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Sei Du selbst, alle anderen sind schon vergeben.
– Oscar Wilde

Wer sich selbst nicht auf die rechte Art liebt, kann auch andere nicht lieben. Denn die rechte Liebe zu sich ist auch das natürliche Gutsein zu anderen. Selbstliebe ist also nicht Ichsucht, sondern Gutsein.
– Robert Musil

In einer Welt, in der so vieles anders scheint als es ist, scheint es uns schwer zu fallen, zu sein, wer wir sind. Wir leisten und rennen und hetzen uns selbst, hetzen gegen uns selbst und gegen andere, spielen das Wer-ist-der-Coolste-und-Unangreifbarste-Spiel. Wir pressen uns in vorgefertigte Lebensläufe und Lebensmodelle, wir pressen und pressen und daraus folgt nicht wie im Kreissaal ein neues Leben, sondern ein Kreislauf hin zum Tod unserer wahren Bedürfnisse, unserer Träume, unserer Selbstliebe. Wir opfern uns dem Teufel des Angepasstseins.

Das muss aufhören, und es kann und darf aufhören, hier und jetzt. Wir haben genug Lebenszeit verschwendet mit den Plänen, die andere für uns haben. Wir sind lange genug nicht wir selbst gewesen.

Also, ruhig durchatmen … und dann nochmal … alles wird gut … sobald wir beschließen, wir selbst zu sein, öffnen wir der Freiheit und der Liebe die Tür.

Dabei können die folgenden 10 Wege helfen.

#1 Gib Dich Dir selbst hin

Angenommen, Deine Beziehung zu Dir selbst wäre eine zwischen zwei Menschen: wann habt ihr euch das letzte Mal umarmt? Gestreichelt? Geküsst? Euch gesagt, was ihr euch bedeutet und was ihr für einander empfindet? Etwas geschenkt? Euch überrascht? Euch etwas gegönnt? Liebevoll für euch gesorgt? Oder sprecht ihr nicht mehr miteinander, seid ihr in einer Krise, geht ihr fremd?

Die Basis für eine gute Beziehung – auch die zu Dir selbst – ist aus meiner Sicht: Achtsamkeit. Den Menschen anschauen, ihm zuhören, ihm Zeit und echte Präsenz zu schenken (nicht nur einen lieblosen Strauß Blumen, damit der Partner danach wieder ein paar Wochen die Schnauze hält).

Die Basis für Achtsamkeit – auch Dir selbst gegenüber – ist aus meiner Sicht: langsamer machen, tiefer atmen, in sich hineinhören, meditieren.

#2 Gib Dir Zeit

„Gib Dir Zeit“ bedeutet zweierlei:

  • Gib Dir Zeit für das, was Du genießt: wieviel Zeit nimmst Du Dir am Feierabend und an freien Tagen für die Dinge, die Du leidenschaftlich gern tust? War es früher mal mehr? Hast Du manche Deiner Hobbies ganz aufgegeben? Wenn ja, warum? Ich meine: warum wirklich? Wenn wir das tun, was wir gern tun, vergessen wir die ganzen Anforderungen, die an uns reißen und uns verbiegen, und unser wirkliches Ich kann strahlen.
  • Sei geduldig mit Dir selbst: vielleicht gehörst Du wie ich und so viele andere zu dem Schlag Menschen, die sich ständig neue Ziele setzen … sich aber nie die Zeit geben, sie Schritt um Schritt, nach und nach zu erreichen? Wenn Du Dein eigener peitschenschwingender Sklaventreiber bist, wie kannst Du dann noch frei und glücklich und Du selbst sein?

#3 Lass los

Alles, was Du erlebt hast, hat Dich zu dem gemacht, der Du heute bist, und das ist gut. Alles davon hat seinen Platz. Und zwar in der Vergangenheit.

Beziehungen zu Menschen, die Dich klein halten und aufhalten wollen. Deine Selbstzweifel und Vorwürfe, Deine Reue … mit zu viel schwerem Gepäck kann man nicht weiter kommen. Und nur Du kannst diese Last absetzen oder zumindest lindern.

Wir gehen ständig auf die Toilette, um uns von altem Ballast zu befreien … warum sollten wir den alten Scheiß auch ewig in unserem Bauch herumtragen?

Was kannst Du heute tun, um Dich heute zu erleichtern?

#4 Akzeptiere Dich mit all Deinen Stärken und Schwächen

Akzeptieren heißt: sehen, was ist. Zunächst einmal, ohne es zu bewerten.

Worin bist Du gut? Welche Deiner Stärken hast Du Dir noch nicht zugestanden? Welche Komplimente von Deinen Mitmenschen tust Du vor ihnen und vor Dir selbst immer ab?

Was fällt Dir eher schwer? Welche Deiner Schwächen wolltest Du bisher nicht sehen? Oft sind es die Eigenschaften an anderen, die uns besonders ärgern die, die wir selbst in uns tragen, aber verdrängen.

Vielleicht hilft es Dir, Dich vor den Spiegel zu stellen, Dir in die Augen zu schauen und zu sagen: „Ich bin, wie ich bin“.

„Ich bin, wie ich bin“.

