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Alles geben für den Applaus, viel schuften, viel kaufen, großes Auto, großes Haus. Alles groß. Andrea mag es, wie die Leute schauen. Kleiner Wermutstropfen: Ihr eigenes Leben mag sie schon lange nicht mehr, und sich selbst irgendwie auch immer weniger.

Tja, aber was soll sie tun? Wie würden die anderen wohl reagieren, würde sie ihren Job aufgeben (+ Auto + Haus), um das zu machen, wovon sie eigentlich seit Jahren träumt – Bio-Hühner züchten im Allgäu? Würde sie nicht ihr Gesicht verlieren?

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Diese Fragen sind so lange durch ihren Kopf gekreist, dass sie zu Antworten wurden. Geht nicht. Kannste nicht machen. Kann man nichts machen.

Andreas Leben hängt an der Meinung anderer Menschen. Ihr geht’s wie so vielen von uns. Ich kenn das ganz gut. Wie soll man den nahen Menschen und fernen Leuten zum Beispiel erklären, dass man lieber keine Karriere will? Oder auch, dass man sozial einfach nicht so aktiv sein kann und will wie andere?

Dazu eine Geschichte aus dem Taoismus:

Lieh Tzu lebte zusammen mit seiner Familie in China – und in armen Verhältnissen. Eine Weile lang hatte er sogar ernste Probleme, Frau und Kinder zu ernähren.

Ohne sein Wissen wandte sich sein Nachbar an den Minister und erzählte diesem von Lieh Tzu: „Dieser Mann ist ein guter Mann, ein echter Heiliger. Es ist eine Schande, dass seine Familie so hungern muss. Kannst Du ihm nicht helfen und wäre es nicht auch besser für Dich, wenn Du zeigst, dass Du einen echten Heiligen erkennst, wenn Du ihn siehst, und ihm unter die Arme greifst?“

Der Minister war beeindruckt von den Worten des Nachbarn. Er sandte einen Diener zu Lieh Tzus Heim, der ihn reich beschenken sollte. Doch Lieh Tzu lehnte freundlich ab. Als der Diener verschwunden war, kritisierte ihn seine Frau voller Ärger: „Du hast Essen aus dem Mund Deiner Familie genommen! Es hätte Dir doch nicht wehgetan, das Geschenk anzunehmen!“

Lieh Tzu antwortete: „Wenn wir von der Meinung eines Anderen leben, können wir auch sterben durch die Meinung eines Anderen.“

Wenige Monate später verlor der Minister seine Macht. Er wurde hingerichtet und alle, die in seiner Gunst standen, sperrte man ein.

Das heißt nicht, dass wir nie Hilfe annehmen sollten. Ohne die Hilfe anderer Menschen wäre ich selbst längst komplett am Arsch. Und myMONK niemals so groß geworden.

Aber wir sollten vorsichtig sein, mit wem wir uns ins Bett legen. Und vor allem, wie sehr wir den Hunger in uns mit Bestätigung von außen zu stillen versuchen.

Siehe auch: Du kannst es nie allen Recht machen (also pfeif drauf) und die 5 Mantras, um die Meinung anderer nicht mehr so persönlich zu nehmen.

Photo:  Beth Scupham