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Sandra ist Yogalehrerin und hat vor kurzem ihren Job als angestellte PR-Beraterin hinter sich gelassen, um sich mit ganzer Kraft dem widmen zu können, das sie am liebsten tut. Was das ist, wie es ihr auf dem Weg ‚raus aus dem 9-to-5-Leben erging, wie sie diesen im Vorfeld vorbereitet hat und mehr im Interview.

Hi Sandra, wie geht’s Dir – und worüber hast Du Dich heute schon gefreut? Und was liebst Du an Deinem Leben besonders?

Hi Tim, mir geht’s sehr gut! Ich habe heute einen Yoga-Workshop für Einsteiger unterrichtet. Zu Beginn waren alle ziemlich unruhig und aufgedreht. Doch bereits nach ein paar tiefen und bewussten Atemzügen und sanften Bewegungen wurden die Teilnehmer sichtlich ruhiger, schienen zufrieden und mit sich selbst verbunden. Die Wirkung von Yoga so deutlich zu sehen und zu spüren, macht mich jedes Mal aufs Neue glücklich. Diese „Yoga-Momente“ liebe ich natürlich auch besonders in meinem eigenen Leben. Das Schönste ist es für mich, Verbundenheit mit den Rhythmen des Lebens zu fühlen und ich selbst sein zu können.

Was zeichnet Prana Flow Yoga aus? Und wie hast Du es für Dich entdeckt?

Prana Flow Yoga wurde von meiner Lehrerin Shiva Rea basierend auf den Lehren von Krishnamacharya sowie weiteren Traditionen wie Tantra, Ayurveda und Bhakti Yoga (Hingabe) entwickelt. Die Essenz dieses energetischen und kraftvollen Yoga-Pfads besteht darin, mit Prana – der kraftvollsten Energiequelle überhaupt – verbunden zu sein. Im Prana Flow Yoga finden wir mithilfe der fünf verschiedenen Bewegungsrichtungen von Prana in eine energetische Ausrichtung. So entsteht Raum, um von Innen heraus zu praktizieren und das Gefühlte in den Asanas zum Ausdruck zu bringen. Ich habe mich in Prana Flow Yoga verliebt als Shiva 2009 einen Workshop in München unterrichtete.

Kannst Du eine einfache Übung aus dem Prana Flow Yoga für daheim empfehlen?

Eine Prana Flow Praxis zeichnet sich insbesondere durch ein wellenartiges Sequencing aus, welches den Übenden von Zyklus zu Zyklus tiefer in die entstehende Energie eintauchen lässt. Schön für zuhause und auch ohne Prana Flow Background leicht durchzuführen, sind die Bewegungsmeditationen welche häufig zu Beginn einer Prana Flow Praxis stehen: Je nachdem, wie es dem Übenden lieber ist, kann dies sitzend oder stehend durchgeführt werden. Die Augen sind geschlossen, die Sinne nach Innen zurückgezogen, sodass die ganze Aufmerksamkeit auf den Rhythmus der Atmung gerichtet werden kann. Die Hände können dabei vor dem Herzen zusammengelegt und dort für einen Moment gehalten werden. Nach ein paar Minuten öffnen sich einatmend die Hände zur Seite und mit der Ausatmung ziehen die Hände bis kurz vor dem Herzen wieder zusammen ohne sich zu berühren. Die Bewegung folgt jetzt der Atmung, wird immer langsamer und bewusster. Der Übende versucht alle Anspannung und Gedanken loszulassen und sich mit diesem Bewegungsrhythmus komplett zu entspannen. Wer mit dem Chanten vertraut ist, möchte dies vielleicht nach einer Weile mit der Ausatmung verbinden. So simpel dies auch ist, so sehr helfen diese Arten von Bewegungsmeditationen dabei, sich mit dem Atem zu synchronisieren und vom Denken mehr und mehr ins Spüren zu kommen.

Du hast bis zum 31.08. diesen Jahres als PR-Beraterin in einer großen Werbeagentur gearbeitet. Wie hast Du diese Zeit als Angestellte erlebt – was hat Dich am meisten gestört?

Für mich war es grundsätzlich völlig okay Angestellte zu sein, da mir mein Job auch viele Vorzüge wie etwa finanzielle Sicherheit geboten hat. Doch natürlich ist es schwierig, sich neben einem fordernden Vollzeitjob noch in einem komplett anderen Bereich zu entfalten. So war ich hinsichtlich der Einteilung meiner Arbeitszeit oder der Planung meiner Urlaubstage wenig flexibel. Irgendwann kam der Zeitpunkt und ich merkte, dass es nicht mehr möglich ist mich gleichzeitig als PR-Beraterin aber auch als Yoga-Lehrerin weiterzuentwickeln. Da dem Leben aber von Natur aus ein stetiger Wandel innewohnt, ist das Gefühl von Stillstand auf Dauer nicht erfüllend. Und aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, meine Festanstellung in der Werbeagentur aufzugeben.

