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Wie oft höre ich diesen Satz „Ich bin so beschäftigt, ich habe einfach keine Zeit, regelmäßig zu meditieren!“ Hier schafft Achtsamkeit im Alltag Abhilfe. Es gibt jeden Tag sehr viele Gelegenheiten, an denen wir Zeit geschenkt bekommen, die wir aber meist dafür nutzen, uns entweder zu ärgern oder abzulenken.

So können wir uns zum Beispiel angewöhnen, jedes Mal, wenn eine Ampel auf rot springt, dies als ein Signal zu nehmen, ganz bei uns anzukommen und auf den Körper und den Atem zu achten. Sitzen im Bus, in der Bahn oder im Stau im Auto eignen sich auch wunderbar für bloßes Gewahrsein.

Auf die gleiche Weise können wir die Zeit des Schlange-Stehens nutzen: Wir haben während dieser Zeit im Supermarkt, bei der Post, in öffentlichen Toiletten ja tatsächlich nichts zu tun – und gerade wenn wir gestresst sind und es eilig haben, wird uns hier regelrecht Zeit geschenkt. Also liebevoll die eigene Verspannung und Ungeduld wahrnehmen und einfach mal die Füße spüren…. die Beine, das Becken, den Bauch, Rücken, Brust, Schultern, Kehle, Kiefer, Augen, Stirn….. Die Augen müssen dabei keinesfalls geschlossen sein. Meditation mit geöffneten Augen schult sogar noch viel besser die Präsenz im gegenwärtigen Moment.

Noch ein toller Ort, an dem wir manchmal sogar ein oder zwei Stunden am Stück geschenkt bekommen, ist das Wartezimmer. Statt sich mit trivialen Illustrierten den Kopf noch voller zu stopfen, können wir uns einfach entspannen – den Atem wahrnehmen – die eigene Stimmung spüren – Gedanken vorbeiziehen lassen – uns an Vergänglichkeit erinnern…. es genießen, dass wir während dieser Zeit gar nichts tun müssen.

Und dann sind da noch die einfachen, häufig wiederholten Tätigkeiten wie abwaschen, bügeln, Hände waschen und, und und….
Mit Humor schauen wir unserem Geist zu, der diese Gewohnheit hat, wie ein Hamster in der Laufrolle ständig unterwegs zu sein. Das ist in Ordnung – wichtig: es geht nicht darum, die Gedanken abzuschalten!!!! Stattdessen sind wir einfach präsent, nehmen das an, was wir in diesem Moment gerade sind und erleben und lassen die ständige Bewertung und Reaktivität einfach los. Der Witz ist, dass wir durch diese Übung keineswegs verträumt oder handlungsunfähig werden.  Wir nutzen die Zwischenräume, um uns zu regenerieren und werden so erfrischt und leistungsfähig – und vor allen Dingen fröhlicher und gelassener.

Und wer weiß, vielleicht kommen wir dadurch auf den Geschmack und richten uns eine kleine Nische ein, einen Zeitraum von einer halben oder einen Stunde am Tag, die uns ganz kostbar ist. Zeit zum Da Sein. Zeit zum Atmen. Zeit, in der ich nichts leisten muss. Zeit, in der ich meine Seele nähre. Zeit, mir dessen gewahr zu werden, was ich wirklich bin. Wir alle sind eigentlich schon immer Buddhas, wir haben es nur vergessen. Nehmen wir uns die Zeit, um uns daran zu erinnern.

Seit Neuestem biete ich bei mir in Kronshagen verschiedene Kurse an, um diese und ähnliche Inhalte zu vermitteln und gemeinsam einzuüben. Information und Anmeldung auf www.kiel.samye.org, oder telefonisch unter 0431 26096650.

Text von Hanna Hündorf, www.kiel.samye.org , Facebook, Tel. 0431 26096650. Herzlichen Dank für die Unterstützung!

 

Photo: Peter Morgan