keine Kinder hätte, würde ich ganz anders leben.“

Endlich die Reise machen, nach der Du Dich schon seit Jahren sehnst. Oder Deine Leidenschaft zum Beruf. Oder einen Strich unter die Beziehung mit dem Partner, mit dem Du nur noch dem Kind zuliebe zusammen bist. Oder das Buch schreiben, oder Astronaut werden, oder  …

Möglicherweise sprichst Du so etwas nie aus, oder denkst Du sogar nie bewusst, und dennoch könnte dieser Vorwurf in Dir brodeln. Oder Du hast Leute in Deinem Umfeld, die ihre Kinder häufig als Grund vorschieben, warum dieses und jenes nicht möglich sei.

Ich frage mich da:

Wie viel muss man für die eigenen Kinder wirklich aufgeben?

Dazu ein paar Fragen und Gedanken von mir als Außenstehendem:

  • Was hat Dich begeistert, bevor Du Kinder hattest? Welche Träume haben Dein Herz lauter schlagen und Dich lächeln lassen?
  • In letzter Konsequenz bist Du allein für Dein Leben verantwortlich. Nicht Dein Chef, nicht Dein Partner, nicht Deine Herkunft … und nicht Dein Kind. Wenn Du diese Verantwortung abgibst, wirst Du immer schwächer, negativer und verbitterter, machst Dich selbst zum Opfer.
  • Könnte es sein, dass Du Deine Kinder als Ausrede benutzt? Wäre es nicht trotz Deiner Verantwortung für andere möglich, nach Deinen Träumen zu greifen?
  • Was passiert, wenn Du der Kinder wegen zu wenig Verantwortung für Dich selbst übernimmst und zu viel von Dir selbst aufgibst? Wirst Du dadurch nicht irgendwann sehr wütend auf sie sein? Haben sie das verdient? Was macht das wohl mit ihnen?
  • Woran willst Du Dich erinnern, wenn Du alt bist und sich der Tod anschleicht? Wie sollen Deine Kinder sich an Dich und Dein Leben erinnern?
  • Wer sich nicht mehr erlaubt, selbst zu träumen und zu streben, der läuft Gefahr, sein Kind als Teil oder Verlängerung von sich zu sehen und es dazu zu zwingen, die Träume der Eltern zu verwirklichen. Ich denke da an Mütter, die ihre Kinder zu Schönheitswettbewerben schicken, und an Väter, die aus ihnen Einserschüler oder Sportskanonen machen wollen, obwohl die Kinder viel lieber mit ihren Freunden abhängen und das Kind-Sein genießen würden.
  • Siehst Du Dich nur noch als Maschine, die das Kind zufrieden machen muss? Du darfst glücklich sein. Du bist nicht nur Vater oder Mutter, sondern ein eigenständiger Mensch.
  • Sind nicht die besten Eltern und Vorbilder für ein Kind die, die ihr Leben genießen und Familie und Abenteuer unter einen Hut bekommen? Bist Du nicht auch in dieser Hinsicht verantwortlich für Dein Kind? Man kann anderen nicht geben, was man selbst nicht hat.
  • Eltern sein ist eine große Herausforderung. An ihr wachsen Menschen wie an kaum etwas anderem. Warum nicht alles, was Dich das Elterndasein gelehrt hat, nutzen und Deine neue Stärke auch für Dich und Deine Träume einsetzen?
  • Langfristig können die meisten von uns wohl viel mehr Geld für uns und unsere Lieben verdienen, wenn sie sich mit einem Job zufrieden geben, den sie nicht mögen und in dem sie mittelmäßig sind – sondern das tun, was sie wirklich wollen, lieben und können.
  • Wenn Dir die Energie fehlt, neben Arbeit und Haushalt und dem Schmieren von Schulbroten, dann könntest Du Dich auf einen Umweg machen zu dem Leben, wie Du es Dir wünschst: zunächst besser ernähren, mehr bewegen und tiefer schlafen lernen … und erst im zweiten Schritt mit mehr Kraft Bäume ausreißen.
  • Vielleicht wird Dir auch klar, wie viel mehr Wert die Zeit mit Deiner Familie ist als jeder Deiner Fantasien von der Karriere als Balletttänzer, Archäologe, Pirat oder Nacktmull-Züchter. Kannst Du die alten Ziele loslassen und ganz dort ankommen, wo Du bist?

Willst Du wissen, was Dein Herz wirklich wichtig findet? Hier findest Du eine gute Übung.

 

Photo: Fabiana