#5 Ordne Deine Werte und Prioritäten

Die Werte und Prioritäten, die wir haben, und ob wir sie kennen und nach ihnen leben, entscheidet darüber ob wir glücklich oder unglücklich sind, wir selbst oder nicht wir selbst, und ob wir uns und unser Leben lieben oder nicht.

Was ist Dir wirklich wichtig, und was willst Du vermeiden?

Wie würdest Du die folgenden Werte für Dich selbst ordnen:

Freiheit, Liebe, Erfolg, Macht, Abenteuer, Leidenschaft, Ruhe, Gesundheit, Sicherheit?

Wenn Du das Gefühl hast, nicht Du selbst zu sein und nicht Dein eigenes Leben zu leben, dann liegt es vermutlich daran, dass Du Dein Leben nicht Deinen Werten entsprechend gestaltet hast. Womöglich hast Du zum Beispiel den Job in der fremden Stadt angenommen und damit Deine Beziehung aufs Spiel gesetzt – obwohl Dir Liebe wichtiger ist als Erfolg. Oder Du arbeitest seit gefühlten 93 Jahren bei einer Bank, anstatt Dich mit Deinem Traum selbstständig zu machen – obwohl Dir im Grunde das Abenteuer wichtiger ist als die Sicherheit.

Siehe: 85 Fragen, die Du Dir stellen solltest

#6 Übernimm die volle Verantwortung

Du stehst, wo Du stehst, weil Du Dich dazu entschieden hast.

Ob dieser Satz so stimmt, ist für mich zweitrangig. Wichtig ist: er befreit. Er belastet nicht wie das Gepäck aus der Vergangenheit, sondern er verleiht Flügel.

Fliegen kann anstrengend sein, ja, und manchmal ist der Gegenwind so stark, dass wir drohen, abzustürzen und dann sind für eine Weile „am Boden zerstört“.

Aber wer sonst, außer Dir, kann dafür sorgen, dass Du Du selbst bist und Dich aus ganzem Herzen liebst?

Siehe: Warum Du heut im Leben genau dort stehst, wo Du stehst

#7 Lerne das Leben außerhalb Deiner Komfortzone lieben

„Ich hatte Sorge, dass Gomez sich wundgelegen hat“, sagte Mehmet Scholl nach einer Halbzeit in einem Fußballspiel, in dem der Stürmer sich kaum bewegte.

Das lässt sich aufs ganze Leben übertragen: sich immer mehr zu schonen bedeutet, sich immer mehr zu vernachlässig.

Hast Du Dich in der letzten Zeit eher wundgelegen, als Dich ins Abenteuer Deines Lebens zu stürzen?

Bist das wirklich Du, der so viel vorm Fernseher rumhängt, anstatt zu LEBEN?

#8 Steh‘ für Dich ein

Dir will jemand ans Bein pissen … und Du schaffst es nicht, rechtzeitig auszuweichen?

Dann steh‘ auf und stell‘ den Pisser zur Rede, notfalls, bis er sich in die Hosen macht.

Du bist ein wertvoller Mensch, Du hast es verdient, geachtet und respektiert zu werden.

Kämpfe für Dich, wenn ein Kampf angebracht ist.

Und kämpfe für Deine Träume, lass sie Dir nicht ausreden.

#9 Versuche nicht, andere zu beeindrucken

Andere beeindrucken gehört zu den Hauptgründen, aus denen wir unsere eigenen Werte verletzen, uns selbst und Mitmenschen anlügen, uns verstellen und nicht das tun, was wir für richtig halten.

Wir fesseln uns selbst mit Krediten an Jobs, die wir nicht gern tun, wir verdrängen unsere wahren Gefühle und Tränen, um nicht schwach oder „anders“ zu erscheinen, wir machen so viele Sachen, um nicht aufzufallen oder angreifbar zu werden.

Du musst nichts leisten. Du bist im Aston Martin fahrend genauso wertvoll wie in der U-Bahn sitzend. Mit Job und mit Sixpack genauso wertvoll wie ohne. Mit einem Lächeln im Gesicht genauso wie mit Tränen – solange beides echt ist, beides Du bist.

#10 Verfolge Deine Lebensaufgabe

Auch die Lebensaufgabe, Deine „Bestimmung“, macht Dich nicht wertvoller als Mensch. Und trotzdem ist sie wichtig. Wenn Du sie kennst und sie verfolgst, werden Deine größten Kräfte, Dein hellstes Licht, Deine wärmste Liebe, Dein wahrhaftiges und höchstes Selbst frei.

Siehe: Warum Du Deine Lebensaufgabe kennen solltest

Die letzten Worte möchte ich Charlie Chaplin überlassen, der es in seinem Gedicht „Als ich mich selbst zu lieben begann“ besser ausdrückte, als ich es jemals könnte (und das ist okay):

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man „Vertrauen“.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man „authentisch sein“.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man „Reife“.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man „Ehrlichkeit“.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist „Selbstliebe“.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man „Demut“.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo alles stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es „Bewusstheit“.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute „Herzensweisheit“.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: Das ist das LEBEN!

 

Photo: Mike Baird