Was hast Du jetzt alles vor?

Oh, eine ganze Menge! Natürlich habe ich jetzt viel mehr Zeit zu unterrichten, worauf ich mich sehr freue. Nächstes Jahr übernehme ich beispielsweise die Co-Leitung des ersten Yoga Alliance Teacher Trainings in Nürnberg. Zudem habe ich im September 2013 ein Prana Flow Retreat in einem wunderschönen Hotel in Griechenland geplant. Ich werde mich außerdem verstärkt um OM SHIVA & SHAKTI – unser junges Label für Yoga-Shirts  – kümmern, welches ich gemeinsam mit meinen Partnern im Frühjahr auf den Markt gebracht habe. Ich habe so viele weitere Ideen und freue mich wahnsinnig darauf alles anzupacken.

Vieles von dem, was Du jetzt in Vollzeit angehst, hast Du schon während Deiner vorherigen Berufstätigkeit  aufgebaut und angeschoben. Woher hast Du die Kraft dafür genommen – und würdest Du anderen Menschen in einer ähnlichen Situation auch empfehlen, ihr „Business“ schon während der Angestelltenzeit anzugehen?

Ich wurde in der Tat oft von Kollegen oder Freunden gefragt, wie ich das alles schaffe. Und obwohl es nicht immer einfach war und ich die letzten Jahre nahezu immer 7 Tage die Woche gearbeitet habe, hat sich mir persönlich diese Frage eigentlich niemals gestellt. Denn gefühlt habe ich das, was ich gegeben habe, doppelt und dreifach zurückbekommen. Das Unterrichten und das Feedback meiner Teilnehmer haben mir selbst enorme Kraft gegeben und waren mitunter die größte Inspiration meinem Herzen zu folgen und meinen Weg zu gehen. Und ich würde es jederzeit wieder so angehen, denn für mich persönlich bedeutet Selbstverwirklichung, sich aus eigener Kraft zu verwirklichen. Mir war es immer wichtig ein Grundgerüst aufzubauen, um meinen Traum nicht auf Kosten meines Partners oder meiner Familie zu realisieren. Oft ist das Leben nicht vorhersehbar und der Rückhalt durch Freunde und Familie tut gut. Aber für mich persönlich gehörte es immer dazu, für meine Wünsche und Ziele zu arbeiten und das hat mich letztendlich auch angespornt.

Gab es innere Hürden in Dir, die Du auf Deinem Weg in die berufliche Freiheit nehmen musstest? Wenn ja, wie hast Du sie überwunden? Und was hat der „Autopilot“ damit zu tun?

Oh ja, und die inneren Hürden waren zunächst groß. Ich habe mich selbst dabei ertappt darauf zu warten, dass jemand zu mir sagt: „hier ist deine Chance, wage es jetzt und es wird garantiert funktionieren“. Die Situation des „Wartens“ macht jedoch ziemlich unzufrieden, denn natürlich wird uns die berufliche Freiheit oder Verwirklichung nicht auf dem Silbertablett serviert. Den letzten Schritt muss man selbst tun und ein wenig Risiko gehört wohl einfach dazu, wenn wir etwas Neues wagen. Das Loslassen der vertrauten Routine – quasi das Abschalten des Autopiloten – war somit für mich die größte Hürde. Das Überwinden dieser Hürde war ein Prozess, der im Januar bei einem ganz persönlichen Ritual in Indien – einem Bad im Ganges – begonnen hat. Ich habe damals bewusst alles Wollen und Planen losgelassen und mir gesagt, dass mir das Leben in jedem Moment genau das geben wird, wofür ich bereit bin – und wenn ich zurückblicke nahmen die Dinge von da an ihren Lauf, es haben sich immer wieder tolle Chancen und Möglichkeiten ergeben.

Welche PR-/Marketing-Maßnahmen sind aus Deiner Sicht für Freiberufler wirklich wirksam?

Aus meiner Erfahrung heraus ist es in jedem Fall sinnvoll, über das eigene Angebot auf einer Webseite zu informieren. Und auch wenn sich bei facebook die Geister scheiden, ist es meiner Meinung nach eine tolle Möglichkeit mit Interessenten und Kunden in Kontakt zu bleiben. Es ist kostenlos und außerdem einfach und schnell zu pflegen.

Wo können die Leser mehr über Dich erfahren?

Auf meiner Webseite www.yogabysandra.de. Außerdem gibt es auf meiner facebook-Seite www.facebook.com/yogabysandra immer wieder Neues von mir zu lesen sowie Infos zu meinen Klassen, Workshops und Retreats.

Herzlichen Dank!